Kapitel 3

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Ein strahlendes Licht umringte mich. Ich spürte einen Sog und ließ mich einfach in die Wand hinein fallen. So komisch es sich auch anhören mochte. Ich wurde, wie als wäre ich im Kern eines Tornados, herum gewirbelt. Immer weiter nach oben.
Bis ich auf einen für mich undefinierbaren Grund hart aufprallte. Ich atmete tief ein und aus, meine Augen konnte ich durch das helle Licht noch immer nicht öffnen.
Die Luft war so rein und roch unglaublich gut. Nach...nannte man das Blumen? Ich habe gelesen, das sie den schönsten Duft besaßen, den man finden konnte. Auch die wohlige Wärme konnte ich spüren. Gut, dass ich ein Kleid an hatte. Na gut...dass hatte ich ja im Grunde genommen schon seit zehn Jahren an. Meine Sinne spielten verrückt, aber ich verspürte den Drang meine Augen zu öffnen.

Langsam blinzelte ich und traute meine Augen nicht. Ich saß auf einer Wiese die voller Blumen war. Außerdem sah es um mich herum ziemlich merkwürdig aus. Hinter mir fand ich einen breiten Urwald, oder auch Dschungel genannt, auf. Komische Wesen, die mal sichtbar waren und mal nicht, beobachteten mich mit ihren grünen Augen. Neben mir, erschienen hohe und schon fast beängstigende Berge. Man sah deutlich, das es sehr viele Wege gab, um von diesen Berg Panorama hinunter zu kommen. Vor mir erschien allerdings, das unfassbarste überhaupt. Eine riesige Stadt war am Horizont zu sehen. Unglaublich viele Hochhäuser,Stadtteile und Parks waren zu sehen. Doch es war merkwürdig. In der Mitte dieser enormen Stadt, war ein riesiger See. Man sah ein paar Schiffe hinüber fahren, aber es schien, als wäre es wie eine Grenze. Aber warum? Das machte doch keinen Sinn...
Nun erkannte ich es nur noch deutlicher. Die rechte Seite war eher in grauen, dunklen Farben gehalten, die aber trotzdem nicht böse wirkten.
Die linke Seite aber, war in blauen Farbtönen gehalten und erinnerte mich etwas an eine Fischerstadt. Sehr schön.
Nochmal über blickte ich alles, bis ich dann etwas sah.
Zwei riesige Schlösser waren am jeweiligen Ende errichtet. Genau in den Tönen der Stadt. Hieß das, diese Stadt wurde gespalten. Und von zwei Leuten regiert? Wie konnte das denn funktionieren.
Ich war so überwältigt, dass ich nahe zu über motiviert war, all meine Antworten zu finden.

Das musste dann wohl Koratha sein. Eine Welt, die ich noch kennen lernen würde.
Angestrengt dachte ich über die nächsten Schritte nach. Ich wollte unbedingt mehrere Fakten über die Welt herausfinden. Außerdem über den Keller, denn vielleicht wusste ja jemand etwas über mein Schicksal.
Genau so über die Regierung, die hier herrschte.
Und...und meine Eltern. Wie sie hießen, und wie sie lebten. Ich hoffte doch, dass mich irgendwer kannte. Auch wenn ich vor zehn Jahren noch anders aussah.
Ich beschloss lieber nicht durch den Dschungel zu gehen, da mir diese Wesen wirklich Angst machten.
Also nahm ich einen Weg, der mich von dem Berg hinunter führen sollte, denn in der Stadt gab es genug Leute.
Ausgelassen und schon fast glücklich, begann ich die Wanderung. Ich beobachtete die Gräser die sich durch einen geringen Wind, bogen. Ich sah sogar ein paar Vögel, die Töne von sich gaben, als würden sie singen. Die Natur war so wunderschön, dass ich nur noch grinsen konnte.
Der Weg schien fast unendlich lang, doch es war erträglich. Vor mir erschien eine riesige Pflanze, die aussah als würde sie verschiedene Weggabellungen anzeigen. Ich entschied mich für den längsten Weg, da dieser mich sicherlich nach unten führte. Ich spürte den Untergrund unter mir und fing an etwas zu hopsen.

Plötzlich stoppte ich abrupt, als vor mir eine Gestalt auftauchte. Es war verdammt komisch. Das Wesen sah aus wie ein Wurm, der laufen konnte. Er hatte außerdem einen Hut auf, was ich nicht wirklich verstehen konnte.
Ängstlich lief ich Schritt für Schritt weiter.
Immer schön auf den Weg konzentrieren, Mirabella.
Der Wurm starrte mich an und fing anschließend an, herum zu hüpfen. Es war als würde er einfach beschließen, glücklich zu sein. Grinsend musste ich mir das Lachen verkneifen, aber der Wurm beachtete mich nicht.
Und damit meinte ich, dass er mich nicht beachtete. Er ignorierte mich einfach. Er hoppste immer weiter. Und beim zurück blicken, bemerkte ich auch noch einen kleinen Rucksack.
Das war..naja...interessant!
In Koratha, musste es wohl mehr von diesen Wesen geben.

Irgendwann bückte ich mich und pflückte eine Blume, die eine Farbe hatte, die aussah wie meine Haare. Diese schimmerten ungewöhnlich golden, da ich sie ja noch nie in der Sonne gesehen hatte. Zögernd schnupperte ich an ihr und sog ihren Duft ein. Geschockt taumelte ich etwas zurück. Es roch so gut, dass ich fast in Trance fiel. Lächelnd steckte ich sie mir in mein Haar.
Meine Füße schmerzten so langsam, also beschloss ich mich, sobald ich aus dem Wald kam, auf eine Wiese zu legen.
Schließlich kam ich an meinem vorerst ersten Ziel an, wo ich mich sanft auf das weiche Grasbett fallen ließ.

Mirabella - Flucht aus dem Keller {Das 1. Buch}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt