Passengers

Kapitel 9

Ich stand am Flughafen. Tausende Menschen liefen hektisch durcheinander zu ihrem richtigen Gate. Nachdem das Flugzeug gelandet war, sprintete ich ich aus dem Flughafengebäude zu diesem. Die schwere Tür öffnete sich und die Passagiere stiegen aus.

Dann stieg Er aus.

Mein Herz raste und ich lief ihm in die Arme. Er drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen.

"Ich liebe dich, Sue!"-"Ich dich auch, Felix!"

Dann wachte ich mit Schmetterlingen im Bauch auf.

Schon wieder ein Traum, in dem ich mit Felix zusammen bin? Was soll das? Ich will ihn nicht lieben! Aber die Schmetterlinge in meinem Bauch sind eindeutig....so eine Scheiße!

Nach einer Stunde, in der ich in meinem Bett lag und über das Leben philosophiert hatte, rappelte ich mich auf, putzte Zähne, duschte mich und ging zu einem kleinen Cafe, in dem ich frühstückte. Aus irgendeinem Grund hatte ich das Bedürfnis dazu. Während ich an meiner heißen Schokolade nippte, betrat Rewi das Cafe, komischer Weise ebenfalls ohne Begleitung. Mein Blick war stur aus dem Fenster gerichtet, als ich merkte, wie sich Rewi gegenüber von mir hinsetzte.

"Hey, was machst du denn hier so alleine?", ertönte seine warme Stimme.

Ich wollte ihn nicht angucken, da meine Augen gerötet waren, weil ich vorhin angefangen hatte zu weinen, es aber unterdrücken wollte und es nun noch mehr auffiel als vorher.

"Morgen", murmelte ich ohne ihn anzusehen.

"Was ist los? Dir geht es nicht gut, ich sehe das doch!", seine Stimme war neugierig, bestimmt, aber auch beruhigend zu gleich.

"Ich...es ist nicht so wichtig, ich muss jetzt gehen.", sagte ich, legte Zehn Euro auf den Tisch, keine Ahnung, ob das reichen würde, aber ich wollte nicht erst noch auf die überforderte Bedienung warten.

So schnell ich konnte nahm ich mir meine Jacke und verschwand aus dem Cafe.

Ich muss weg! Irgendwohin, wo keiner ist, wo ich meine Ruhe habe und in mich hinein horchen kann!

Wie von alleine trugen mich meine Füße zu dem kleinen Stück Rheinufer, wo ich immer mit Luke verkroch.

Ich setzte mich auf die kalten Steine und lies meine Sneaker von den Wellen überspülen.

Bald ist Winter. Bald würde Felix wieder kommen...mit Lina...

Mir lief eine einzelne Träne weg, welche ich einfach ihren Weg laufen lies.

In meinem Handydisplay sah ich, wie sie meine Wange runter kullerte, an meinem Kinn eine kleine Pause machte und dann in das kalte Wasser des Rheins sprang.

In meiner Jackentasche kramte ich nach meinen In-Ear-Kopfhörern und stöpselte sie ein.

Irgendein Lied fing an, ich hörte nicht zu, ich konnte nicht, meine Gedanken waren zu laut...

Warum musste ich mich ausgerechnet in ihn verlieben? Warum nicht in Taddl? Der ist doch auch nett?

Aber nicht dein Typ.

Klappe! Oder Rewi? Er ist so liebevoll und fürsorglich..

Weil du ihn mit seinem besten Freund shippst!

Arghh!

Er ist der einzige, der deinem Typ entspricht. Außer vielleicht...

Außer wer? Komm schon, sonst laberst du doch auch immer!

Außer Alex,Izzi, wie du ihn nennen möchtest.

Aber mit dem habe ich kaum etwas zu tun...und...ach er ist halt nicht Felix...Warum führe ich überhaupt Selbstgespräche in meinen Gedanken?!