Prolog

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Ganz plötzlich, und ohne jegliche Vorwarnung, war ich hier.
Ich atmete, sah, roch, schmeckte, hörte und fühlte wie jeder andere, und dennoch schien es so unterschiedlich.
Meinen Namen?
Was ist das überhaupt?
Ich wusste weder wie ich hieß, noch was ich war oder von wem ich abstammte.
Die Menschen zogen die Kleinen von sich als 'Kinder' auf, und die Großen nannten sich dann ihre 'Eltern'.
Ein Großer konnte ich noch nicht sein, aber ein Kleiner war ich nun auch nicht wirklich!
Meine 'Eltern' hab ich niemals zu Gesicht bekommen, geschweige denn von ihnen gehört.
Ich war völlig einsam.
Einsam, in einer Stadt Namens Tokyo. Die Menschen auf den Straßen bedeckten ihre Körper mit sogenannter 'Kleidung', die ich leider nicht besaß.
Einzig und allein fielen mir meine unglaublich langen schwarzen Haare über die Schultern.
Versteckt in einer kleinen Seitengasse, versuchte ich die Welt der Menschen, in die ich so urplötzlich hinein gesetzt wurde, zu verstehen und etwas von ihr zu lernen.
Leider bemerkte ich frühzeitig die Distanz zwischen den Menschen und mir, und somit auch die vielen Unterschiede.
Das Essen, welches sie mit 'Geld' oder so bezahlten, bekam mir überhaupt nicht und nach jeder Mahlzeit musste ich mich übergeben.
Dazu kam, das ich das Essen nicht kaufte, sondern klaute.
Ein Getränk namens 'Kaffee' war das einzigst Bekömmliche für meinen anscheinend sehr empfindlichen Magen.
Manchmal dachte ich, ich wäre eine dieser Ghoule, von denen hier in der Stadt oft die Rede war.
Dennoch glaubte ich nicht wirklich an ihre Existenz, da ich noch nie einem dieser Wesen begegnet war.
Andererseits bestand die Möglichkeit, dass ich die Einzige dieser Kreaturen mit den schwarzen Augen und den von den Menschen benannten 'Krallen' war.
Doch die Sache mit der Kralle war etwas komplizierter, denn das sprach auch schon wieder gegen mein Leben als Ghoula.
Aus meinem Rücken brach keine Krallen hervor, es sah eher Flügeln ähnlich.
Ihre Bedeutung blickte ich nicht ganz und ich fragte mich immer und immer wieder, ob Menschen auch Flügel haben.

Ich versuchte zu verstehen, wieso ich hier war.
Auf dieser Welt, zwischen Lebewesen, die alle anders waren als ich.
Manchmal wenn ich Nachts den Mond anstarrte, hörte ich die Stimme von jemandem.
Die Worte waren undeutlich, aber ich begriff, dass mir Anweisungen gegeben wurden.
Nach und nach, bekam ich Klarheit in das Durcheinander in meinem Kopf.
Die Stimme, die zu mir sprach, verriet mir, dass ich tatsächlich ein Ghoul bin, und zwar ein ganz Besonderer.
Der Versuch mit meinem Leben klar zu kommen, begann holprig mit langsamen Schritten, bis ich irgendwann den Entschluss fasste, die einsame Gasse hinter mir zu lassen.
Neue Erfahrungen zu sammeln schmerzte hin und wieder, aber ich kam dennoch vorwärts.

Die Gesandte Gottes (Tokyo Ghoul FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt