Kapitel 2

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Aufgeregt blätterte ich die Seite um. Was erwartete mich nun? Warum sollte dies mein Tag sein?
Langsam schlug ich die Seite um, und meine Augen weiteten sich. Eine Schrift, die in der Farbe meiner Augen gehalten wurde, erschien und besagte einen Fluchtweg aus dem Keller. Wortwörtlich stand dort:

Liebe Mirabella. Der Tag ist gekommen, das Schicksal wollte es so. Diese Anleitung zeigt dir, einen Ausweg aus dem Keller der Vergangenheit. Beachte folgendes:
Drei Schritte nach rechts, solltest du gehen. Anschließend zwei nach oben. Zuletzt belebest du die Wand an dieser Stelle. Behütet von den Gilden Korathas!

Doch plötzlich verschwanden immer mehr Buchstaben, bis ich eine komplett leere Seite vorfand. Wie war das denn möglich?!
Aber allein der Text verwirrte mich.
Warum wollte das Schicksal mir eine Anleitung schicken? Und warum wurde ich von Gilden, was auch immer das heißen mochte, beschützt. Und bedeutete Koratha etwa, das so das Land über dem Keller hieß?

So viele Fragen, die so schienen, als würde ich nie die Antworten darauf finden. Aber die größte Frage stellte ich mir erst jetzt.
Wie. Soll. Ich. Bitte. Eine. Wand. Be-le-ben?!
Mal wirklich. Mein Kopf brannte und meine Hände schwitzten. Ich war viel zu aufgeregt, um mein Gehirn auf höchst Touren, laufen zu lassen. Ich musste eine Lösung finden...aber die konnte warten. Ersteinmal musste ich nämlich die Stelle finden.

Also ging ich nach der Anleitung, genau drei Schritte nach rechts und platzierte dort einen Stuhl. Etwas benommen stand ich auf dem wackligen Stuhl. Nun schätzte ich die Drei Schritte nach oben ab. Tatsächlich fand ich eine kleine Einkerbung in der Wand. Seufzend dachte ich nach. Ich sollte nun also eine Wand wieder beleben. Schön und gut, aber nur wie?
Verdammt...natürlich! Wie ich davor feststellte, hatte die Wand etwas lebendiges an sich. Ich spürte ihren Puls, und es schien schon fast wie ein menschlichen Kreislauf. Zusammenfassend musste ich dann doch nur das machen, was man mit einem Menschen machen sollte. Ruhig und langsam, presste ich meine Hände im fünf Sekunden gegen die Wand. So lange, bis ich meinen Rhythmus fand. Immer weiter reanimierte ich das Herz der Wand und wartete.

Plötzlich trat ein warmes schimmern aus der Stelle, und blendete mich so stark, das ich kaum noch etwas sah. Schnell und oft blinzelte ich mit meinen Augen, bis ich mich an das Licht gewöhnte. Erstaunt betrachtete ich die Öffnung. Es sah aus, wie eine Tür.
Nun qualmten lila Dämpfe heraus, was mich nur noch mehr daran zweifeln ließ, ob es eine gute Idee wäre, dort hinein zu steigen.
Sollte ich oder sollte ich nicht? Ein typisches Dilemma.
Schweigend ließ ich meinen Blick über den Raum gleiten. Seit Jahren war ich hier gefangen. In einem dunklen Keller, abgeschottet von der Außenwelt. Und jetzt sollte sich das alles ändern?

Ja. Ich muss in die Welt hinaus. Ich möchte Antworten. Ich möchte leben!

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Sry für das kurze Kapitel:-) Die werden bald länger! Schaut gerade auch wer das letzte mal Schlag den Raab?:-(

Mirabella - Flucht aus dem Keller {Das 1. Buch}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt