Okay. Adalbert hatte mir nicht mehr geschrieben und John konnte ich jetzt wahrscheinlich auch vergessen.
Aber ich benötigte jemanden, der mit mir aufs Feld ging. Anke kam schon Mal gar nicht in Frage und Lisa schon dreimal nicht.
Was sollte ich ihnen schon sagen, warum ich mich mehr oder weniger freiwillig mit Crazy Tabs treffen wollte?
Es blieb eigentlich nur noch John übrig und wenn ich seine Hilfe in Anspruch nehmen wollte, dann musste ich ihn vor den Sozialstunden wohl oder übel abfangen, um mit ihm zu sprechen.
Die Schule war echt anstrengend, denn in Mathe rechneteten wir gerade die perfekte Steigung fürs Rutschen aus. Es gab doch echt nichts schöneres, an einem wundervollen Dienstagmorgen.
Der restliche Schultag ging recht entspannt vorbei, bis auf ein paar doofe Bemerkungen über Nathmas, oder wie auch immer Adalbert mich und Thomas nannte, bekam ich nichts zu hören.
Thomas und Mila sah ich nicht und auch John ließ sich nirgends blicken.
Jetzt musste es nur noch klappen, dass ich John überredete mitzukommen, aber große Hoffnungen hatte ich nicht.
Auf dem Weg zu den Sozialstunden überlegte ich mir, wie ich ihn am Besten ansprechen und überreden konnte: "Hey John. Na wie geht's? Alles fit?" Oh Gott, nein, auf keinen Fall.
"Es tut mir unendlich leid und ich weiß nicht wie ich es je wieder gut machen kann." Nein, viel zu schnulzig, dass würde er mir niemals abnehmen.
"John, ich weiß, wir haben uns nie etwas verschwiegen und deshalb muss ich dir etwas sagen. Ich habe mit Adalbert.." Nein. Auf gar keinen Fall! Diesen Gedanken musste ich auf jeden Fall loswerden.
Kein Wort von Adalbert, nie. Aber wenn ich so darüber nachdachte, merkte ich, wie dumm ich eigentlich gewesen war und sein größtes Geheimnis ausplaudert hatte.Aber jetzt war es zu spät.
Und hier war ich auch schon. Bei Betty. Die Hölle in Person. John stand schon vor dem Haus und wartete bis es 14:59 war. Man durfte keine Minute zu spät kommen, aber auch ja nicht zu früh. Also, jetzt oder nie.Ich musste ihn fragen, ob er mit mir zum Feld kommt. Wieso fiel mir das mir so schwer? Wir konnten früher alles so leicht bereden und uns vertrauen.
Und das jetzt war eigentlich nur so eine bescheuerte Frage. Und das früher war auch erst vorgestern. Wie ich es einfach schaffte alles kaputt zu machen, was mir wichtig war. Aber jetzt brauchte ich positive Gedanken, ich brauchte Mut und Überzeugungskraft. Also los.
"Hi John. Alles ok?" Oh, Nathalie. Dir ist echt keine bessere Begrüßung eingefallen, als Hi John. Alles okay?
"Hi. Du redest mit mir?" Okay. So eingeschnappt hatte ich ihn echt nicht erwartet.
"Ja ich rede mit dir. Merkst du doch." "Und sie wird wieder schnippisch." Ähm. Moment. Hatte er mich gerade als schnippisch bezeichnet?
Er musste es echt immer übertreiben:"Du bezeichnest mich als schnippisch? Wer hat hier angefangen mit 'du redest ja mit mir'. Ich hab wenigstens geredet. Und wer ist gestern auf schnippische Art aus meinem Zimmer stolziert?" Verdammt, ich wollte ihn doch dazu bringen mich zu begleiten. Nathalie ganz ruhig.
Wuuuussssaaaaaa.
Aber John begann schon den Mund aufzumachen und sagte: "Ich soll eingeschnappt sein? Sicher nicht. Wenn ich eins bin, dann enttäuscht. Und zwar so richtig. Aber ich muss jetzt leider rein. Und an deiner Stelle würde ich mich jetzt auch aufmachen. Bis dann."Ich sah auf die Uhr: es war tatsächlich schon 15:02 Uhr. Verdammt, jetzt aber schnell. Ich rannte die Treppe hoch und konnte gar nicht mehr über Johns Worte nachdenken.
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Bad Cinderella
RomansaUnd der Prinz und die Prinzessin tanzten die ganze Nacht. Währen der Prinz nur an die Prinzessin denken konnte, dachte die Prinzessin nur an das Geld, das sie bis Mitternacht besorgen musste. Sonst wäre alles vorbei.