Mein Herz droht mir aus der Brust zu springen, meine Handflächen beginnen zu schwitzen und mein kopf will keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen.
"H-Hi." murmle ich leise, senke meinen Kopf ein Stück, doch schaue gleich erschrocken wieder auf, als ich seine warme Hand auf meiner Hüfte spüre. "Ich hab' dich vermisst, Liam." haucht er leise, noch immer ein breites Grinsen auf seinen Lippen. Vorsichtig lege ich eine Hand auf seine Brust, um ihn von mir weg zu drücken, als er mir immer näher zu kommen scheint.
"Sieht man ja." erwidere ich flüsternd, Zayn zieht eine Augenbraue hoch und kommt mir wieder näher. Sein Körper presst meinen gegen die Backsteinwand in meinem Rücken.
"Was lässt dich daran zweifeln?" Ich erschaudere, als sein warmer Atem auf meinen Hals trifft, direkt unter meinem Ohr. Ich verfluche mich dafür, seine Berührungen so sehr zu genießen, doch es ist ein viel zu gutes Gefühl, um in von mir zu stoßen. Mulmig zu mute wird mir erst, als ich sehe, wie Charlize hinter uns auftaucht und mit einem nicht ganz freundlichen Gesichtsausdruck auf uns zusteuert.
"Die Person hinter dir?" Verwirrt dreht Zayn sich um, stöhnt genervt auf, als er Blondchen anwackeln sieht. "Was denkst du dir eigentlich dabei, Zayn Malik. Du bist mit mir zusammen." Energisch stemmt sie ihre zierlichen Arme in die Hüfte und schaut den schwarzhaarigen vorwurfsvoll an. Verständnislos schüttelt dieser den Kopf.
"Ich bin nicht mit dir zusammen, ich war nie mit dir zusammen und ich werde auch nie mit dir zusammen sein?" erklärt er, nicht gerade feinfühlig. Empört zieht sie die Luft ein, dreht sich um und verschwindet arschwackelnd.
Zayn dreht sich wieder zu mir um, lächelt mich leicht an und will da weitermachen, wo wir aufgehört haben, doch unterbreche ich ihn dabei. "Lass es, Zayn." murmle ich leise. Er sieht mich verwirrt an.
"Das bedeutet dir doch garnichts mehr. Ich bedeute dir doch garnichts mehr." Ich senke meinen Blick Richtung Boden. Zayn seufzt leise.
"Das stimmt nicht."
"Du hast mir was versprochen."
"Ich weiß."
"Und du hast es gebrochen."
"Ich war noch nie gut darin, meine Versprechen einzuhalten." Er drückt mein Kinn nach oben, ein freches Grinsen liegt auf seinen Lippen.
"Ich weiß." murmle ich leise, als ich mich an ihm vorbei schiebe. Ich spüre seinen Blick auf mir, als ich den Schulhof überquere und seine Rufe ignoriere. Ich will diesen Tag einfach so schnell wie möglich hinter mich bringen. Und Zayn nicht noch einmal über den Weg laufen. Denn dann würde ich ihm ganz sicher sofort alles vergeben und ihm sofort verzeihen. Und das ist das, was ich am wenigsten möchte. Denn es tut verdammt weh, zu wissen, dass er mich einfach so ersetzen konnte, obwohl er mir ein Versprechen gegeben hat.
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Zögernd betrete ich das Café am Stadtrand, in dem ich früher so gut wie jeden Tag war. Ich hoffe hier Harry anzutreffen, der hoffentlich noch immer hier arbeitet. Seiner Mutter gehört der kleine Laden und der Lockenkopf, der lange mein bester Freund war, kellnerte hier ununterbrochen, wenn er nicht in der Schule war. Diese müsste er aber inzwischen abgeschlossen haben.
"Liam!" höre ich die überraschte Stimme des braunhaarigen, schaue auf und sehe ihn mit großen Augen hinter der Theke stehen. "Du bist wieder da." stellt er fest, kommt zu mir herumgerannt, um mir in die Arme zu springen. Lachend schlinge ich meine Arme um seinen Körper und bin froh darüber, dass wenigstens Harry sich nicht so verändert hat.
"Seid wann bis du wieder hier?" fragt er aufgeregt, wartet garnicht erst auf eine Antwort, sondern zieht mich hinter sich her.
"Gestern." erwidere ich, als ich mich auf einem der Hocker vor der Theke niederlasse. Harry nickt begeistert, dreht sich um, um die Kaffeemaschine hinter sich anzustellen. "Ich muss dir jemanden vorstellen, warte hier." bestimmt er, verschwindet mit einem verschwörerischem Grinsen im Mitarbeiterraum. Es dauert eine Zeit, bis er wieder kommt, in welcher ich über die Theke greife, mir die Tasse Kaffee nehme und gelangweilt einen Schluck davon trinke. Schließlich hört man doch leise Stimmen und kurz darauf erscheint mein bester Freund wieder mit jemandem im Schlepptau.
Einen Arm um die Hüfte des braunhaarigen Jungen geschlungen macht er sich wieder auf den Weg zu mir. "Liam, das ist Louis." stellt er ihn vor, wirft ihm einen kleinen, verliebten Blick zu und fügt noch ein stolzes "Mein Freund." hinzu. Ich lächle leicht - auch wenn Harry alles andere als schlecht aussieht, hatte er nie Glück im Thema Liebe.
"Hi." grinse ich den Kleineren an, welcher ein wenig schüchtern zurück lächelt und ein leises "Hi." erwidert. Breit grinsend schaut Harry zwischen uns hin und her. Eine Weile unterhalten wir uns noch, bis es draußen bereits dunkler wird und ein Blick auf mein Handy mir versichert, dass es schon ziemlich spät ist. Louis ist gerade dabei, die Tische abzuputzen, während Harry ihn herumkommandiert und sichtlich Spaß daran zu haben scheint, seinen Freund zu ärgern. Ich beobachte die beiden schmunzelnd. Sie scheinen wie für einander geschaffen.
"Ich liebe dich." lacht der Lockenkopf entschuldigend, als Louis sich wieder hinter die Theke gesellt. Jedoch wirft er ihm nur das Geschirrtuch ins Gesicht und erwidert ein "Tzz.".
Der gebürtige Doncaster - wie ich erfahren habe - war mit der Zeit immer mehr aufgetaut und redet jetzt wie ein Wasserfall.
Harry lacht, hängt das Tuch zurück an den dafür vorgesehenen Hacken und steht nun selber auf, um zur Tür zu laufen und das Geöffnet Schild auf die andere Seite zu drehen. Wie schon ein paar Mal muss ich feststellen, dass die beiden alles selber zu tun scheinen. Ann - Harry's Mum - hatte ich kein einziges Mal gesehen. Was merkwürdig ist, denn früher ist sie mindestens alle zehn Minuten im Laden aufgetaucht.
"Wir schmeißen den Laden jetzt alleine." Erklärt Harry, als wenn er meine Gedanken lesen könnte und grinst stolz. "Apropos, du hast nicht zufällig Lust, wieder hier anzufangen, oder? Wir könnten jede helfende Hand gebrauchen." Harry legt fragend seinen Kopf schief.
Früher hatte ich auch in diesem Café ausgeholfen. Es war eine gute Möglichkeit gewesen, an Geld zu kommen. Und wirklich viel Zeit hat es auch nicht in Anspruch genommen. Also, warum nicht?
"Doch, gerne." erwidere ich, mein bester Freund lächelt zufrieden verscheucht mich schließlich mit den Worten "Dann erwarte ich dich Morgen. Pünklich."
Jap. Er hat definitiv Spaß dabei, andere herumzukommandieren.
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Es ist zehn nach 11 und ich hab mir gerade Kuchen gemacht. Außerdem ist das hier das dritte Update an einem Tag. Irgendwas ist schief mit mir.
lena xx
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promise • ziam ✔
Fanfic"Ich werde auf dich warten, Liam." Ein Versprechen, welches Zayn nie wahr machte. • Copyright 2016 © -lovelymalum All Rights Reserved