5000 $ || noch 10 Tage und 4h

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"Mhh?" irgendetwas hat doch da gerade was gesagt? "Nathalie, aufwachen!" Ja jetzt war es deutlich zu hören. "John. Ich will nicht aufsteheeeen." "Doch Prinzessin du musst. Wir müssen heute morgen zu Betty. Wenn wir nichr rechtzeitig dort sind weißt du ganz genau was auf uns zu kommt."

Ja, das weiß ich. Und ehrlich gesagt hab ich wirklich keine Lust darauf. Pünktlich um 8.30 Uhr vor der Haustür stehen und 4x Klopfen. Erbärmlich was man doch alles machen musste.

Ich schaute auf den Wecker und stellte fest, dass es bereits 7.50 Uhr war, ich in meinen Klamotten von gestern Abend eingeschlafen bin, John und ich noch nichts gefrühstückt haben und wir ja nur in 40min vor Bettys Tür stehen müssen.

Also quälte ich mich doch aus dem Bett und ging ins Bad. John ging schon mal hoch und kochte Kaffee. Anke und Lisa durften natürlich an einem Samstag morgen ausschlafen, wie sollte es auch anders sein?

Mit ein bisschen Tages-Make-Up war ich perfekt  vorbereitet und der Tag konnte nicht besser starten. Bei Frau Hölle müssen wir bis um 11 Uhr bleiben und können dann wieder heim. 2 1/2 Stunden schuften ohne Ende. Abstauben mit dem hässlich bunten Staubwedel, Treppe putzen, alles sauber machen, Geschirrspülmaschine ausräumen, saugen, wischen, ... Der Tag könnte kaum schöner sein.

Mit einer Kaffeetasse in der Hand, las John die Zeitung. "Und? Steht was wichtiges drinnen?" "Nee.. nur, dass Betty dieses Jahr an Weihnachten einen Tannenbaum aus ihrem Garten spenden will. Und wahrscheinlich dürfen wir ihn fällen und sonst alles erledigen." Och nee. Muss diese Frau überall engagiert sein? Erst spricht sie Französisch und mischt da überall mit wo es nur geht und jetzt ist sie sogar so gnädig, eine Tanne aus ihrem riesen Garten zu spenden.

Jetzt war es höchste Zeit los zu gehen. Wir stiegen auf Johns Moped und fuhren los. Als wir an ihrem Haus ankamen wurden wir überrascht. 

"Na, ihr Schnapsnasen", grinste Leni uns an und prostete uns zu. In ihrer Hand hielt sie eine angebrochene Flasche Wodka, die sie mit einem letzten Zug vollkommen entleerte. 

"Leni", sagte ich und versuchte dabei möglichst freudig überrascht auszusehen. Die Braunhaarige ging hinter Bettis Haus und warf die Flasche mit einem lauten Knall in die Tonne. Und als wäre das noch nicht genug rülpste sie auch noch!

"Meine Herrschaften", rief uns Bettis verzerrte Stimme und gemeinsam trabten wir alle zu ihr: "Heute machen wir Teamarbeiten. Solange ihr nicht fertig seid, dürft ihr nicht nach Hause. Es werden insgesamt drei Sozialstunden abgerechnet, egal, wie lange ihr braucht."

Entrüstet schnappte ich nach Luft. Toll, wirklich toll. "Ihr geht in die üblichen Teams. Aber da Atom seine Sozialstunden alle abgeleistet hat, arbeitet John mit Leni zusammen. Nathalie komm bitte einen Moment zu mir, s'il vous plaît?"  

John ging zu Nathalie und ich ging betont gelassen auf Betti zu. Bestimmt nichts Schlimmes, nur ein kleiner extra Auftrag.

"Deine tâche", sie gab mir das Heftchen mit meiner Aufgabe. Team 6: Nathalie und Kathrin stand darauf. 

"Deine partenaire ist in dem Looping der Rutsche stecken geblieben. Sie kommt heute nicht. Du arbeitest heute mit dem Neuling zusammen, venez!"

Brav dackelte ich meiner Sozialarbeiterin hinterher und versuchte meinen Blick von ihrer gigantischen Hüfte abzuwenden, klappte leider nicht so ganz und sie erwischte mich dabei, wie ich auf ihren Hintern starrte.

"Nathalie?", oh, oh, sie sah böse aus.

"Könntest du dich bitte auf den Weg konzentrieren? Du hast gerade meinen Gartenbahr umgeschmissen", fauchte sie und ich hob abwehrend die Hände. "Sorry, war keine Absicht".

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