32. Kapitel

1.4K 101 10
                                    

Ayato Pov.

Der plötzliche Taktik Wechsel, den unsere Anführer in Kraft gesetzt hatten, wunderte mich sehr.
Ken ebenso.
Er wurde sehr unruhig, da er wohl vermutlich den selben Verdacht hatte, wie ich.

,,Sie haben etwas mit ihr vor oder?" fragte er mich, während wir auf unseren CCG Argenten warteten.
Ich nickte.
Auch wenn ich es vielleicht nicht zugeben wollte, lag mir die kleine Göre dennoch am Herzen.

Die Tauben, die wir aufsuchen sollten,  waren nicht zu finden.
Daher beschlossen wir, zum Gebäude zurück zu kehren.

Ken Pov.

Gerade als wir ankamen, sahen wir wie Megami ihre Flügel entfachte.

,,Was habt ihr mit ihr vor?" fragte ich Tatara hektisch.
Er antwortete nicht.
Das machte mich wütend, doch bevor ich meiner Geliebten ihren Namen zurufen konnte, hielt mich Ayato zurück.

Er sah mich ernst an.
Die anderen Ghoule vom Phönixbaum  kämpften derweil mit einigen Agenten, während Megami auf das hohe Gebäude empor stieg.
Als sie oben ankam sah sie bewusst noch einmal zu mir hinunter.
Ihr Blick schien traurig.
In diesem Moment riss ich mich von Ayato los und rannte vor das Hochhaus.
Völlig unbeeindruckt von den Kämpfenden um mich herum.
Überall lagen Blut und Gedärme. 

Plötzlich begann Megami in rot auftuläuchten, ich schätze das war ihrem 3. Auge zu verdanken.
Keine Sekunde später brach das Haus in sich zusammen, und mit ihm Megami.
Die Ghoule sprangen so schnell wie möglich ausser Reichweite des stützenden Gebäudes.
Doch ich blieb stehen. Völlig starr vor Schreck.
Die riesige Staubwolke ließ mich nichts sehen, doch ich spürte die Anwesenheit meines Kollegen.
Ayato hatte mir seine Hand auf die Schulter gelegt.
Wütend drehte ich mich um.

,,Tatara du Schwein! Wo bist du? Komm her und kämpf selbst du Bastard!" beschimpfte ich meinen Vorgesetzten.
Dieser antwortete wie so oft mit Schweigen.
Erschöpft sackte ich zu Boden.
Tränen kullerten meine Wangen hinab.

,,Ayato?"

,,Wasn?"

,,Ich werde dem Phönixbaum austreten. Mein Entschluss steht fest."

Der Lilahaarige schwieg und machte einige Schritte vorwärts.

,,Lass sie uns suchen. Ein Ghoul hat eine höhere Überlebenschance als ein Mensch."
Warum war er so optimistisch?
Aber Ayato hatte natürlich recht, also stand ich auf.
Der Staub legte sich sehr langsam, weswegen Ayato und ich getrennt suchten.
Überall lagen Leichen unter den Trümmern.
Einige von den Argenten kannte ich sogar vom sehen, oder hatte gegen sie gekämpft.
Irgendwann rief Ayato meinen Namen.
So in etwa konnte ich seine Richtung orten und folgte seiner Stimme.
Völlig fertig kam ich an einem ebenso fertigen Ayato an, der neben Megami auf dem Boden kniete.
Ich setzte mich zu ihnen und nahm sie in den Arm.

,,Ken?" hauchte sie schwach.
Sie war blutüberströmt und ihre Stirn zierte ein riesiges Loch.
Dort, wo einst ihr 3. Auge war.
Behutsam nahm ich ihre Hand.

,,Bitte benutz weiterhin die Kräuter aus meiner kleinen Küche." wisperte sie mit geschlossenen Augen.
Dann neigte sie ihren Kopf in Ayatos Richtung und legte ihre Hand auf seine Wange.
Sie strich durch seine Haare und ließ dann die Hand fallen.
Ayato fing sie auf.
Auch er hatte wässrige Augen.

,,Jetzt weiß ich, warum du mir so bekannt vorkamst, Ayato. Ich traf deinen und Toukas Vater im Himmel.
Er wünscht sich nichts sehnlicheres, als dich und Touka vereint miteinander zu sehen."
Ayato senkte darauf den Kopf.

,,Ihr seht euch wirklich ähnlich." fügte Megami noch lächelnd hinzu,  verkrampfte dannn jedoch.
Sie öffnete die Augen und sah mich an.
Diese waren ebenfalls durch und durch blutdurchströhmt.

,,Danke für alles Ken. Lebe weiter und versuche dein Glück zu finden. Ich werde im Himmel als Egel auf dich warten. Ich liebe dich. Und das werde ich immer. Bitte..... vergiss mich.... nicht."
Ich letzter Satz wurde immer leiser, bis sie komplett verstummte.
Ihr Blick wurde starr und ihr Kopf viel zur Seite.
Nun war sie also wirklich gestorben.
Im Nachhinein betrachtet, glaube ich, dass sie es bereits wusste.
Ein letztes Mal drückte ich sie an mich und gab ihr einen Kuss.

,,Wir sollten gehen." meinte Ayato irgendwann und stand auf.
Ich nickte und legte Megami ab.
Ihr den Rücken zu zu kehren, fiel mir nicht leicht.
Dennoch gelang es mir.
Einige Meter später drehten wir uns noch einmal zu ihr um.
Doch ihre Leiche war verschwunden.

,,Was zum?" fragte sich Ayato verdutzt.
Doch als ich zum Himmel sah, erblickte ich einen schwarzen Engel der den Wolken entgegen flog.

,,Sie hat also wirklich nicht gelogen. Sie wurde von Gott geschickt." erkannte Ayato verblüfft.
Wir standen dort noch eine ganze Weile und starrten gen Himmel.

Nein Megami, sich werd ich nie vergessen!

~The End~

Die Gesandte Gottes (Tokyo Ghoul FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt