The Frost One

Kapitel 5

- Gina's POV -

Als ich aufwachte stürzte der gesamte letzte Abend mit aller Macht auf mich ein. Ich war das erste Mal auf eine Party gegangen. Natürlich ausgerechnet zu Mac Jackson. Dann hat meine ach so tolle beste Freundin mich alleine gelassen und wo war ich gelandet?

In Macs Schlafzimmer. Da hatte er mich dann auch noch entdeckt und war angepisst. Dann kam ein plötzlicher Sinneswandel seinerseits und schwups! Hatte ich eins seiner Shirts an und mit ihm in einem Bett geschlafen, nachdem er mich fast geküsst hatte.

Ganz toll gemacht Gina! Wirklich klasse! Ich drehte mich zu ihm um und bestaunte seinen tatoowierten Rücken. Der Arsch musste ja auch halb nackt schlafen. Seine braunen, beinahe schulterlangen Haare waren komplett verwuschelt und dennoch sah er einfach nur extrem heiß aus. Und das von hinten.

Plötzlich drehte er sich zu mir um und ich konnte auch noch sein Gesicht begaffen. Die Piercings in Nase und Augenbraue schimmerten matt und das Lippenpiercing strahlte mir entgegen. Oh Shit. Ich wandte meinen Kopf ab, um nicht zu sabbern und schaute auf den Wecker auf seinem Nachttisch. Schon 6:07 Uhr! Ich sprang aus dem Bett, sprintete ins Bad und zog mich in Rekordgeschwindigkeit um.

„Was genau tust du da?" grummelte eine tiefe Stimme aus Richtung der jetzt offen stehenden Tür.

„Oh mein Gott Mac! RAUS!" schrie ich ihn an und versuchte mit seinem Shirt meine Brüste zu verdecken.

„Als ob es da was gäbe, was ich noch nie gesehen hätte." Schmunzelte er nur und ging wieder.

Fertig angezogen, trat ich aus dem Bad und schaute zu Mac, der ebenfalls angezogen auf seinem Bett saß.

„Bist du fertig? Dann fahre ich dich jetzt nach Hause." Mac sah mich nicht an und sein Gesicht starrte ausdruckslos an die Wand. Na Super. Jetzt hatte er auch noch schlechte Laune. Müde fuhr ich mir durch meine wilden, roten Locken, die ich extra geglättet hatte. Ich nickte nur und wandte mich Richtung Tür.

„Gehst du heute noch in die Schule?" fragte ich vorsichtig und schielte in seine Richtung.

„Sehe ich so aus?" sagte er ironisch und marschierte los.

„Nein. Vergiss es einfach." Murmelte ich und bereute es, überhaupt etwas gesagt zu haben.

Im Auto auf dem Weg zu mir nach Hause herrschte Schweigen. Ich versuchte nicht mehr eine Konversation zu führen und er war zu schlecht drauf um überhaupt zu merken, wie unangenehm die ganze Situation für mich war.

Bei mir angekommen, flüsterte ich nur leise Danke und stieg schnell aus dem Auto. Mac sagte kein Wort und fuhr einfach wieder weg. Was hatte ich nur falsch gemacht? Hatte ich irgendetwas dummes oder unangebrachtes gesagt? Ich war ihm wahrscheinlich nicht hübsch genug. Oder einfach zu kindlich und unerfahren.

Ich schloss die Tür auf und ging ins Haus. Schnell duschte ich, zog mir frische Sachen an und machte mich auf den Weg zur Schule.

Dort angekommen sprintete ich in meine Klasse und fieberte der Pause entgegen. Trotz der Tatsache, dass Mac gesagt hatte, er käme nicht, war ich so naiv zu hoffen er würde doch noch kommen.

Meine kleine Seifenblase der Hoffnung zerblatzte allerdings, als ich in die Mensa stolperte und niemand von den wirklich coolen Leuten dort war.

-Mac's POV-

Als ob ich in die Schule gehen würde, wenn es nicht unbedingt notwendig wäre. Ha! Dieses unschuldige, süße Mädchen hatte absolut gar keine Ahnung. Allerdings war sie auch eine Stufe unter mir und konnte nicht wissen, wie selten ich in irgendwelchen Kursen anwesend war.