Kapitel 1

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Kapitel 1

LUKE

Mit einem höllischen Kater wurde ich wach. Ich befand mich nicht in meinem Zimmer, ich hatte keine Violetta Poster. Als ich an mir runter sah, bemerkte ich, dass ich nichts trug. Verdammt, warum war ich nackt?! Panisch sah ich mich um. Das Bett war neben mir noch warm, also konnte ich noch nicht lange alleine hier liegen.

Stöhnend stand ich auf und augenblicklich dachte ich, ich würde in der Mitte zerreißen. Keuchend hielt ich meinen Schritt. Wurde ich gestern vielleicht zusammen geschlagen? Hab ich vielleicht- geschockt riss ich meine Augen auf. Fuck! Irgendjemand hat mich flachgelegt.

In just diesem Moment rannte jemand von dem angrenzendem Bad, welches man nur durch das Zimmer betreten konnte, zur Zimmertür und stürmte raus. Verwundert blinzelte ich. Wer war das? Wohnte er vielleicht hier? Okay, das bezweifelte ich dann doch.

Aber dies erinnerte mich daran, dass es Montag war und ich heute noch zur Schule musste. Fluchend zog ich meine Calvin Klein Boxer wieder an, dann meine Skinny Jeans, mein Shirt und meine Schuhe. Rasch packte ich mein Handy ein, überprüfte die Uhrzeit. 4:38 Uhr. Das bedeutete, dass ich locker noch nach Hause und mir was frisches anziehen konnte, bevor ich zur Schule musste. Ohne mich weiter umzuschauen, verließ ich das Haus, humpelte nach Hause.

Dort stieg ich zu aller Erst unter die Dusche. Das heiße Wasser lockerte meine Muskeln und ließ mich etwas der Schmerzen vergessen. Ich musste mich davon ablenken. Gedankenverloren betrachtete ich die Schnitte und Narben an meinem Handgelenk. Ich hatte nur am linken Handgelenk Narben.

Als ich fertig geduscht hatte, sah ich in den kleinen Badezimmerspiegel. Mist, warum sah ich so unglaublich hässlich aus? Meine Augen waren stark gerötet und da fiel es mir auch schon ein.

Fluchend pulte ich die Kontaktlinsen aus meinen schmerzenden Augen. Ich hatte die über Nacht drinnen gelassen. Noch länger konnte ich die nicht tragen, denn dann wäre spätestens heute Abend alles vorbei und meine Augen entzündet.

"Jay, jetzt seh ich noch beschissener aus!", jubelte ich ironisch und setzte meine Hornbrille auf. Toll, der Nerd sticht raus. Genervt nahm ich eine Schmerztablette, schluckte sie mit etwas Kranwasser herunter und humpelte in mein Zimmer. Dort zog ich mir eine etwas zu große Skinny Jeans, ein langes weißes T-Shirt, welches bis über meinen Hintern ging, einen dunkelroten zu großen Hoodie und schwarze All Stars an. Frische Unterwäsche hatte ich bereits im Bad angezogen.

In der Küche setzte ich mich hin, spielte etwas mit meinem Handy, bis ein räuspern hinter mir ertönte. Müde sah ich nach hinten und schluckte. Meine Mutter stand mit verschränkten Armen im Türrahmen.

"Ich kann nicht glauben, dass du einfach so über Nacht wegbleibst!", keifte meine Mutter wutentbrannt. Stöhnend rieb ich meine Schläfen. Mir tat alles weh. Mein Kopf, mein Hals und welch verwunderlicher Weise auch mein Unterleib.

"Mom, bitte... Ich hab Kopfschmerzen.", murrte ich genervt. Es war eigentlich nicht meine Art so mit meiner Mutter zu reden, ich war immer höflich, aber ich hatte momentan einfach keinen Nerv für ihr Gezeter übrig.

"So, der feine Herr hat also Kopfschmerzen? Dann sollte er nicht so viel trinken, verdammt!", zischte meine Blonde Erzeugerin. Beruhigend fuhr mein Vater ihr über den Rücken. Entschuldigend sah ich zu ihm.

"Ich weiß. Es tut mir leid, Ma'am.", entschuldigte ich mich. Erst sah meine Mutter zweifelnd zu mir, setzte sich dann jedoch seufzend neben mich, fuhr durch meine verwuschelten blonden Haare.

"Geht es dir denn wenigstens gut, Lucas?", fragte sie nun sanft lächelnd nach. Beruhigend nickte ich, auch wenn es eine Lüge war.

"Komm, Lu, ich fahr dich zur Schule.", brummte mein Vater. Nickend küsste ich meiner Mutters Stirn, ehe ich meine Tasche ergriff, meinen Dad folgte. Die fahrt über erzählte er mir von sämtlichen Abenteuern, welche er als Jugendlicher erlebte.

"Bis später.", verabschiedete ich mich schnell, lächelte ein letztes Mal und betrat dann den Schulhof. Über den Rand meiner Brille sah ich forschend zu den Schülern. Manche tuschelten und ich begann mich zu fragen, was alles letzte Nacht passiert war, dass ich auf einmal so interessant war. Schulterzuckend lief ich direkt zum Biologie Raum. Dort standen jedoch schon Liam und Zayn. Zwei BadBoys, welche einen regelrechten Hass auf mich hatten, einfach nur so, weil ich ein 'Nerd' war.

"Hemmings!", spottete Liam verächtlich und Zayn lachte. Augenrollend lief ich an ihnen vorbei in die Klasse, doch womit ich nicht rechnete war, dass Zayn mir ein Bein stellte, worüber ich dann stolperte und geradewegs in die Klasse fiel.

Sämtliche Blicke waren auf mich gerichtet und ich wurde schlagartig rot. Es war mir nicht wirklich peinlich hinzufallen, aber vor Ashton schon. Der Gelockte schaute belustigt zu mir, tuschelte mit seinen Freunden. Seufzend richtete ich mich auf und stärkste auf meinen recht dünnen Beinen zu meinem Platz ganz hinten.

"Heute reden wir über ein wichtiges und für euch bestimmt neues Thema.", leitete unser Biolehrer die Stunde ein. Fragend sagen wir zu ihm.

"Es geht um Schwangerschaften bei Jungs.", führte er seine Erzählung fort, blickte neugierig in die Klasse, "Weiß da jemand was drüber?"

Keiner antwortete, weshalb unser Lehrer begann zu erklären. Gebannt hörte ich zu.

"Die Vorfälle an Männern die Schwanger wurden, stiegen in letzter Zeit rasant an. Offenbar klappt das, immer dann wenn ein Junge besonders fruchtbar ist und circa 15% an Neugeborenen Jungen, haben eine versteckte Gebärmutter. Ihr könnt euch natürlich bei euren Ärzten darauf untersuchen und sie, falls sie vorhanden ist, auch entfernen lassen."

Etwas geschockt betrachtete ich die Abbildung in meinem Biobuch. Ich sollte meine Eltern mal fragen, ob ich auch zu diesen 15% zählte, beschloss ich während ich meine Brille zurecht rückte.

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