Heart of Courage (Volturi FF)

Veränderung

Ich habe die Nacht damit verbracht meinen Bruder und mich zu zeichnen. Ich habe ihn mit meiner Gabe, dem schwarzen Feuer verbrannt. Meine Gabe ist speziell. Es ist Feuer, aber irgendwie auch nicht. Es ist nicht immer warm, oder heiß. Manchmal ist es kühl. Ich hatte meine Gabe schon immer, doch ich habe sie erst mit 4 entdeckt. Es gibt Bilder aus der Zeit davor. Auf diesen Bildern habe ich blonde Locken und blaue Augen. Ich habe immer gelächelt. So male ich mich jetzt auch. Doch dann habe ich meine Gabe entdeckt. Meine Haare wurden schwarz, genauso, wie meine Augen. Und um mein rechtes Auge bildete sich das Muster. Hier fangen meine Erinnerungen an. Meine Gabe geriet immer öfter außer Kontrolle und verletzte die Menschen, die mir am nächsten waren. Ich begann mich von den anderen zu distanzieren, damit ich sie nicht verletzte. Nur mein Bruder blieb mir wirklich treu und ich ihm, was ihm letztendlich zum Verhängnis wurde. Mein Gabe, die ich inzwischen etwas zähmen konnte, geriet bei einem Ausflug von Matthew (meinem Bruder) und mir außer Kontrolle. Ich habe ihn verbrannt, bis nichts mehr außer Asche von ihm übrig blieb. Doch ich hatte das Gefühl, dass ich nicht nur seinen Körper verbrannt hatte. Für einen Moment habe ich gespürt, wie seine Seele in meinem schwarzen Feuer verbrannte. Seit dem habe ich keine Gefühle mehr zugelassen, damit so etwas nicht mehr passieren konnte. Ich reise mich selbst aus den Gedanken und blicke auf die Uhr. 4 Uhr. Um 8 Uhr fängt der Unterricht an. Da man ab 4 Uhr wieder aus seinem Zimmer raus darf, stehe ich auf und ziehe meinen Bikini an. Darüber ziehe ich noch eine sehr großes Shirt an, das die hälfte meiner Schulter freilässt. Ich schnappe mir mein Handtuch und laufe runter zum Pool. Dort lege ich meine Sachen auf einen Liegestuhl und springe ins Wasser. Dort schwimme ich einige Bahnen und tauche dann unter. Nach 5 Minuten muss ich wegen des Luftmangels wieder auftauchen. Ich konnte die Luft schon immer länger anhalten, als normale Menschen. Ich hole erneut tief Luft und tauche dann wieder unter. Doch nach nicht mal einer Minute werde ich im Rettungsschwimmer Griff gepackt an die Wasseroberfläche gezogen. Sobald ich oben bin, fahre ich zu meinem 'Retter' herum und frage wütend: "Was sollte das?" Als ich sehe, wer es ist, werde ich für meine Verhältnisse rot - für andere sieht man keinen Unterschied - und füge schnell ein "Meister" hinzu. Dann schwimme ich zum Beckenrand und ziehe mich hoch. Caius folgt mir und geht ebenfalls aus dem Wasser. "Ich dachte, du wärst am ertrinken", meint er und lässt seinen Blick über meinen Körper schweifen. Ich werde rot und drehe mich weg, um mich in dem Handtuch einzuwickeln. Was ist nur mit mir los? Warum verändert mich das Internat so? Warum werde ich so anders in seiner Gegenwart? Ich will gerade zurück gehen, als ich Caius' Hand an meinem nackten Arm spüre. Ein Prickeln geht von der Stelle aus und durchzieht meinen gesamten Körper. Plötzlich habe ich das Gefühl, dass sich ein Band oder ähnliches von Caius zu mir zieht. Ein gewaltiger Druck zieht mich zu Caius. Doch bevor ich irgendetwas unüberlegtes tun kann, drehe ich mich schnell um und laufe zurück. Sogar, als ich in meinem Zimmer bin, spüre ich noch seinen bohrenden Blick auf meinem Rücken. Außerdem zieht mich irgendetwas die ganze Zeit in die selbe Richtung. Ich versuche das Gefühl abzuschütteln, doch es ist vergeblich. Am Ende geht es so weit, dass ich meinen Kopf gegen die Wand haue, nur um dieses Gefühl los zu werden. Schließlich gebe ich auf und mache mich seufzend fertig fürs Frühstück. Doch als ich die Mensa betrete, muss ich feststellen, dass alle Lehrer und die Direktoren fehlen. Die Schüler sitzen murmelnd an den Tischen und sehen ziemlich verschlafen aus. Ich gehe zur Essensausgabe und nehme mir zwei Scheiben Toast mit Schinken und ein bisschen Rührei. Dann lasse ich mich auf einen Platz an einem noch ziemlich lehren Tisch fallen. Ich will gerade mit essen anfangen, als sich die Türen erneut öffnen und alle Lehrer reinkommen. Ihnen folgen die Rektoren. Ich sehe, wie sich mein Mentor, Marcus, neugierig umsieht. Hä? Was ist denn mit dem los? Der ist doch sonst immer so gelangweilt. Auf jeden Fall bleibt sein Blick an mir hängen und er reißt die Augen auf. Sein Blick wandert von mir zu Caius und wieder zu mir. WTFH? Ich ziehe fragend eine Augenbraue hoch. Als er es sieht, schüttelt er fassungslos den Kopf und wendet sich ab. Ich beobachte ihn dennoch weiterhin. Was hat er denn? Ich bemerke, wie er mit seiner Hand die von Aro streift und dieser daraufhin seine Augen weitet und ebenfalls zu mir sieht. Dann sieht er zu Caius und fängt an zu grinsen. Wollen die mich hier verarschen?! -.-' What soll this werden? Warum do I speek in Deutschenglisch? Irgendwie verändert mich dieses Internat. Ich bin mir nicht sicher ob ich mich darüber freuen oder ärgern soll. Naja wie auch immer. Die Direktoren stellen sich vor die Schüler. Aro beginnt zu sprechen: "Wir würden uns gerne fünf Minuten mit jedem einzelnen Schüler unterhalten. Als erstes würden wir gerne mit Tanja Akala sprechen. Ein blondes Mädchen mit blauen Augen und viel zu viel Make-up steht von dem Tisch mit Jaqueline-Chantal auf. Noch so ne Zicke. Irgendwann bin ich endlich dran. Gut. Dann kann ich danach direkt ins Bett gehen und malen. Ich stehe auf und folge Demetri, der mich geholt hat, in einen Raum, in dem 3 Schreibtische stehen. Hinter dem einen sitzen Caius, Aro und Marcus. Ich setze mich auf den Stuhl vor dem Tisch und warte. Aro beginnt. "Also..." Er verstummt wieder. Ich warte. Schließlich reicht Aro mir seine Hand. Ich blicke sie zögernd an. Doch dann überwinde ich mich. Es kann sicher nicht schaden, einsmal jemandem die Hand zu geben. Also schüttle ich seine Hand. Doch kaum, dass ich sie berühre, werden seine Augen glasig vor Schmerz. Er beginnt zu schreien und bricht dann zusammen. Ich starre ihn erschrocken an. Habe ich wieder...? Nein. Er lebt noch, auch wenn man ihm ansieht, dass er schreckliche Schmerzen hat. Ich weiche einen Schritt zurück und drehe mich dann um. Ich renne förmlich aus dem Raum. Die Schreie meines Bruders hallen mir durch das Gedächtnis. Ich kann nicht mehr. Ich habe wieder jemanden mit meinem Fluch verletzt. Auch, wenn es nur Aro war. Seine Schrei vermischen sich mit denen meines Bruders. Zum ersten Mal seit seinem Tod, beginne ich wieder zu weinen. Die Tränen, die ich weine, sind aus Blut. Das sehe ich, als ich sie wegwische. Warum? Warum muss ich nur immer Menschen verletzen? Ich stürme in mein Zimmer und schnappe mir einen Rucksack. Dort stopfe ich Klamotten und Geld rein. Dann renne ich hinab zu der Küche, ohne die verwunderten oder ängstlichen Blicke zu beachten. Immernoch laufen mir Bluttränen über die Wangen. Ich stopfe 4 belegte Brötchen, 4 1l Flaschen und 4 Konservenbüchsen mit irgendetwas in den Rucksack. Dann drehe ich mich um und knalle geradewegs gegen Caius, der offenbar hinter mir gestanden hat.