Erinnerungen

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„ Unglaublich. Wieso hast du davon noch nie etwas erzählt?" „ Naja, ich weiß nicht. Ich hielt es für irrelevant." Peter Johnson sah seinem Freund tief in die Augen. Dann griff er nach der Flasche Scotch und sagt: „ Auf das vermeintlich irrelevante. Möge es in Frieden ruhen." Sie erhoben die Flaschen, tranken einen Schluck und lachten. „ Jetzt aber mal zu einem schöneren Thema. Kannst du tanzen?" Die Musik ging an und die beiden lieferten sich ein Tanzduell. Sie tanzten und sangen bis in den Morgen. Am nächsten Tag wachten beide überraschend klar bei Verstand auf dem Teppich auf. Es war noch alles ruhig. Die Sonne ging gerade erst auf. „ James? Bitte sag, ich hatte mir das gestern alles eingebildet. Sag mir, sie ist oben in ihrem Zimmer und hat von all dem nichts mitbekommen. Dass ich träume. Einen endlosen, schrecklichen Alptraum." „Es tut mir leid Peter. Aber du musst mir eines versprechen. Komme nicht und unter gar keinen Umständen auch nur auf den Gedanken diesen Brief vorzulesen. Damit unterschreibst du vor aller Öffentlichkeit und der Presse dein und ihr Todesurteil. Wir werden uns darum kümmern, dass sie so schnell, wie nur möglich wieder hier ist. Das verspreche ich dir. Bei meiner Seele." Sie lagen sich in den armen und dachten an die schönen Kindertage von ihr. An ihre ersten Schritte. Das Stolpern, wenn sie begann zu niesen. An die bunten Kleider, den kleinen Lockenkopf. An den Geruch von selbstgemachten Erdbeerwaffeln und an den Tag, als sie stolz durch das Haus lief und allen zeigte, dass sie ihren ersten Milchzahn verloren hat. An die vielen Geburtstage, Weihnachtsfeste, an ihren ersten Freund. Wie sie ihn den beiden vorstellte und am Abend ganz aufgeregt auf ihre Meinung von ihn war. An all die vielen Tränen durch Freude, Angst und Schmerzen, die über die Jahre geflossen sind. Die Streits und endlosen Diskussionen, die belanglosen und die wirklich wichtigen. Und an die groß zelebrierten Versöhnungen, Aussprachen und besonderen Sätze. Ihre Gesangs Übungen während eines politischen Gesprächs, die schön für manche positive Einigung gesorgt hatten. Sie dachten an die Tage, an denen Sie den ganzen Tag nicht aus ihrem Zimmer wollte und die Sorgen, die sie sich in solchen Momenten machten und wie erleichtert sie waren, wenn sie am nächsten Tag beschloss den Tag in der Natur zu verbringen. Geschichten schreiben, zeichnen, spielen. Peter sah vor seinen Augen die kleine Charlotte, wie sie gedankenversunken unter dem alten Baum im Garten saß und mit der Kette ihre Mutter spielte. Sie dachten an den Tag, an dem Sie von einem Ausflug wieder kamen, in ihren Haaren eine Feder und versteckt in ihrer Jackentasche ein kleiner, verletzter Vogel. Es war ein unbeschreiblich schönes und zugleich trauriges Gefühl, als sie ihn soweit aufgepäppelt hatten, dass er wieder fliegen durfte. Sie standen draußen und entließen ihn in die Freiheit. Sie sahen vor sich das kleine Mädchen, wie ihr die ersten Tränen über die Wange kullerten, sich die Pupillen weiteten und Sie ihrem Dad zuflüsterte: „ Ich hab ihn nach dir benannt. Weil du doch so viel arbeitest immer. Und du hast gar nicht richtig Ferien." Sie sahen vor ihren Augen das strahlende Lächeln, dass in ihrem Herzen wartet, bis der richtige Moment gekommen ist und sie es raus lässt. Es strahlt so schön, so unbeschreiblich warm und hell. Hat man es einmal in seinem Leben gesehen, so wird es für immer im Herzen wohnen. Es wird einen stützen, aufbauen und beschützen und einem helfen, die Wahrheit zu finden und in jedem Menschen etwas Gutes zu finden. Und wenn es noch so schwer ist. Sie dachten daran, dass sie beiden einen Sinn im Leben gab und dass dieses kleine Mädchen noch immer hier war. In ihren Herzen und den Erinnerungen.



 

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