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Hm. Hier ist dann halt doch noch ein Kapitel... Aber nur, weil der Cut so mega ist xD ;D Muhahahahahahaaa!! Ich glaube, das war wieder Suppenhuhn...

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„Wohin rennen wir?", fragte ich atemlos, während ich krampfhaft versuchte, nicht an Mum zu denken. Das würde die ganze Situation noch schlimmer machen.

Ich rannte neben Louis her, der jetzt nur mit den Schultern zuckte. Ich stöhnte innerlich auf. Toll.

In diesem Teil meiner Heimatstadt war selbst ich noch nie gewesen und gerade, als ich mich fragte, wo denn die nächste verdammte Haltestelle war, zog mich Louis am Arm.

„Hier rein?", fragte er und zeigte auf eine enge Gasse, falls man es überhaupt Gasse nennen konnte. Auf jeden Fall schätzte ich sie als ziemlich unauffällig ein, sodass ich nickte.

„So, hier bleiben wir jetzt", beschloss Louis und lehnte sich erschöpft gegen die Wand.

„Was?", fragte ich verwirrt, „Und wieso suchen wir keine Haltestelle? Ich meine..."

„Zu riskant", fiel mir Louis ins Wort und seine Stimme klang dabei überraschend ruhig. Wahrscheinlich hatte er sich schon mit unserer wunderschönen Situation abgefunden. Ich aber nicht.

Und das war der Moment, indem ich etwas begriff. Etwas realisierte.

„Louis?"

Ich hob leicht den Kopf, als mich die Erkenntnis wie ein harter Schlag traf.

„Hm?", machte Louis und sah mich an.

„Wenn...wenn sie jetzt wissen, wo wir waren, dann wissen sie auch, dass Mum..." Meine Stimme versagte und ich brach ab. Wieso war mir das nicht früher eingefallen?

...dass Mum uns nicht feindlich gesinnt war. Und das war gefährlich. Verdammt gefährlich.

„Und wir haben sie allein gelassen...", fügte ich schließlich flüsternd hinzu und sah auf meine Hände, während mir langsam eine einzelne Träne die Wange hinunter rann.

Mum musste es gewusst haben. Und Louis? Keine Ahnung. Er sah mich nur schweigend mit ernstem Blick an. Von Rumpelstilzchen war nun wirklich nichts mehr übrig.

Irgendwann sank ich einfach kraftlos in mich zusammen. Mir wurde alles zu viel. Ich wollte mein altes Leben zurück. Ohne Chaos, Verrat, Lügen und Verluste.

***

Wir saßen immer noch in der ziemlich engen Gasse. Jetzt nebeneinander mit dem Rücken an der Wand. Beide hingen wir unseren eigenen Gedanken nach.

Es waren erst fünf Minuten vergangen, aber mir kamen sie wie Stunden vor.

Mehrmals waren wir zusammengezuckt, als Menschen vorbeigelaufen waren, doch niemand hatte uns gesehen.

Auch von der Killergang waren einige dabei gewesen und wir hätten verdammtes Glück gehabt, dass sie uns nicht bemerkt hatten. Noch nicht. Früher oder später würden sie es tun.

Entschlossen stand ich auf. Ich wollte nicht länger hier rumsitzen und so tun, als wäre nichts. Das hatte ich schon viel zu lange getan.

Louis hob den Kopf und sah mich stirnrunzelnd an. „Was hast du vor?", fragte er und der misstrauische Unterton war nicht zu überhören.

Ich holte tief Luft. „Ich werde zu Mum zurückgehen. Ich will sie nicht allein lassen. Ich weiß, die Erkenntnis kommt viel zu spät. Aber... Es geht schließlich auch um mich. Und da werde ich nicht einfach tatenlos rumsitzen", entgegnete ich ernst.

Burning Ice (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt