Yu-Gi-Oh! - Zexal (OneShots)

1) Astral & Nummer 96-Dark Mist: unerwartete Wendungen

Schweigend saß ich da und lauschte dem klang der Stille. Sie war wunderbar und einzigartig. Im vergleich zum alltäglichem Lärm, war sie eine Erlösung, eine Ruhepause. Diese Ruhepause, war jedoch nicht von besonders langer Dauer.

"Hey, ist das dort oben nicht 96? Aber was macht der denn da?", die Stimme eines Jungen durchschnitt die Ruhe. Beinahe, hätte ich das Gleichgewicht verloren und währe zur Seite gekippt. Wie unheimlich, dachte ich mir, irgendwie komme ich mir ein wenig verfolgt vor.

Schon in den letzten Tagen, war ich den Beiden unangenehm oft über den Weg gelaufen. Die Erde war ein erstaunlich kleiner Planet, und das nervte! Wie ein Fluch begegnete ich ihnen schon fast überall wohin ich auch ging. Ob zum Duellieren. Zum Spaß haben. Oder einfach nur zu pausieren. Sie. Waren. Immer. Da! Irgendwie kam ich mir verfolgt vor.

Mit einem genervtem Laut, driftete ich nach rechts ab und glitt in der Dunkelheit in Richtung Park. Eine grüne Wiese, ein paar Bäume und immer noch genug Stille um nicht vollkommen wahnsinnig zu werden. Solange ich meine Nummerkarte hatte, war alles in Ordnung.

"Hey! Wo willst du hin? Was ist mit dem Duell?", die nervige Stimme von Yuma Tsukumo schallte durch die noch frische Nacht. "Spiel doch mit Astral. Der freut sich sicher darüber.", gab ich nach hinten zurück, ohne mich umzudrehen. In letzter Zeit hingen mir meine Loses wirklich schon bis zum Hals hinaus. Jedes Mal, wenn wir uns über den Weg liefen, gab es einen Kampf. Und jedes verschissene Mal verlor ich! Das nervte unheimlich. Jetzt hatte ich die Schnauze voll!

Die beiden, nicht einmal mehr einen Blick würdigend, verschwand ich zwischen den Baumkronen und wurde eins mit der Dunkelheit. Ein weiteres Mal würde ich ihnen nicht entkommen. Nicht noch einmal. Nach dem nächstem Duell, würden sie sich meine Nummer holen und ich währe schon wieder in dieser endlosen Finsternis gefangen. Was mir richtig Angst machte war dieser Schlüssel.

Moment mal. Angst?

Ich stoppte abrupt. Angst. Das Gefühl zog in meiner Brust, und ich konnte kaum noch atmen. Mit einer Hand berührte ich sie und schloss die Augen. Was war das? Nein, es konnte keine Angst sein! Ich war Nummer 96-Dark Mist, soetwas konnte mir keine Angst einjagen. Nicht soetwas lächerliches.

Oder doch?

Mehrere Minuten verstrichen. Dann öffnete ich meine Augen und hob meinen Blick zum Nachthimmel empor. Ich widerte mich selbst an. Wie konnte ich nur so tief sinken. Seit dem Fall der Barianwelt war alles am ende und solange Astral nicht von der Erde verschwand, konnte ich das auch nicht. Doch er würde nicht verschwinden. Dazu mochte er Yuma zu sehr. Dieser verdammte Mensch. Menschen waren im allgemeinem eine sehr dumme, seltsame Spezies. Auch sie widerten mich an.

Eine unerklärbare Erschöpfung überkam mich. Wesen wie ich schliefen nicht, wie die Menschen es taten. Natürlich hatten wir einen schlafähnlichen Zustand, doch aus diesem konnten wir leicht wieder Erwachen und selbst in diesem Zustand wussten wir genau, was um uns herum geschah. Ich schlang mir die Arme um den Oberkörper und dachte nach. Ich dachte über das nach, was ich als nächstes tun wollte. Darüber, wie sehr ich Yuma und Astral verabscheute. Darüber, was wohl währe, wenn ich endlich einmal einen Sieg davontragen würde. Absorbieren würde ich Astral, wenn ich gewann. Ja, mit ziemlicher Sicherheit. Und Yuma? Der sollte dabei zusehen. Zusehen, wie er darin versagte, seinen Freund zu schützen.

Ein breites Grinsen huschte über mein Gesicht. Dieser Gedanke gefiel mir. Er gefiel mir sogar sehr gut. Dann dachte ich noch einmal an Yumas entsetztes Gesicht und verlor nun endgültig die Kontrolle. Wie verrückt begann ich zu lachen, ungeachtet der Lautstärke. Was interessierte es mich, ob ich zulaut war? Es konnte ich so oder so keiner hören und sehen schon gar nicht. Als ich wieder ein wenig zur ruhe kam, setzte ich mich in die Luft und überlegte mir eine neue Strategie. Ich wollte ja nicht, dass das nächste Duell wie die davorigen endete. Mit meinem Lose.