..~Großmutters Geschichte~..

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„Der Kampf der alles veränderte fand sein Ende mit dem nächtlichen heulen des jungen Wolfes Eneas vom Nightfire Clan. In seinen Armen starb seine große Liebe Palila. Sie wurde grausam umgebracht, von einem Vampir namens Nagash. Nach diesem schrecklichen Krieg, der zum größten Teil zwischen den Wölfen und den Vampiren statt gefunden hat, war nichts mehr wie es vorher war. Das Land Rhevar, unsere Stadt Windrip, ja auch die Städte Veritas oder Yarrin waren stark betroffen. In vielen anderen Ländern kämpfte man gegen die Vampire. Sie wurden geschlagen, viele gibt es nicht mehr, aber man weiß das es kaum einen Wimpernschlag benötigt um neue zu verwandeln. Sie leben zurückgezogen, wollen sich um ihr unsterbliches Leben kümmern, schworen ihr Blutrünstiges Dasein aufzugeben, aber wir wissen das man ihnen nicht über den Weg trauen kann. Darum ist deine Oma auch eine Jägerin gewesen mein Liebling. Wir beschützen die Menschen, falls es noch einmal zu einem Kampf kommen sollte" erzählte die alte Frau ihrer kleinen Enkeltochter und deckte sie mit der kuscheligen Decke zu. Ihr Kastanienbraunes Haar lag unter ihrem kleinen Kopf und sie guckte ihre Oma mit ihren großen blauen Augen an. „Hast du gegen den bösen Vampir gekämpft Omi? Und hast du mal einen Wolf gesehen" fragte die kleine neugierig. Die alte Frau schaltete das kleine Nachtlicht ein und gab dem Mädchen ihren Teddy in den Arm „Ja ich musste oft gegen Vampire kämpfen, aber der richtig böse war nicht unter ihnen. Er ist verschwunden. Genauso wie die Wölfe, sie sind irgendwo, sie haben sich zurückgezogen. Aber ich habe nie einen gesehen. Von Tante Margaret weiß ich das die Wölfe groß und wunderschön sind. Weiches Fell, starke Statur, leuchtende Augen. Wenn sie nicht in ihrer Wolfsgestalt umher laufen, dann sind es recht gut aussehende Männer mein Schatz. Deine Tante sagte sie wurde von Amors Pfeil getroffen, aber du kennst sie ja, sie erzählt viele Geschichten wenn es um die Wölfe geht" lachte sie und die Fältchen in ihrem Gesicht verliehen der alten Frau ihren ganz eigenen Charme. Das kleine Mädchen setzte sich aufrecht in ihrem Bettchen hin, holte ihr Amulett hervor, das sie um ihren Hals trägt. „Tante hat mir erzählt das meine Kette mich zum Glück führen wird. Sie hat von einem Wolf mit blauen Augen erzählt und das er schon sehr lange wartet. Er ist traurig und Tante sagte meine Kette ist von magischer Herkunft. Omi vielleicht kann ich den Wolf zum lachen bringen, damit er nicht mehr traurig ist. Ich kann ihm meine Kette schenken, damit er sein Glück findet" kicherte sie und zeigte ihrer Oma ihr Amulett das sie seit ihrer Geburt um ihren Hals trägt. Lächelnd setzte sich die alte Frau zu ihrer Enkeltochter an das Bett. Sie nahm den Stein des Amulettes in ihre Hand und seufzte als sie sah das der Schimmer den er über 50 Jahre in sich trug verschwunden war. „Das wäre schön Prudence, ich denke das würde ihn wirklich sehr glücklich machen mein Schatz" sagte sie und gab dem Mädchen einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.

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.....Prudence.....

Ich weiß gar nicht wieso ich in meinen Erinnerungen gerade diese hervor geholt habe. Meine Großmutter und meine Tante haben immer Geschichten erzählt. Viele über die Vampire, die Wölfe, auch über die Zeiten als unsere Städte und Länder prachtvoll waren. Diese Zeiten sind vorbei. Nur noch aus alten Bildbänden weiß ich, wie schön und prachtvoll die Häuser und Gebäude in unseren Städten einst waren. Ich kenne es nicht anders als es jetzt ist. Alte Häuser, roter Backstein, langweilige Dächer. Nur Amtsgebäude, Banken oder unsere Akademie sind in meinen Augen schöne Gebäude. Wie kann unsere Technologie soweit fortgeschritten sein und doch leben wir als wären wir im Achtzehnten oder Neunzehnten Jahrhundert? Wir haben doch bald schon das Jahr 2150 erreicht.

War nur dieser grauenhafte Krieg daran Schuld? Oder zerstören wir Menschen uns nur selbst? Wollen wir nur einen schuldigen Suchen, damit wir unsere Augen weiter verschlossen halten können? Auch meine Großmutter wusste nicht auf alle meine Fragen eine Antwort, aber sie war oftmals meiner Meinung.

Zu gerne erinnere ich mich an die schönen Geschichten, als alles noch so wunderschön war. Vieles von dem kann man heutzutage nur in Büchern entdecken. Tiere gibt es von denen ich noch nie etwas gehört habe. Es sind so wunderschöne Geschöpfe, ein Elefant, oder ein Tiger. All diese Tiere gab es einmal. Könige ihrer Rassen. Aber außer Bilder oder Trophäen einiger Jäger von damals, gibt es keine Anzeichen mehr das sie einst existierten. Wir werden bevölkert von Menschen, Vampiren und Wölfen. Wobei letztere kaum gesehen werden. Sie haben sich sehr zurück gezogen, dabei würde ich den Mann in seiner Wolfsgestalt gerne einmal in die Augen schauen. Am liebsten natürlich der von dem meine Tante immer sprach. Der mit den untypisch türkis blauen Augen. Jeder weiß das Wölfe nur gelblich orange Augen besitzen, so kann man diese Wölfe selbst in ihrer Menschlichen Gestalt erkennen. Aber dieser besondere Wolf soll anders sein. Ich glaube meine Tante hat ihren Geschichten ein bisschen hinzu gedichtet. Sie ist so voller Phantasie und erblüht in ihren Geschichten. Sie hatte erzählt, das sie sich in diesen Wolf verliebte, aber er hat sich nicht für sie interessiert. Das hatte sie sehr verletzt, aber sie sprach immer davon das sie wohl nicht die richtige für ihn war und er noch immer auf der Suche sei. Ja es waren so schöne Geschichten, aber ich sollte nicht in einer Traumwelt leben. Denn die Realität kann grausam sein. Darum lebte ich seit meinem dritten Lebensjahr bei meiner Omi und bei Tante Margaret. Meine Eltern wurden von jenen getötet die vor tausenden von Jahren einst als Götter angesehen waren. Kaum vorstellbar, aber so liest man es immer wieder in den verschiedensten Büchern. Vampire und Götter, sie weilten unter den Menschen, als wäre nichts normaler. Doch ihre grausamen Taten öffneten den Menschen die Augen und ab diesem Zeitpunkt war das alles hinfällig. Seit diesen Zeiten fürchtete man Vampire, bis nur noch Sagen sich um sie rankten. Doch sie waren immer da. Bis es immer mehr wurden, zu viele. Jeder fürchtete sich davor, das die Welt wie man sie kannte nur noch von den Vampiren beherrscht werden würde. Dann geschah das was meine Omi mir immer erzählte. Die Wölfe tauchten auf. Wie aus dem nichts. Als wäre das so einfach. Sie erzählte das vor knapp Eintausend Jahren Menschen den Pakt mit Dämonen und dem Teufel geschlossen hätten. Sie wollten eine mächtige Gestalt um gegen die Vampire zu kämpfen. Diese Gestalt bekamen sie und seitdem gibt es die Werwölfe. Nur männliche Wölfe können ihre Gestalt ändern. Das klingt alles äußerst grotesk, aber es gibt auch die Magie, dann denke ich das es Wesen wie Dämonen oder gar den Teufel wirklich gibt.

Blue Eyes Under The MoonlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt