4.

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Mit der Stimme von Ed Sheeran in den Ohren, führen mich meine Schritte über die Promenade zum Café. Ich hatte es vermisst, nach der Schule diesen Weg zu laufen. In London waren die Straßen eng und dunkel, alles war viel zu voll und überall hörte man die Auto's hupen.

Nicht wie hier. Die Sonne wärmt meine Haut angenehm, etwas was mir in London, wo es meist nur geregnet, gefehlt hat. Ein paar Leute sitzen auf der Terrasse des des kleinen Ladens, ein paar Gesichter drehen sich zu mir um, als das Klingeln der Tür ertönt. Ich entferne meine Kopfhörer und lasse meinen Blick für einen kurzen Moment über den Raum fliegen. Louis steht hinter der Theke und hebt winkend seine Hand, als er mich entdeckt.

"Hey." grüße ich ihn, der braunhaarige erwidert es lächelnd und schiebt mich gleich darauf in den Nebenraum, in dem Harry mit dem Rücken zu mir gedreht, fluchend in ein paar Kartons herumwühlt.

"Kann man dir was helfen, Curly?" Frage Ich grinsend nach, der Lockenkopf wirbelt erschrocken zu mir herum und schaut mich Mit weit aufgerissenen Augen an.

"Ja, du könntest mich zum Beispiel nicht mehr so erschrecken." Erwidert er grimmig. Beleidigt wirft er mir Ein Trockentuch gegen die Brust. "Dafür darfst du spülen."

Kopfschüttelnd begebe Ich mich wieder nach vorne, wo Louis mich schmunzelnd empfängt.

"Mach dir nichts draus, er ist schon den ganzen Tag so." Er klopft mir vorbeigehen einmal auf die Schulter und macht sich Dann auf den Weg, um ein paar Bestellungen aufzunehmen.

Harry erlöst mich allerdings schon nach fast einer halben Stunde und lässt mich andere langweilige Aufgaben übernehmen. Doch meine gute Laune verschwindet nicht.

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"Gehen wir noch runter, zum Strand?" Harry legt fragend seinen Kopf schief und setzt ein breites Lächeln auf. Ein kurzer Blick nach draußen versichert mir, dass Es noch lange nicht dunkel wird. Also stimme Ich nickend zu. Der Lockenkopf fängt sogleich an, Louis Namen durch das Café zu rufen, bis er nach vorne gehetzt kommt und begeistert zustimmt.

Eine halbe Stunde später sitzen Wir zusammen am Strand. Es ist noch immer angenehm warm, auch wenn die Sonne langsam droht, unterzugehen. Louis und Harry hocken halb aufeinander und tauschen immer wieder kleine Zärtlichkeiten aus. Lautlos seufze Ich auf.

Nicht, dass Ich Harry sein Glück nicht gönne - ganz im Gegenteil. Doch wie gerne würde ich nun hier mit ihm - Mit Zayn sitzen. Es macht mich fertig, ihn jeden Tag wieder sehen zu müssen, zu wissen, dass ich ihm nichts mehr bedeute, ihm vielleicht nie etwas bedeutet habe. Hätte er sonst sein Versprechen genauso schnell wieder gebrochen?

Mein Blick fällt zur Seite, als Ich eine mir ziemlich bekannte, helle Lache wahrnehme. Niall. Der Blonde betritt den Standabschnitt - neben ihm Ein Typ, dessen Namen ich mir einfach nicht merken will und Zayn, welcher seinen Arm locker um Charlize geschlungen hat. Ja, Blondchen ist seid heute morgen wohl doch noch ein Thema.

Grummelnd wende Ich meinen Blick ab, als die vier sich suchend am Strand umgucken. Aus den Augenwinkeln erkenne Ich Harrys schockierten, dann schuldbewussten Blick. Louis jammert geschockt auf, als der Lockenkopf ihn von sich runter wirft und stolpernd zu mir gelaufen kommt.

"Fuck, Liam." Ich werde zu Boden gedrückt, als Harry sich auf mich schmeißt und seine Arme um mich schlingt. "Es tut mir so leid, Ich bin so ein schlechter bester Freund, ich..." - "Es ist alles okay, Haz." Erwidere Ich kopfschüttelnd, drücke den braunhaarigen von mir weg und lächle ihn leicht an. "Ich bin froh, dass du nicht gefragt hast."

"Aber..." - "Ich will nicht über ihn reden, okay?" Harry entfernt sich nickend von mir, wirft einen zweifelnden Blick hinüber zu Zayn, der sich im Moment prächtig mit Blondchen zu amüsieren scheint.

Seufzend schaue Ich wieder hinaus aufs Meer. "Es ist alles okay, kapiert?" Abwehrend hebt Harry die Hände und lässt sich wieder neben Louis in den Sand fallen.

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Naturwissenschaften habe ich schon immer gehasst. Und auch mein Lehrer, Mr. Carter scheint sich danan erinnern zu können.

Mein Kopf in die Hände gestützt versuche Ich wenigstens halbwegs interessiert zu schauen - was mir wahrscheinlich kläglich misslingt.

Ungeduldig warte Ich auf das Klingeln, doch der Zeiger der Uhr scheint sich immer und immer langsamer zu bewegen. Mit einem Seufzend wende Ich meinen Blick von der Tafel ab um etwas mitzuschreiben und mich danach wieder auf Mr, Carters Gelabere zu konzentrieren.

"Liam." Überrascht wandert sein Blick zu mir, als ich mich melde.

"Darf ich auf's Klo?" Ein Schmunzeln ziert seine Lippen, als mein Lehrer nickt und Ich von meinem Platz aufspringe. Ich versuche den Weg zu den Toiletten möglichst lang zu gestalten, doch stoppe ganz, als Ich eine Person auf der äußeren Mauer sitzen sehen kann. Angestrengt kneife Ich Augen zusammen, um etwas erkennen zu können und die Person stellt sich als Zayn heraus.

In der einen Hand hält er sein Handy, in der anderen eine Zigarette. Kritisch ziehe Ich die Augenbrauen zusammen. Er hatte wieder angefangen zu rauchen?

Gerade als Ich meinen Weg fortsetzen will, scheint der schwarzhaarige mein Gestarre zu bemerken, ein Grinsen liegt auf seinen Lippen, als er von der Mauer springt und auf mich zugelaufen kommt. Er nimmt einen letzten Zug seiner Kippe, bevor er diese auf dem Boden austritt und leicht die Augen zusammenkneifend zu mir schaut.

"Hi, Li." Begrüßt er mich, noch immer dieses Grinsen grinsend. Ich versuche mich nach einem einfachen "Hi." An ihm vorbei zu schieben, doch scheitere Als er meinen Arm festhält.

"Hey, willst du mich Jetzt für den Rest deines Lebens ignorieren?" Fragt er schmunzelnd nach, Ich zucke unbeteiligt Mit den Schultern.

"Wenn's sein muss." Zayn stöhnt leise auf.

"Ich hab dich wirklich vermisst."

"Sagtest du bereits."

"Es tut mir leid."

"Achso." Genervt verdreht Zayn die Augen.

"Ich versuche mich gerade bei dir zu entschuldigen, Liam, das fällt mir schwer genug."

Ein leisen Seufzen verlässt meinen Mund, als ich mich aus seinem Griff befreie. "Ich weiß." Murmle ich.

promise • ziam ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt