Kapitel 5: Renn

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Miriam:

Im Türrahmen lehnte meine Mum uns schaute mich genervt an.
"Musste das den wirklich sein? Langsam nervt es mich, dass du andauernd ab haust. Wir reden zu Hause weiter..."
Ich nickte und holte meine Jacke. Dieses Mal würde ich nicht so leicht davon kommen, nein, dieses Mal würde ich lange Hausarrest bekommen. Ich seufzte leise.
Julia stand neben ihrer Mum und schaute mich betroffen an.
"Ist schon gut, du kannst nichts dafür."
Sie wollte gerade etwas antworten, als meine Mum sich räusperte.
"Ich glaube es wäre besser, wen sich unsere Töchter erstmal nicht mehr treffen, oder Juliette?", fragte meine Mum Julias Mum.
Diese nickte nur stumm.
"Ich denke es wäre besser, wenn wir jetzt gehen, nicht war Miriam?", fragte sie mich, obwohl sie keine Antwort von mir verlangte.
Auch ich nickte nur stumm.

Als ich die Haustür hinter nur schloss, drehte meine Mutter sich um und schaute mich wütend an. "Das Maß ist voll Miriam! Wenn wir zuhause sind wird es einige Änderungen geben! Steig jetzt ins Auto, wir fahren los! ", schrie sie mich regelrecht an. Ich zuckte erschrocken zurück. "I...Ich bin aber mit Fahrrad hier.", meine Stimme zitterte. "Dann kommst du halt mit dem Fahrrad nach. Aber wehe du kommst nicht nach Hause."
Damit drehte sie sich um und stieg in ihr Auto und fuhr mit Vollgas los.

Ich schaute ihr verständnislos hinterher.
Ich spürte wie in meine Augen Tränen schossen und ich ein schluchzen unterdrücken musste. Mit hängenden Kopf ging ich zu meinem Fahrrad, das noch immer an der Hauswand lehnte. Ich holte aus meiner Jackentasche Kopfhörer und stöpselte sie in mein Handy. Ich ging auf meine meistgehörte Spotify Playlist und machte sie auf voller Lautstärke an. Die Musik dröhnte in meine Ohren und benebelte meine Sinne. Tränen liefen mir die Wangen hinab und ich radelte so schnell ich konnte los.

Ich wollte all dem hier entfliehen. Ich war oft davor, einfach meine Sachen zu packen und los zu fahren. Ohne zu wissen wohin es gehen soll, einfach nur weg.

Ich hatte gerade die Wippernstraße erreicht, als mich etwas rammte und ich von meinem Fahrrad flog.
Ich landete hart auf den Boden und erkannte nur verschwommen was gerade geschah. Ein Mann kam auf mich zu. Er hatte eine Lederjacke an und einen Mundschutz um sein Gesicht zu verbergen.
Ich versuchte mich aufzurichten, aber es ging nicht, da der Mann auf mich zukam und mich schnell wieder auf den Boden drückte.
"Schön hier geblieben, kleine.", hörte ich ihn sagen.
Ich versuchte ihn zu treten und weg zu stoßen, aber er war viel stärker als ich. Er schlug mir auf den Kopf und alles um mich herum wurde schwarz.

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