Es machte sie traurig. Und wütend. Ziemlich wütend. Dieser bekloppte, wahnsinnige Irre! Wie konnte er nur so etwas grausames anrichten.
Sie war an dem Haupteingang des Gebäudes angekommen. Vor diesem hatten sich viele Officers versammelt.
Sie erkannte viele Gesichter wieder. Es mussten aber auch aus anderen Departments welche gekommen sein.
Sie verließ das Gebäude und hoffte das sie keiner bemerkte. Tatsächlich blieb sie bei den Meisten auch unbemerkt. Sie erkannte wie sich Lori und Greg, zu ihr umdrehten und auf sie zu gingen. Sie mochte die beiden zwar, sie hatten ihr in dem Jahr hier viel geholfen, aber im Moment wollte sie mit niemanden reden.
Das interessierte die beiden allerdings herzlich wenig. Schon standen sie ihr gegenüber. „Hey." begann Greg freundlich. Sie zwang sich zu einem müden Lächeln und beobachtete wie Lori sie besorgt musterte. „Alles ok bei euch?" fragte sie die beiden.
Greg nickte, doch Lori veränderte sich kein bisschen. Sie wusste nicht was sie nun machen sollte. Greg räusperte sich nach der kurzen Stille endlich „Und äh bei dir ? Alles gut ? Wir haben den Comissioner rein gehen gesehen .." „Sie haben mich raus geschickt." erzählte sie mürrisch.
„Mhh" war alles was Greg dazu sagte bevor auch er bedrückt zu Boden sah.
„Du siehst scheiße aus, geh schlafen." meinte Lori irgendwann zu Ihr. „Du hast vermutlich recht." sie wollte bloß weg hier. Also verabschiedete sie sich und ging in Richtung der trauernden Menschen. Glücklicherweise schien von ihnen sie keiner Wahrzunehmen.
Ihr Apartment war nicht weit von hier entfernt, doch knapp 10 Minuten alleine durch die Trümmerlandschaft zugehen ist für den Kopf auch nicht berauschend.
Zu Hause angekommen musste sie erst mal aus ihren staubigen und teilweise auch blutigen Klamotten raus. Sie musste unbedingt ihre Familie kontaktieren und ihnen mitteilen das es ihr gut geht.
Zum Glück hatte sie von ihrer Mutter ein altes Nokia Handy bekommen dessen Akku einfach nicht tot zubekommen war. Sie schaltete es an und erhielt natürlich zich Nachrichten und Verpasste Anrufe.
Sie rief direkt zu hause an, wenn ihre Mutter weiß das es ihr gut geht, würde sie es sicherlich jedem erzählen für den dies eine Rolle spielt und sie selber müsste nicht immer das selbe Gespräch wieder und wieder führen.
Es klingelte knapp ein mal, da hob ihre Mutter auch schon ab.
„Pan! Oh mein Gott wie geht es dir ? Ich hab mir solche Sorgen gemacht ! Ist alles ok ? Geht es dir gut ?"
„Mit geht's gut Mama. Nur 'n bisschen müde. Und k.o." und wie. Sie könnte jetzt direkt auf der Stelle einschlafen.
„Ich bin so froh ich dachte es wäre was passiert. Ich hab von dir kein Lebenszeichen bekommen!"
„Ich weiß. Sorry. Hier brach die Hölle aus. Es gibt noch immer keinen Strom deswegen konnt ich mich auch nich melden. Nimms mir nicht übel, aber ich würde jetzt echt gerne schlafen gehen."
Ihre Mutter machte auf der anderen Seite der Leitung nicht gerade erfreute Laute. Klar, konnte sie ja verstehen aber noch länger konnte sie sich einfach nicht auf den Beinen halten.
Nachdem sie das Gespräch nach ganzen 5 weiteren Minuten beendet hatten wollte sie nur noch schlafen und ließ sich auf ihr Bett fallen.
Trotz der starken Müdigkeit, konnte sie einfach nicht einschlafen und wälzte sich hin und her. Irgendwann fiel ihr Blick auf die Pinnwand über ihrer Kommode.
Dort heftete sie immer wichtige Sachen an. Postkarten, Eintrittskarten .. allerlei Erinnerungen. Sie nahm die neuste Postkarte, das Bild eines Meeres ab. Liebe Grüße von der Ostsee stand vorne geschrieben.
Sie drehte sie um und las sie erneut durch. Sie wurde vor 3 Wochen von ihrer Schwester, Tereza und ihrer Nichte Hannah abgeschickt.
Hallo liebe Pandora,
danke für deine super Empfehlung !
Das Hotel ist spitze, das Meer wunderbar. Hannah kann sich inzwischen auch schon super über Wasser halten.
Wir vermissen dich und hoffen das du uns bald mal wieder besuchen kommst ,
Deine
Tereza & Hannah
Nachdem sie die Nachricht erneut durchgelesen hatte, bereute sie dies auch schon wieder.
Sie vermisste sie alle sehr. Diese Stadt machte es ihr nicht gerade einfach sich wohl zu fühlen.
Großstädte waren noch nie so ihr Ding gewesen. Jahrelang hatte ihre Familie nur auf dem Dorf gelebt. Doch auf dem Dorf war es auch langweilig. Nie passierte etwas, das störte sie früher als Teenager immer total, war ihr Wunsch den Menschen zu helfen doch so groß das er durch Einkauf rein tragen und Babysitten nicht erfüllt werden konnte.
Nein, sie wollte Menschenleben retten, Verbrechen aufdecken. Schon immer, seit ihr Vater ermordet wurde. Und nein dies geschah nicht im Dorf, sondern in der Stadt, als er bei der Arbeit war.
Die zuständige Polizei hatte nie etwas herausgefunden.
Ihr Vater war ein einfacher Arbeiter, nichts weltbewegendes, wichtig oder wohlhabend war er auch nicht. Laut der Polizei einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort.
Aber sie wollte da nun nicht mehr dran denken, doch das gelang ihr nicht sonderlich gut. Sie vermisste ihre Familie unheimlich. Das letzte Mal als sie diese gesehen hatte war vor gut einem halben Jahr.
Sie hätte bei dem Angriff auf New York genauso eines der Opfer sein können.
Auf einmal brach alles zusammen. Sie sah wieder die Bilder der Leichen vor sich und konnte ihre Tränen nicht mehr halten. Zum Glück lag sie schon wieder im Bett, sonst wäre sie sicherlich auf den harten Boden gestürzt.
Hier konnte sie es endlich alles rauslassen. Der Schmerz der letzten Stunden, aber auch der der letzten Monate und Jahre. Eigentlich war sie nie der Typ der weinte, vor allem vor anderen wollte sie immer sehr stark wirken doch die Erinnerungen an ihre schmerzlich vermisste Familie gaben ihr den Rest. Sie drehte sich um und schluchzte in ihr Kissen, bis sie schließlich einschlief.
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Pandora - Nach dem Krieg// Avengers ff "Beendet"
FanfictionKurz nach dem Kampf der Avengers gegen Loki muss in New York langsam wieder Normalität einkehren. Um diesen Stress zu entfliehen will die junge Polizistin, Pandora Beliov, das Land verlassen. Doch plötzlich scheint jemand wieder einmal Amerika anzug...