8) Quinton & Kite: Nenn mich beim Namen!

563 13 10
                                    

Hat etwas gedauert, aber hier ist das Wunschkapitel. Ich hab mir erlaubt noch vor einer fixen Antwort einfach mal draufloszuschreiben und konnte dann nicht mehr aufhören. Bitte überlest die kleinere Fehler einfach – es ist 02:33 Uhr, da schreib ich auch schon mal Müll.

Noch viel Spaß beim Lesen.

LG IM

____

Für einen kurzen Moment hielt ich inne, dann schüttelte ich den Kopf. Energisch begann ich die soeben gelieferten Ergebnisse, meines neuen Prototypen, zu überprüfen. Sie waren nicht so, wie sie sein sollten. Genervt rieb ich mir die Augen, dann wiederholte ich den Testlauf und hoffte, dass es nur ein Auswetungsfehler war. Doch auch der zweite Durchlauf brachte mir dieselben Ergebnisse ein, wie der vorangegangene. Langsam wurde ich ungeduldig.

Seit drei Monaten saß ich nun schon an diesem Prototyp und die Entwicklungen gingen nur schleppend voran. Eigentlich hatte ich geplant noch diesen Monat damit fertig zu werden und mich im nächsten wider einer neuen Sache zu widmen. Arbeit gab es ja genug.

Bevor ich noch anfing mit Stiften oder Geräten in der Gegend herumzuschmeißen, nahm ich meinen Mantel vom Drehsessel und zog ihn mir mit einer schwungvollen Bewegung an. Bevor ich das Labor für meine verdiente – nun schon seit sechs Stunden verspätete – „Mittagspause" verließ, drehte ich mich noch einmal zu meiner zermürbenden Arbeit um. Schon lange hatte ich kein Projekt mehr gehabt, welches mich so sehr beansprucht und vereinnahmt hatte, wie dieses. Andererseits zwang es mich auch dazu neue Betrachtungsweisen einzunehmen und das bot eine neue Herausforderung welche ich nur zu gern annahm. Ein leichtes Lächeln erschien auf meinen Lippen, als ich an die vielen Duelle zurückdenken musste, welche mich mehrere Male an eine Punkt gebracht hatten, an dem alles ausweglos und unmöglich schien. Es gibt immer, und für alles eine Lösung und wenn du weder den rechten noch den linken Weg wählst, dann schaff dir einen neuen, welcher mittendurch führt. Es gibt für alles eine Erklärung; ob es nun eine mathematische Formel war oder vielleicht ein Außerirdischer.

Den Kopf randvoll mit den Schwierigkeiten, welche sich bei meiner derzeitigen Arbeit ergeben haben, verließ ich den Raum und ging einen der langen Gänge des Heartlandtowers entlang. Anders als sonst, befanden sich heute keine geschäftigen Mittarbeiter in den Fluren des Towers. Wer würde denn freiwillig an einem der wenigen freien Tage schon zur Arbeit kommen?  Abrupt hielt ich an. Ich wohl oder übel... , dachte ich mir und schüttelte den Kopf. Mit einem tiefen Seufzer fragte ich mich, was für ein Meeting es wohl war, an welchem mein Vater unbedingt teilnehmen musste. Ich blickte auf den Boden zu meinen Füßen. Er besuchte doch sonst nie irgendwelche Zweigstellen im Ausland...

„Kite.", die Stimme erwischte mich eiskalt und ließ mich unwillkürlich leicht zusammenzucken. Als ich den Blick vom Boden hob, stand Quinton gute 15m vor mir. Überraschung breitete sich in mir aus, auch wenn es dazu eigentlich keinen Grund gab. Nachdem sich die Sache mit den Barianern geklärt hatte, brauchte es nur eine Empfehlung meinerseits und ein kurzes Gespräch – eineinhalb Stunden – mit meinem Vater um Quinton wiedereinzustellen. Und auch wenn er in denselben Bereichen wie ich tätig war, waren wir, seit seinem Wiedereinstieg, niemals an ein und demselben Projekt beteiligt. Nur hier auf diesem Gang, liefen wir uns ab und zu, alle hundert Jahre mal, über den Weg. Nicht, dass es mich übermäßig stören würde, doch manchmal fragte ich nicht, ob da nicht jemand in einer höheren Position ein zwei Fäden zog die das verhinderten, was auch immer der Grund dafür sein möge.

„Was machst du noch hier? Ich dachte du hast dir freigenommen wie die anderen und bist zuhause bei deiner Familie. Besonders jetzt, wo das alles vorbei ist und endlich mal ein paar Feiertage anstehen.", sagte ich und verschränkte die Arme. Ein sanftes Lächeln lag auf Quintons Zügen. Es erinnerte mich an die alten Zeiten bevor unsere Welt von einer außerirdischen Macht bedroht wurde und alles noch freilich war. Irgendetwas in mir krampfte sich schmerzhaft zusammen. Ich habe gelernt, dieses Lächeln zu hassen. Es ließ mich jedes Mal diese eine „Was wäre wenn..."-Frage stellen, in welcher mein Vater nicht nach der Astralwelt gesucht hätte und mein Bruder niemals krank gewesen wäre.

Yu-Gi-Oh! - Zexal (OneShots)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt