epilog

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EPILOG

Sie hasste den Frühling, denn die Überreste der Vergangenheit wuchsen, sie wurden aufgewühlt, durch die warme Brise. 

Rundherum, überall sah sie ihre Liebe. Eine Liebe, die gestorben war, doch dennoch  weiterhin herumlungerte, darum flehte wiederbelebt zu werden. Sie schmeckte ihn auf ihren Lippen, atmete ihn in ihre Lungen. Einst liebte sie das Gefühl, nachdem der Winter verflogen war, allerdings konnte sie es nun nicht mehr ertragen.

Es schien so, als wäre ihre Liebe zum Scheitern verurteilt gewesen, nur damit sie von ihr heimgesucht und verfolgt wurde.

Es gab Tage, Tage an denen sie ihn mehr vermisste, als üblich. Manchmal saß sie lediglich da und erinnerte sich zurück, an die besseren Zeiten. 

Ihr erster gemeinsamer Kuss fand auf ihrem Sofa statt.

Auf diesem Sofa hatte sie ihm vorgelesen.

Harry fragte sie auf diesem Sofa, ob sie seine Freundin sein wolle - sechsmal. 

Sie erinnerte sich an das erste Mal, an dem sie zusammen Liebe gemacht hatten. Er ging so behutsam mit ihr um, wollte dass sie sich in allen Hinsichten wohlfühlte. Bevor sie Harry kennengelernt hatte, erkannte sie nicht, wie wundervoll ein Mensch sein konnte. Seine Gesichtszüge mussten von Gott höchstpersönlich geformt wurden sein und seine Augen waren so stechend grün, wie frisch geschnittenes Gras. Sein Körper, seine Tattoos, all seine Eigenarten - die Art, wie er sprach, die Art, wie er Dinge perfektionierte und vollendete, die Art, wie er immer... sicher war.

Er hatte aufgehört, seine Pillen zu nehmen. Auch nachdem Kenzie verlangt hatte, dass er sie wieder einnahm, tat er es nicht. Wäre er nicht so verdammt stur gewesen, würde er noch unter den Lebenden weilen und Kenzie müsste sich nicht selbst die Schuld zu schieben. Sie hätte sicherstellen sollen, dass er wie bisher seine Medikamente schluckte. Vielleicht, wenn sie an diesem verfluchten Mittwoch zu Hause geblieben wäre, wären die Dinge so viel besser, als jetzt. 

Aber er konnte nichts dafür, oder? Er war das Opfer einer scheußlichen Störung geworden. Eine Krankheit, die ihn von innen unter Kontrolle hatte, machte ihn zu jemandem mit einem zu großen Bewusstsein. Nichts konnte jemals perfekt sein in dieser Welt. Nicht einmal Kenzie war genug - sie konnte ihm nicht dabei helfen, vor seinen Gedanken zu fliehen. Am Ende war nun Mal das Gewissen das Stärkste. 

ENDE

Mein Herz ist soeben zerbrochen :/ Bitte lest doch noch das nächste Kapitel, es ist das Gedicht von Kenzie.






OCD h.s. (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt