.....Prudence.....
Die Luft ist warm, die Sonne glitzert hell. Es duftet nach Blumen. Meine Hand sucht seine. Ich kann sie nicht finden, darum öffne ich meine Augen. Augenblicklich schaue ich in zwei türkis blaue Augen. In ihnen liegt so viel Wärme. Wärmer als alles was ich bisher jemals in einem Blick deuten konnte. Es ist die Wärme der Liebe, die diese Augen strahlen lässt.
Meine Hand geht zu seinem Gesicht. Ich streichle seine Wange. Er drückt sein Gesicht in meine Hand. Lange schaue ich in sein glückliches Gesicht. Mir fällt auf, das die drei kleinen Narben unter seinem rechten Auge verschwunden sind. Was hat er getan? Ein Blick an ihm vorbei, ich sehe das Wasser was aus dem Baum heraus läuft. Nochmals nehme ich die schöne Luft in mich auf. Hier duftet es so überaus schön. Es ist sehr ruhig, nur das zwitschern der Vögel dringt in meine Ohren. Mein Blick schweift umher. Wir sind an unserem Lieblingsplatz. Weit außerhalb der Stadt hat er diesen Platz entdeckt. Hier sind wir allein. Nur er und ich.
"Ich liebe dich Enni". Meine Stimme klingt verändert. Er nimmt meine Hand in seine. Küsst sie. "Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe". In seinen Worten liegt so viel Sehnsucht. Ich lächle. Mein Herz ist erfüllt mit so vielen Gefühlen und Emotionen. Meine Finger zeichnen die Konturen seiner Lippen nach. Diese vollen seidigen Lippen. Er lächelt und redet zu mir. Seine Worte dringen aber nicht zu mir durch. Vor meinen Augen versinkt alles in einen Nebel.
Ich kneife meine Augen zusammen. Will den Klängen der zwitschernden Vögel lauschen. Doch sie sind verstummt. Als ich meine Augen öffne, ist es plötzlich dunkel um mich herum. Wie ein Schlag trifft es mich. Jäh ist die schöne Umgebung verschwunden. Meine liebenden Gefühle sind dem puren Schmerz gewichen. Ich habe das Gefühl erdrückt und zerrissen zu werden.
Tränen fließen unentwegt aus meinen Augen. Um mich herum ist es so schrecklich laut. Schreie, so viele Schreie. Die Luft ist erfüllt mit beißendem Rauch. Ein gequältes husten dringt aus meiner Lunge. Es ist nur ein Röcheln. Der Schmerz beim husten ist unerträglich.
Unerwartet trifft mich ein harter Schlag. Mein schmerzender Körper prallt gegen einen Widerstand. Meine Augen brennen, ich kann kaum etwas sehen. Vor mir erscheint eine Gestalt. Meine Hand hebt sich automatisch. Wer ist es? Ich kann ihn nicht erkennen. Ein neuer Schmerz ereilt mich. Es zerreißt mich von innen heraus. Ich schreie. Das Blut spritzt aus meinem Mund heraus.
Ein Lachen durchbricht meinen Schrei. "Ich sagte dir, das meine Rache dich zerstören wird. Es ist deine Schuld. Du hättest das dir gegebene nicht verschmähen dürfen. Jetzt wirst du sterben". Ich erkenne seine Stimme. Nagash.
Ich kann mich nicht wehren. Er ist zu stark für mich. Alles weicht aus meinem Körper. Ich kann es spüren. Mein immer schwächer werdender Herzschlag dröhnt in meinen Ohren. Seine Zähne bohren sich wieder und wieder in mein Fleisch. Lass mich endlich sterben. Ich halte das nicht mehr aus.
Aus der Ferne vernehme ich das aufheulen der Wölfe. Er kommt. Er wird mich retten. Ich schreie seinen Namen. "ENEAS". Mehr kann mein Körper nicht aufbringen. Der Vampir lässt abrupt von mir ab.
"Prudence. Prudence? Aufwachen. Prudence, bitte wach auf".
Hustend reiße ich meine Augen auf. Mein gesamter Körper zittert, mein Herz rast. Meine Arme umschließen einen warmen Körper. Ich vergrabe meinen Kopf an einer starken muskulösen Brust. Der Duft eines Herbstmorgens dringt in meine Nase. Wir haben doch Sommer. Wieso duftet es nach Herbst?
"Alles ist gut Prudence. Du hattest einen Alptraum". Die dunkle Stimme von Eneas dringt sanft in mein Ohr. Moment mal........Eneas?
Verwirrt blinzle ich. Aus dem Augenwinkel heraus erkenne ich die Einrichtung meines Zimmers. Ich winde mich aus seinen Armen. Es ist tatsächlich Eneas. "Was machst du in meinem Zimmer" frage ich krächzend. Meine Stimme ist brüchig. Sein Blick hat etwas verletzliches und tröstendes zugleich. Mit seinem Daumen wischt er mir meine Tränen weg, die sich langsam ihren Weg über meine Wange bahnten. "Du hast nach mir gerufen" antwortet er leise.
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Blue Eyes Under The Moonlight
Werewolf.....~~~~~PAUSIERT~~~~~..... Wir leben in einer Zeit, in der es normal scheint, das die Menschen von der Existenz von Vampiren und Werwölfen oder Hexen und Magiern wissen. Es ist kein Mythos, Sage oder Dichtung, es ist Real und soweit wie es geht, w...