6. Kapitel

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Bitte seht euch das Video an. Es ist einfach so toll! ♡ (und beschreibt ganz genau, warum ich Louis so liebe^^)

×××

Am nächsten Morgen wurde ich unsanft von den ersten Takten von "Kiss You" geweckt. Es war mein Handy, das klingelte.
Schlaftrunken klopfte ich auf das Nachtkästchen, bis ich das vibrierende Telefon zu fassen bekam.

"Was?", fragte ich genervt. Ich hatte mir den Wecker für neun gestellt. Da dieser noch nicht geklingelt hatte, konnte ich annehmen, dass es noch nicht neun Uhr war und ich somit noch Anspruch auf Schlaf hatte.

"Lisa, beeil dich! In unserem Terminplan wurde ein Pressetermin übersehen. Wir müssen in einer Stunde beim Sender sein! Matt dreht schon völlig am Rad. Bitte gib Gas!", hörte ich Steves Stimme am anderen Ende der Leitung.

WAS? Verdammte Scheiße, nein. Warum passierte das? Ausgerechnet nach dieser viel zu kurzen Nacht mit den Wiener Sängerknaben im Nebenzimmer!

Ich legte auf, hüpfte aus dem Bett und zog wahllos irgendwelche Kleidungsstücke aus einem der beiden Koffer. Im Badezimmer zog ich mich an und putzte mir die Zähne. Schnell noch ein Dutt und los. Ich nahm mir nicht einmal die Zeit, mich im Spiegel zu betrachten, geschweige denn mich zu schminken.

In Windeseile schnappte ich den Ausweis vom Tisch und meine Tasche, hängte mir beides um und verließ mein Hotelzimmer.

Ich blickte auf die Zeitanzeige meines Handys. Sieben Minuten. Neuer Rekord!

Vor mir auf dem Flur gingen vier Gestalten mit Sonnenbrillen und Hoodies. Sie hatten die Kapuzen tief in die Stirm gezogen. Jap, das waren definitiv die Jungs, die versuchten, unerkannt aus dem Hotel zu kommen.

Ich ging etwas langsamer und wartete ab, bis sie mit dem Fahrstuhl verschwunden waren. Außerhalb des Kostüm-Raums wollte ich nichts mit ihnen zu tun haben. Schon gar nicht, nachdem mich Louis als seltsam bezeichnet hatte!

Matt kam aus einem Seitengang, gefolgt von Scott und Mrs Marrin. Wir wünschten uns einen guten Morgen und nahmen den Fahrstuhl in die Lobby.

"Wie konnte das nur passieren!", keifte Mrs Marrin.

"Ich hab den Terminplan nicht erstellt, Berta", sagte Matt leichthin. Er schien ziemlich genervt zu sein.

Scott sagte gar nichts. Er sah noch sehr verschlafen aus. Ich persönlich hielt es auch für besser, nichts zu sagen.

Unten in der Lobby warteten Mary und Steve bereits auf uns.
Wir begrüßten uns und stiegen alle in einen Van ein, der uns zum Studio irgendeiner Londoner Frühstücks-Show brachte.

Ich war müde. Hundemüde! Aber ich musste arbeiten. Das Leben ist hart...

Im Raum für das Kostüm war schon alles vorbereitet. Jeder ging an seinen Platz und bereitete sich vor. Wow, diese Routine schon am zweiten Tag!

Ich legte meine Tasche auf einem Stuhl ab und packte meine Mappe aus. Ich überflog die nächsten Termine und überlegte mir schon mal ein Outfit für Louis.

Ein Funkspruch erreichte Matt und Mrs Marrin. Da fiel mir ein, dass ich mein eigenes Walkie-Talkie mit dem Ohrstecker noch in meiner Tasche hatte.

"Alles klar. Macht euch bereit, Leute. Die Jungs sind auf dem Weg!", sagte Matt.

Ich atmete einmal tief ein. Okay, packen wir's an!

"Guten Morgen, alle miteinander!", hörten wir bald darauf Harrys Stimme. Die vier Jungs betraten gefolgt von drei schwarz gekleideten Security-Männern den Raum.

Louis kam direkt auf mich zu. Ich wich seinem Blick aus, als er "Guten Morgen, Liz", sagte. Er nannte mich Liz? Noch nie hatte mich jemand Liz genannt. Ich konnte mich aber daran gewöhnen...

"Guten Morgen, Mr Tomlinson", sagte ich freundlich lächelnd, sah ihm dabei jedoch nicht direkt in die Augen, sondern auf die Stirn. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass das beim Gegenüber trotzdem das Gefühl von Augenkontakt vermittelt.

Louis seufzte. "Könntest du mich bitte einfach nur Louis nennen?", fragte er und stellte sich auf sein Podest.

"Nein, das könnte ich nicht", erwiderte ich keck. "Ich arbeite für Sie, Mr Tomlinson, und ich würde es wirklich bevorzugen, professionell zu bleiben, weil -"

"Du ein Directioner bist und sonst komplett am Rad drehen würdest, weil du mich persönlich kennst, schon klar, schon klar", fiel Louis mir ins Wort.

"Ich bin kein Directioner!", sagte ich wohl etwas zu laut, denn Harry, Niall und Liam sahen mich schmunzelnd an und kicherten leise. Mir stieg die Zornesröte ins Gesicht. Was glaubte dieser Louis eigentlich, wer er war?

Seine Lippen verzogen sich zu einem schmalen Schlitz. Er hob die Augenbrauen und sagte: "Wenn du kein Directioner bist, dann solltest du doch eigentlich kein Problem damit haben, mich Louis zu nennen."

Bam! Faust ins Gesicht! Warum war er nur so verdammt schlagfertig?

Lass dich nicht verunsichern, Lissy! Ich räusperte mich, richtete meinen Oberkörper auf und sagte beschwichtigend: "Na gut, Tommo, wenn du darauf bestehst."

"OOOH!", machten Harry, Niall und Liam gleichzeitig.

"Von Mr Tomlinson gleich zu Tommo", sagte Liam grinsend.

Louis sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er schmunzelte. "Wenn du mich Tommo nennen willst, musst du mich erst mal zum Essen einladen", säuselte er.

Ich verschränkte die Arme und legte den Kopf schief. "Nein, danke", erwiderte ich mit einem hochnäsigen Grinsen. "Das überlasse ich Harry."

"OOOH!", machten Harry, Niall und Liam wieder.

Louis riss den Mund auf. Seine Augen weiteten sich. Es hatte ihm komplett die Sprache verschlagen. Strike!

Im nächsten Moment verbäugte er sich vor mir und applaudierte.

"Die Frau gefällt mir! Die behalten wir!", lachte Niall.

"Hey, ihr Turteltauben!", ermahnte uns Matt. "Diskutiert das später aus! Wir sind sowieso schon spät dran. Gebt mal ein bisschen Gas."

Wir entschuldigten uns beide und ich zog meine Weste aus und hängte sie über eine Sessellehne. Meine Güte, die letzten drei Minuten hatten mich wirklich aufgeregt. Ich war bestimmt rot angelaufen.

Als ich mich zu Louis umdrehte, grinste er mich verschmitzt an. "Also deshalb gleich Tommo", sagte er.

"Was?" Ich hatte keine Ahnung, was er meinte.

Moment mal. Er sah mir nicht ins Gesicht. Er glotzte ganz unverschämt auf meine Brüste! Als ich entsetzt den Kopf senkte, um zu sehen, was an meiner blind gewählten Kleidung so auffällig war, erstarrte ich kurz.

Nein! Verdammte Scheiße, nein! Von allen Shirts auf der ganzen Welt, warum musste es ausgerechnet dieses sein?

Es war weiß, mit einem schwarzen Schnurrbart in der Mitte und darüber stand "Sassmaster from Doncaster".

Louis grinste mich breit an. Ich konnte die Genugtuung in seinen Augen erkennen. "Nicht die Spur von Directioner", sagte er.

Entrüstet erwiderte ich: "Ich bin verdammt nochmal kein Directioner! Und das Shirt ist nicht von mir!"

Das stimmte auch. Jessica hatte sich das Shirt mal im Internet bestellt und es hatte ihr nicht gepasst. Deshalb hatte sie es mir geschenkt.

Louis setzte diesen "jaa, genaau"-Blick auf und ich zog meine Weste wieder an. "Muss ich jetzt Angst haben, wenn du an meinen Klamotten rum fummelst?", fragte er.

Ich sah ihn entnervt an und sagte: "Halt endlich die Klappe und zieh dich aus, Tommo."

So viel also zu meinem Strike...


Good morning, Mr Tomlinson! *Schreibpause*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt