Kapitel 6

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Die Sonne blendete mich und ich wachte darauf auch sofort auf, denn gewohnt war ich es noch immer nicht, so viel Licht zu sehen. Etwas verschlafen stand ich auf und schaute aus dem Fenster. Perplex starrte ich auf all die Wesen die sich vor dem Gebäude tummelten. Sie schwebten, zauberten und lachten miteinander. Doch trotzdem konnte ich rein gar nichts hören oder verstehen. Schnell warf ich einen Blick in den Spiegel. "Verdammt", knurrte ich. Sah ich so etwa immer aus? Meine Haare waren verstrubbelt und ähnelten einen Wischmop. Ich hatte Augenringe und mein Kleid war dreckig. Schon komisch, dass ich mir auf einmal über so etwas gedanken machte. Ich beschloss mein Gesicht zu waschen und genau so mein Kleid in einer Waschmaschine zu reinigen. Da bemerkte ich die kleine Kommode, wo sich viele Pflegeprodukte befanden. Cremen von magischen Pflanzen, deren Namen ich noch nie gehört hatte. Ich trug eine grünliche Masse auf, die meinem Gesicht ein unglaubliches Strahlen verlieh. Meine Haare wusch und bürstete ich, damit sie so strahlend wie immer waren. Aber was sollte ich nun machen? Artiom verließ einfach mein Zimmer und ich selbst hatte noch immer keinen Plan, was ich machen sollte. Mein Magen knurrte. Er verlang eindeutig etwas zum Essen. Also rappelte ich mich auf und ging zu meiner Zimmer Tür. Ich betrat den Flur und schaute mich um. Auf der einen Seite, sah ich viele Zimmer, wo ich auch die Schatten der Tiere sehen konnte. Auf der anderen wiederum, einen großen Saal, wo es nach köstlichen Speisen roch. Natürlich folgte ich dem Geruch und stand darauf etwas verloren in dem Speisesaal, wo mich sehr viele Augenpaare beobachteten. Wenn es stimmte, was Artiom sagte, war ich wohl wirklich auch so etwas wie eine Attraktion. Schüchtern suchte ich mir an einem Buffet, ein Rührei mit Frühstücksspeck aus. Einen Pflanzensalat und noch gepressten Blautienensaft. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, was das war. Ich saß mich an einen kleinen Tisch und aß alles Sekunden schnell auf. Es war wirklich zu gut! Gerade war ich noch am überlegen ob ich mir noch etwas holen sollte, da kam auch schon Artiom angerannt. Wer wagte es denn bitte, mich morgens beim Essen zu stören. Ich betone: Beim Essen! Seine Haare waren verwuschelt und er sah etwas fertig aus. Hatte er sich vielleicht die ganze Nacht über meine Geschichte und über meinen Plan Gedanken gemacht?

"Ich habe nach gedacht!", sagte er mit ernster Stimme zu mir. "Also...du suchst Antworten stimmt's? Und so weit ich weiß kann man antworten nur mit einem Orakel finden. Ein Orakel ist eine magische Aktivität, die dir Antworten geben kann, auf bestimmte Fragen. Allerdings werden diese meistens verschlüsselt gegeben. Sprich wir werden ein Orakel auf suchen! Nur so kommen wir dem Ziel näher. Das Wetter ist wieder perfekt und wir können uns sofort auf den Weg machen. Außerdem habe ich mich informiert und der nächst liegende Meister eines Orakels ist Oragu. Ein Wurm!"

"Warte mal...ein Wurm?", fragte ich verblüfft. Das ganze konnte ich einfach nicht glauben, dass es so schnell gehen könnte, meine Eltern zu finden.

"Ja ich weiß, Mirabella. Es klingt wirklich komisch, aber du weißt noch nicht wie das alles in dieser Welt abläuft. Hör mal. Oragu war vor ein paar Tagen hier in unserem Hotel. Theoretisch hättest du ihn sogar noch sehen müssen. Er lebt in einem kleinen Bergdorft,wo auch seine Artgenossen leben. Er ist einer der wenigen, die das können. Und wie ich dir schon sagte, konnten nur diese Wesen so etwas. Die Menschen haben zwar auch Fähigkeiten, aber niemals solche mächtigen! Er ist sehr nett. Er redet zwar nicht viel, aber warum sollte er auch? Er drückt seine Worte mithilfe des Orakels aus. Ich hoffe du verstehst mich. Allerdings müssten wir wirklich gleich losgehen, denn es ist ein Tagesmarsch. In der Nacht kann man nämlich leicht von dem Weg abkommen, und glaub mir: Es könnte gefährlich werden.", sprach mir Artiom eindringlich zu.

Ich schaute ihn nur an und sagte langsam: "Danke!". Wenn ich ihn nicht hätte, wäre ich entweder tot, verwahrlost oder verzweifelt. Und auch sein Plan klang wirklich gut! "Wir treffen uns in einer halben Stunde, unten am Bach!", sagte ich und verschwand in meinem Zimmer. Ich hatte dort nämlich einen Rucksack gefunden, den ich sicherheitshalber mit Essen füllte. Denn Wurmfraß würde ich wirklich nicht zu mir nehmen. Wasser war auch ziemlich wichtig. Als ich mit meinen Vorbereitungen fertig war, holte ich noch einmal tief Luft und rannte dann zu dem Bach. Als ich dort ankam sah ich schon Artiom. Er umarmte eine fremde Brünette innig, und starrte sie lange an. Etwas überrumpelt versteckte ich mich hinter einem Busch. Wer war das Mädchen? Und was wollte Artiom? Ich sah, wie das Mädchen ging, und Artiom ihr hinter her schaute. Mein Blick neigte sich zu Boden und ich seufzte auf. Ich huschte aus dem Gebüsch und ging zu Artiom. Ohne zu warten fragte ich: "Wer war das Mädchen?". Er überlegte und antwortete anschließend: "Es ist meine Zwillingsschwester. Sie ist durch die vielen Gäste sehr ängstlich und hält es kaum für kurze Zeit alleine aus. Ich bin immer für sie da. Ich wollte mich nur von ihr verabschieden. Aber hast du mich etwa beobachtet?", fragte er mich misstrauisch. Mist. Was sollte ich jetzt sagen? Ich war zwar erleichtert, das es nur seine Schwester war, aber was ging mich das eigentlich an? "Naja...ich", stammelte ich herum. "Ich ging gerade zum Bach und da sah ich dich. Ich habe mir einfach Gedanken gemacht, ob du überhaupt mitkommen wolltest ", erklärte ich ihm. Aber jeder der mich gut kennen würde, wusste das ich log. Und ich wurde das Gefühl nicht los, das er mich durchschaute. "Gut. Dann lass uns starten!", sagt er mit einem grinsen auf der Lippe.

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Ich habe wirklich das Gefühl, dass ich einfach keine besonders langen Kapitel schreiben kann xD Aber ich versuche heute nooooch ein Kapitel zu schreiben. Mir macht die Geschichte einfach unheimlich Spaß! Mich würde es suuper freuen, wenn ich auch ein paar Kommentare von den Lesern bekommen würde!:D Bis zum nächsten Kapitel!




Mirabella - Flucht aus dem Keller {Das 1. Buch}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt