Miss My Sis

Kapitel 16

Pünktlich zum Sonnenaufgang standen tatsächlich alle am Strand. Alle außer Brandon. Wahrscheinlich ist es besser so.

Hey! Da ist sie ja und ihren angeblichen Nicht-Lover Dan ist auch dabei, grinst Steve uns schon entgegen und umarmt mich dann bevor ich irgendwas darauf antworten kann.

Auch die anderen begrüßen mich und Dan mit einer Umarmung, wobei ich feststelle, dass sie genauso wenig dabei haben, wie ich: ein Handtuch.

Dann wollen wir mal, oder? Wie gehen wir das an?, reibt sich Dave schön die Hände. Entweder ist ihm kalt oder er kann es kaum noch abwarten. Ich denke jetzt ist langsam der Zeitpunkt gekommen doch etwas nervös zu werden. Immerhin sehen mich gleich 6 junge Männer nackt sehen und ich sie!

Ich würde sagen, wir ziehen immer gleichzeitig das gleiche Kleidungsstück aus, also alle gemeinsam, meint Paul.

Klingt vernünftig, stimmt Chris zu.

Dann mal aus mit den Schuhen, lache ich, um es locker anzugehen.

Als nächstes sind die Hosen dran, meint Michael.

Runter mit den Oberteilen!, grinst Dan. Mein Vorteil: Ich habe noch einen BH an. Somit kann ich erstmal in aller Ruhe die Sixpacks der Jungs mustern.

Abturnend ist das definitiv nicht!

Hey! Das ist unfair! BH aus, Honey!, motzt Steve auch schon, worauf ich nur gewartet habe.

Na gut, grinse ich und lasse mir extra viel Zeit. Träger für Träger streife ich über meine Schultern und werfe dann den Jungs laszive Blicke zu, bei denen sie regelrecht erbeben und große Augen machen. Langsam greife ich nach der Schnalle meines BHs, die sich in diesem Fall vorne befindet und öffne die mit einer geschickten Bewegung, wobei Dave scharf die Luft einzieht. Zu seinem Pech hängt der BH aber immer noch auf meinen Brüsten und verdeckt alles wichtige. Böse wie ich bin drehe ich mich mit dem Rücken zu den Jungs, bevor ich ihn fallen lasse und mich mit den Armen vor der Brust wieder zurück drehe. Gut die Hälfte der Jungs steht kurz vorm Sabbern.

Nun zeig schon, Honey, bettelt Dave und ich komme seinem Wunsch nach und senke den Blickschutz. Kennt ihr das, wenn euch alle auf die Oberweite starren?
Kurz darauf tritt Dan neben mich: Alles ok, Jungs? Wollt ihr vielleicht noch fragen, ob ihr Fotos machen dürft oder auch mal anfassen? Zweiteres durfte ich nämlich auch, grinst er.

Darf ich?, fragt Dave auch gleich.

Was?

Anfassen, sagt er nur und da haben wir das Klischee 'Mann' mal wieder. Sobald es um Titten, Vaginas oder allgemein um Sex geht, beschränkt sich die Wortwahl der männlichen Spezies auf eins bis maximal drei Wörter, wobei sich das Gehirn verflüssigt und den weg in das männliche Geschlechtsorgan, den Penis, antritt und ihn schließlich und letztlich zum Stehen bringt, bevor es seinen Besitzer dazu zwingt, es auf unterschiedlichste Weise zu entladen. Das ist auch der Grund, warum Männer, die viel Sex haben, wesentlich dümmer sind, als die ewigen Jungfrauen. Bei jedem mal geht ein Teil ihres Gehirns verloren.

Klar, komm her, grinse ich und strecke ihm meine beiden Schätze sogar entgegen, die er  ohne Wiederrede in seine Hände nimmt.

Einundzwanzig, Zweiundzwanzig, das reicht und ich gehe ein Schritt zurück, womit ich mich von ihm entferne und er den Kontakt verliert.

Mit geht gleich einer ab, wenn du jetzt noch dein Slip ausziehst, kann ich nichts mehr versprechen, warnt er.

Zuerst seid ihr dran, fordere ich und gehe in Gedanken noch mal meinen Plan durch.

Wenn du es dann auch machst, gerne, grinst Michael.

Und tatsächlich lassen alle gleichzeitig die Unterhosen sinken. Jetzt bin ich diejenige, die starrt... Und schließlich lacht, da sich sowohl die von Dave und Dan, als auch von Michael und Steve aufgerichtet haben.
Lediglich Paul und Chris lässt mein Anblick kalt, was sich aber ändert, als sie sich nackt gegenüber stehen.

So und jetzt du, hüpft Dave schön freudig auf und ab, was sein nacktes Antlitz nicht weniger witzig wirken lässt.

Du bist ja schlimmer, wie ein kleines Kind vor der Bescherung an Heilig Abend!, lacht Dan.

Das ist ja auch wie Weihnachten und Geburtstag zusammen!, kontert er.

Und Silvester auch gleich, lacht Michael.

Während sie weiter diskutieren, wade ich bis zu den Knien in das arschkalte Wasser, dass heißt, ich stehe nun gut 35 Meter vom Strand entfernt, hinter mir geht bereits langsam die Sonne auf, was den Himmel in ein warmes orange taucht und die Wasseroberfläche nahezu magisch beginnt zu glitzern.

Wo ist- Hey! Honey! Was soll der Mist? Komm wieder her, wir wollen dich doch sehen!, schreit Dave vom Strand aus.

Kommt ihr doch her! Das  Wasser ist herrlich und ohne Fleiß kein Preis!, schreie ich zurück und reiße mir genau in diesem Moment den Slip von den Hüften. Durch die nun sehr tief stehende Sonne dürften die Jungs aus dieser Entfernung nur meine Silhouette sehen und keine Details meines Körpers.

Das ist unfair!, schmollt Michael.

Ich bin genauso nackt, wie ihr und jetzt kommt!, winke ich und hebe provozierend mein rechtes Bein.

Man erkennt immer noch nix, weil die dämliche Sonne genau zwischen deinen Beinen scheint! Wärst du jetzt hier, dann wäre ich schon längst gekommen, aber anders, als du es von uns erwartest!, motzt Dave.

Habe ich schon erwähnt, wie heiß es aussieht, die Jungs so nackt von der morgendlichen Sonne angestrahlt und präsentiert zu sehen? Schlau wie ich bin, habe ich eine wasserfeste, hochauflösende Kamera bei mir, die die Jungs dank ihre Sichtbeschränkung auf meine Brüste nicht bemerkt haben.

Könntet ihr alle mal ein wenig freundlicher gucken? Vielleicht komme ich dann wieder aus dem Wasser, rufe ich und bereite die Kamera vor, was sie dank der Sonne nicht sehen können.

Scheinbar kaufen sie mir dieses Angebot ab, denn sofort nehmen alle Haltung an und setzen ihr schärfstes Lächeln auf. Zu meinem Glück rutschen die auch noch ein wenig zusammen und ich kann in aller Ruhe das schärfste Foto aller Zeiten knipsen. Dann drehe ich mich um und mache noch ein weniger atemberaubendes Bild vom Sonnenaufgang.

Habe es mir doch anders überlegt! Kommt ihr ins Wasser?, rufe ich nun und lasse mich rücklings in das kalte Nass fallen.