Träume sind seelig

9 0 0
                                    


Zuhause angekommen ging sie den direkten Weg in ihr Zimmer. Sie zog sich die Decke über die Schultern und setzte sich auf den Vorsprung an ihrem Fenster und starrte in den Himmel. Es dauerte nicht lange, da war sie eingeschlafen... 

Sommer - und minus 5 Grad. Als sie aufstand Blickte sie auf eine verschneite Landschaft. So schön und so friedlich hätte sie sich ihr ganzes Leben gewünscht. Sie stand auf und sah sich um. Plötzlich bemerkte sie, dass sie nicht mehr in ihrem Zimmer war, sondern sich in einem kleinen Haus befand, in Mitten von Feldern und Wald. Abgeschottet von der Außenwelt. Einzig eine kleine Straße deutete darauf hin, dass es fernab von hier noch so etwas wie eine Zivilisation gab. Sie ging hinunter in die Küche. Auf dem Tisch lag ein Zettel: " Guten Morgen Goldkehlchen - so nannte er sie immer, da sie schon immer eine großartige Rednerin war - ich bin im Wald, Holz hacken für den nächsten Wintereinbruch. Ich hoffe ich bin rechtzeitig wieder da, bevor du aufgewacht bist. Bis dahin, hab dich lieb. Kuss Dad. Sie war überglücklich, denn kaum hatte sie den Brief zuende gelesen hörte sie ihren Dad zur Hütte laufen. Sie blickte aus dem Fenster und  sah ihn, die Arme voll mit Holz beladen in Richtung Haustür laufen. Sie ging ihm entgegen. Dad! Ich hab dich so vermisst, dachte sie sich. Sie ging hinein und kochte ihm Kaffe. Sie ging zu ihrem Dad, der schon längst auf der Couch saß und  suchte nach Fernsehprogrammen. Sie setzte sich neben ihn und lehnte sich an ihn. Nach einer Weile hörte sie sich sagen: " Ach weißt du, ich glaube ich kann mich an dieses Leben hier gewöhnen." "Wie meinst du das? Du redest, als würdest du etwas anderes kennen und dass es dein erster Tag in unserem Haus sei. Geht es dir nicht gut?" " Doch doch, ist alles in Ordnung. Ich hatte nur so ein komisches Gefühl." Er sah sie einen Augenblick lang verwundert an. Doch dann sprang er plötzlich aus heiterem Himmel auf und sagte: " Charlotte, schließ die Fenster und Türen und hol die Wolldecken und den Notfallkoffer. Schnell, beeil dich doch!!!" Charlotte war ganz panisch. " Was ist denn los Dad?" "Ein Schneesturm. Und so wie es aussieht wird er jeden Moment über uns hineinbrechen." Ein Schneesturm? Was war eine abgelegene Hütte? Was war hier bloß los?. Ihr Vater nam eine kleine Lampe und zog sich die wärmsten Klamotten an. " Dad, wo willst du denn hin?" Er sagte,er hätte das Holz draußen vergessen und ging hinaus in die eisige Kälte. Das Holz lag vor dem Schuppen. Etwa 5 Meter von der Hütte entfernt. Charlotte öffnete die Tür. Es war so ein schlimmer Schneesturm, dass sie ihn nach wenigen Sekunden nicht mehr sehen konnte. Sie lehnte die Tür an. Nach einer halben Stunde war ihr Vater noch immer nicht wiedergekommen. Sie wollte nachsehen gehen. Doch als sich Charlotte auf den Weg zur Tür machte, schlug ein Windstoß sie zu und eine alte Metallstane so zwischen den Henkel, dass die Tür nicht mehr auf ging, sie war gefangen in einer Hütte, während ihr Vater draußen in der Kälte war und sie wusste nicht, was aus ihm werden würde. Nach 3 Stunden legte der Schneesturm sich. Da der Wind nun endlich aufgehört hatte hatte sie genügend Kraft um eines der Fenster auf zu machen. Sie rannte hinaus zum Schuppen. Auf dem Weg dort hin schrie sie nach ihrem Dad, in der Hoffnung, sie würde eine antwort von ihm erhalten, doch es kam nichts. Als sie vor dem Schuppen stand sah sie ihn erfroren dort liegen. Seine Finger und seine Lippen waren blau. Seine Haare weiß vor all dem Schnee. Sie sank zu Boden und weinte. Sie schrie in die Nacht: " Warum? Warum er? Ich will mein altes Leben wieder. Bitte, gib mir mein altes Leben wieder!!!"  

Sie schreckte hoch und blickte sich um. Sie atmete erleichtert auf, als sie sah, dass sie in ihrem Zimmer war. Hier im weißen Haus. Dort wo sie aufgewachsen ist. Und an ihrer Seite... Ihr Dad. Sie fiel ihm um den Hals und flüsterte ihm zu. " Ich bin froh, dass du noch lebst." Dann schlief sie ein. Sie wusste ihr Leben nun zu schätzen. Zumindest in manchen Dingen...! 



Versteckte TürenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt