Hunter's POV
Mac stand mit verschränkten Armen mitten im Raum, ein böses grinsen im Gesicht und vor ihm auf dem Fußboden knieten Icefire und Archer Black.
Mac hatte sich nicht groß verändert seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, seine Haare fielen ihm jetzt in unordentlichen Locken bis auf die Schultern, seine Augen blickten kalt und fast schwarz in meine und seine kantigen, männlichen Gesichtszüge wurden durch die Piercings in seiner Augenbraue, Nase und Lippe noch verstärkt. Insgesamt war er breiter und größer geworden und wirkte um einiges erwachsener.
Ich hielt in meinen Bewegungen inne und ließ meinen Blick weiter durch den Raum schweifen. Cole und Ty standen an der hinteren Wand des Raumes, mit gefesselten Händen und verbunden Augen. Vor ihnen auf dem Boden saß ein kleines Mädchen, Mac wie aus dem Gesicht geschnitten. Vor meiner Ankunft musste sie mit den Puppen vor ihren Füßen gespielt haben, aber nun schaute sie mich aus großen, unschuldigen Augen furchtlos an.
Schräg rechts hinter Mac stand eine junge bildschöne Frau mit hüftlangen schokoladenbraunen Haaren, riesigen, fast schwarzen Augen die mich an die von Mac erinnerten, vollen roten Lippen und einem ebenmäßigen Gesicht. Auch sie grinste mich furchtlos an und ich konnte mir nicht erklären wie diese Kinder, dessen Familie ich ausgelöscht hatte, mir so gegenüber treten konnten.
Mac's POV
Endlich war es soweit. Hunter King hatte sich endlich dazu herabgelassen sich selbst mit dem Problem zu beschäftigen und hatte die weite Reise von Hamburg nach Florida auf sich genommen. Doch dummerweise war er allein gekommen, was wieder einmal bewies, dass er uns nicht ernst nahm.
Er stand in seiner ganzen Schönheit in meinem Wohnzimmer und ließ seinen kalten Blick teilnahmslos und ohne jede Regung durch den Raum gleiten.
Er sah noch genauso aus wie in meiner Erinnerung.
Er war an die zwei Meter groß und strotzte nur so vor Muskelmasse. Seine Schultern spannten unter dem weißen Hemd und dem Sakko das er trug. Sein maskulines, aber unnatürlich schönes Gesicht zeigte keine Gefühle und seine kalten silber-grauen Augen sahen aus wie erstarrtes Metall. Er war glatt rasiert, was seine Kieferknochen umso mehr betonte und den Eindruck erweckte man könnte sich daran schneiden. Seine Haare waren ungewöhnlicherweise nicht zusammengebunden und reichten ihm bis weit über die Schultern. Wie ein silber-weißer Vorhang flossen sie über seine Schultern seinen Rücken herunter.
Er musterte mich genauso wie ich ihn und ignorierte geflissendlich Ice und Archer zu meinen Füßen. Sein Blick glitt weiter zu Cat und ich konnte ein Flimmern in seinen Augen ausmachen, also genau das was ich wollte. Da war eine Regung.
Er kam noch einen weiteren Schritt auf mich zu, bevor Cat ihn innehalten ließ.
„Das reicht." Sagte sie ganz ruhig und trat in einer fließenden Bewegung neben mich.Hunter legte seinen Kopf nur leicht schräg bei dem Klang ihrer samtig weichen Stimmer und erhob schließlich selbst das Wort.
„Ich bin sehr enttäuscht, dass ich selbst anreisen musste um das Problem hier zu klären. Ich hatte mehr von meinen besten Leuten erwartet."
Seine Stimme war leicht unterkühlt und neutral und sein Blick dabei tadelnd auf Ice und Archer gerichtet, doch diese starrten nur weiter unbewegt auf den Boden. Sehr gut. Genau wie befohlen.
„Kommt zu mir und schaut mich gefälligst an wenn ich mit euch rede!" Erhöhte Hunter seine Stimme dann, aber Cat und ich sagten beide gleichzeitig komplett ruhig: „Nein."
Archer und Ice zuckten zusammen und blieben wo sie waren. Ich hörte wie Archer keuchte und schaute zu Cat. Diese nickte und trat zu Archer.
Sanft fuhr sie mit ihren Händen durch Archers Haare, über sein Gesicht, bis zu seinem Kinn und hob es an, bis er zu ihr hochschaute.
„Archer, steh auf und sei leise." Raunte sie beinahe unhörbar und trat einen Schritt zurück als Archer sich erhob. Dann drehte sie sich zu Hunter und fragte mit einem leichten grinsen im Gesicht:
„Was soll er tun?"
Hunter blickte verwirrt zwischen Archer und Cat hin und her, bis sein Blick auf mich viel.
„Was hast du getan?" knurrte er und trat noch einen Schritt auf mich zu.
Cat fletschte ihre Zähne und stellte sich dicht vor mich. Sie neigte ihren Kopf leicht zur Seite und Archer baute sich gefährlich nah vor Hunter auf. Sie hatte ihm also per Gedanken befohlen mich zu beschützen, wie süß mein Baby doch ist.
„Ich habe rein gar nichts getan. Du solltest deine Schützlinge fragen was ihnen einfällt ihre Zähne nicht in ihrem Mund zu behalten."
Ich forderte Ice in Gedanken auf sich neben Archer zu stellen, zog Cat an der Hand wieder neben mich und ließ mich dann mit ihr auf meinem Schoß auf eines der Sofas fallen. Ich atmete ihren beruhigenden Duft ein und schloss entspannt meine Augen. Bis jetzt lief alles ganz ausgezeichnet. Ich hatte nicht wirklich vor Hunter zu töten. Über den Verlust meiner Familie war ich schon lange hinweg, ich hatte mir mit Cat und Claire eine neue aufgebaut und keine Probleme in meinem Umfeld. Aber Hunter war lästig, er hielt mich von meinen Geschäften ab und das brachte mir Verluste ein.
„Hunter, bitte komm doch ein bisschen näher." Bat ich ihn in meiner Geschäftsstimme und ließ Ice einen Schritt zur Seite machen, damit er durch kam.
Mit einem skeptischen Seitenblick auf Ice und Archer trat Hunter näher zu uns und ließ seinen Blick beinahe gierig über Cat gleiten.
Ich räusperte mich und sagte: „Also ich weiß, dass mein Vater deine Familie ausgelöscht hat, aber ich möchte anmerken, dass du zuerst seine vernichtet hast und ihr jetzt nach seinem Tod eigentlich quitt sein müsstet. Ich habe nicht die Absicht dich zu töten, allerdings erwarte ich von dir, dass du mich und meine Familie in Ruhe lässt."
Hunter schaute mich einen Moment lang mit hochgezogener Augenbraue an bevor er in schallendes Gelächter ausbrach. Damit hatte ich gerechnet. Ich lächelte Ice zu und schickte ihr einen Befehl.
„Sei still." Sagte sie daraufhin mit ihrer eiskalten Stimme und Hunter verkrampfte sich augenblicklich.
Sein Blick wanderte langsam zu Ice, aber als er ihren ausdruckslosen Blick sah, schaute er wieder zu mir.
„Ich hoffe du bist jetzt in der Lage mich ernst zu nehmen. Ich will wirklich keinen Stress, aber du hast mir keine Wahl gelassen. Du hetzt mir deine Hunde auf den Hals und erwartest das ich das mit mir machen lasse. Für wie blöd hälts du mich? Du störst meine Geschäfte und das passt mir überhaupt nicht."
Hunter neigte seinen Kopf leicht zur Seite und nickte schließlich einmal kurz.
„Ich werde morgen wieder kommen um einen Deal mit dir auszumachen. Ich mache die Konditionen, ist das klar?" feuchte er und ich lachte nur und entließ ihn mit einer Geste meiner Hand.
Hunter King in meiner Kontrolle. Was für ein Traum.
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The Frost One
FantasiMac.- schon immer der beliebteste Junge der Schule, arrogant, gutaussehend und ein Arschloch. Bis zum neuen Schuljahr hatte er alles unter Kontrolle, nichts stand ihm im Weg, niemand wagte es ihm zu widersprechen. Dann kam Archer und vorallem dessen...