Weihnachtsspezial: Weihnachten in Asgard

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Asgard, Gladsheim 8 Uhr

Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch die Vorgänge und erhellten das Zimmer.
Die Strahlen fielen auf ein Bett, mit einer grünen Decke, auf dem ein kleiner Junge,etwa 12 Jahre alt, mit rabenschwarzem Haar, zu einem Ball zusammengekauert schlief.
Dieser war allerdings nicht sonderlich begeistert von der Helligkeit, die sich in seinem Zimmer breit machte.
Er rollte sich zur Seite und versuchte weiter zu schlafen, aber die warmen Strahlen streichelten seine blasse Haut und weckten ihn schließlich.

Gähnende richtete er sich auf und rieb sich müde die Augen. Er blickte sich um. Alles war an seinem Platz. Sein Schreibtisch sauber geordnet, in seinem Bücherregal alle Bücher in einer Reihe geordnet, in seinem Schrank seine Kleidung sauber gefaltet. Und trotzdem war etwas anderes.
Es lag etwas in der Luft ... Luft!
Von seinem Fenster wehte ein kühler Wind herein. Sofort sprang der Junge aus seinem Bett und rannte zum Fenster. Er riss die Vorgänge beiseite und kletterte auf das Fensterbrett, eines seiner Lieblingsorte.
Er öffnete beide Fensterhälften und Schneeflocken wehten herein. Die grünen Augen des Jungen betrachteten vergnügt die tänzelnden Schneeflocken und genoss die kühle Luft. Ja, heute war Winteranfang.
Er lehnte sich gegen eine Fensterscheibe und spürte wie die Kühle seinen Rücken hoch kroch. Verträumt betrachtete der Junge das Panorama, das sich ihm anbot. Vor ihm lag Asgard. Von hier konnte man die Stadt, die nun alle mit einer Schneedecke bedeckt waren, das Meer, das nie einfror und die Bifröstbrücke, die weiterhin in allen Farben des Farbspektrum leuchtete. Nur in der Ferne war der Bifröstbrücke zu erkennen und der Prinz meinte eine Gestalt am Eingang zu erkennen; Heimdall.
Der Himmel war zwar wolkenverhangen, aber die Sonne strahlten immer noch mit einer wohltuenden Wärme auf Asgard.
Die Aussicht war einfach atemberaubend.
Genau das war der Grund gewesen, wieso er sich für dieses Zimmer entschieden hatte, nachdem seine Mutter, Königin Frigga von Asgard, gemeint hatte, dass es nun Zeit sei, dass jeder von ihnen ein eigenes Zimmer bekommen sollte.
Einerseits hatte man hier eine wundervolle Sicht auf Asgard anderseits war das Zimmer seines Bruder auf dem selben Gang wie seins.
Was ihn auf einem Gedanken brachte. Elegant sprang er vom Fensterbrett, trat vor seinen Kleiderschrank und zog sich seine typische Kleidung aus dem Schrank. Grün und Schwarz. Schlicht und unkompliziert. Nachdem er fertig angezogen war legte er sich seine magischen Armbänder an und trat aus seinem Zimmer.

Seine Magie würde er noch brauchen.

Er öffnete seine Tür und trat heraus. Auf dem Flur standen zwei Wachen und schauten ihn etwas erstaunt an. Eine der beiden meldete sich zu Wort.
"Prinz Loki? Solltet ihr nicht noch schlafen? Es ist noch ein wenig zu früh, um durch Gladsheim zu wandern.
Loki musste lächeln und biss sich auf die Lippe.
Da kannte jemand meine Angewohnheiten aber besonders gut.

Es war schon öfters vorgekommen, dass er Nachtwanderungen unternommen hatte. Meistens hatte er nach geheimen Gängen gesucht, von denen er in Büchern gelesen hatte oder nach einem Zugang in die Schatzkammer Asgards, zu dem sie keinen Zugang hatten.
Zumindest hatte er ein paar der Gänge schon gefunden und sie in seinem Tagebuch festgehalten, aber er war sich sicher, dass er die restlichen auch noch ausfindig machen würde.

"Nein. Die nächste Wanderung mache ich erst nächste Woche. Ich wollte nur meinem Bruder einen Besuch abstatten.", meinte Loki grinsend und schritt an den Wachen vorbei.

Als Loki vor der Tür seines Bruders kam, atmete er kurz tief durch, öffnete dann die Tür leise und schlüpfte hindurch.
In Thors Zimmer sah es etwas anders aus. Alles mögliche lag auf dem Boden verstreut; Klamotten, Pergament, Holzschwerter und einiges mehr. Lediglich drei Bücher lagen verstaubten im Bücherregal, die sahen so aus, als ob sie niemand je berührt hätte.
Loki Blick schweifte zum Bett, auf dem, im Gegensatz zu seiner eigenen, eine rote statt einer grünen Decke lag.
Diese bedeckte den Körper eines etwa 13 Jährigen blonden Jungen. Er lag auf seinem Bauch, alle vieren von sich gestreckt und ein Arm über der Bettkante baumelnd.
Alles war ruhig - abgesehen vom Schnarchen, dass von seinem Bruder verursacht wurde. Loki konzentrierte sich auf seine Magie und ließ sie durch seinen Körper fließen.
Sofort wurden die Vorgänge aufgerissen und das Sonnenlicht durchblutete das Zimmer.
Der Blonde zuckte zusammen und fiel vor Schreck aus dem Bett, was Loki mit einem lachen quittierte.
"Loki!", meinte Thor genervt und gähnend zugleich und krabbelte wieder zurück in sein Bett. " Lass mich schlafen.", und zog sich die Decke über den Kopf.
"Nene. So nicht!", meinte Loki und zog ihm mit einer Handbewegung die Decke vom Leib. Bevor Thors Augen sich wieder an die Helligkeit gewöhnt hatten, war Loki schon auf ihn drauf gesprungen, was Thor die Luft aus den Lungen presste.
"Geh runter von mir!"
"Keine Lust. Ich muss dir was zeigen!"
Endlich schaffte es Thor Loki sanft von seinem Bett zu schmeißen.
"Das läuft schon nicht weg", meinte Thor schläfrig.

So funktionierte das nicht. Vielleicht ja so.

" Tho-hoor? Ich wette mit dir, dass du es nicht schafft mich zu fangen, bevor ich in Mutters Gärten angelange."
Thor öffnete ein Auge.
"Um was wettest du?"
Volltreffer.
"Derjenige der gewinnt, darf sich was aussuchen."
Langsam richtete Thor sich auf, während Loki ihm seine Alltagskleidung anzauberte.
"Gut. Dann -", wollte Thor den Satz beginnen, aber Loki fiel ihm ins Wort und stupste ihn dabei an die Schulter.
" du bist dran!"
"Na warte!", meinte Thor und rannte seinem Bruder hinter.
Die zwei Wachen, die immer noch an der selben Stelle standen, schüttelten lediglich ihre Köpfe und lächelte schwach. Kinder!
Loki rannte den Gang entlang, dicht gefolgt von Thor. Er kam zu einer Treppe und rutschte herunter, während er versuchte immer wieder sich nach vorne zu teleportieren, damit er etwas Abstand gewann.

Niemand hat die Spielregeln erwähnt.

Einmal noch nach rechts und dann geradeaus. Loki schlitterte in die Rechtskurve und wäre beinahe von Thors Hand erwischt worden, hätte er nicht in der letzten Sekunde sich geduckt einen Spurt nach vorne gelegt.
Wie gut, dass dieses Mal keine Angestellten in der Nähe waren. Das letzte Mal war ein ganz schönes Chaos entstanden.

Noch ein paar Meter...

Loki konnte Thor hinter sich schon fast spüren, aber ... er hatte es geschafft. Er sprang die drei Stufen herunter, um lediglich im nächsten Moment von Thor in den Schnee gedrückt zu werden. Die beiden Jungen kugelten sich nun im Schnee und lachten, während sie versuchten zu Atem zu kommen.
Endlich schaffte Loki es über Thor zu liegen, der ihn nun, nach Luft schnappend, fragte:
"Und was machst du jetzt?"
"Das!" Und damit klatschte er Thor einen saftige Ladung Schnee ins Gesicht.
"Überraschung!", sagte Loki lachend, während er sich außer Reichweite begab. "Es hat geschneit!"
Erst jetzt bemerkte Thor den Schnee und schnappte sich nun ebenfalls eine handvoll Schnee.
"Na warte! Das kriegst du zurück!"
Und so begann eine Schneeballschlacht zwischen den beiden.

Währenddessen betrachtete das Königspaar von einem Balkon aus, die beiden spielenden Kinder. Beide lächelnden liebevoll und Odin legte einen Arm um Frigga.

Weihnachten war eine herrliche Zeit.

...

Und damit frohe Weihnachten an alle! Erholt euch gut!

Eure Leah <3

PS: Tut mir echt leid, dass das vierte Kapitel noch nicht draußen ist, aber ich tuh mir grad echt schwer am Kapitel. Hoffentlich hab ichs bald.. ^^

Thanos' RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt