Tears of destiny

Kapitel 1

Gespannt starrte ich auf den Bildschirm des Fernsehers und wackelte nervös mit den Beinen. Die Frau drehte ein Mal an einem Hebel und wie in Zeitlupe kullerte eine goldene Kugel aus dem kunstvoll gestalteten, runden Behälter. Auf der Kugel war die Zahl 12 zu sehen. Es ging immer so weiter. Die aktuelle Zahlenfolge lautete 12, 5, 15, 13.
Ich überlegte, da mir diese Nummern sehr bekannt vorkamen. Darauf sprang ich auf, rannte zum Küchentresen und kramte in einem Stapel voll irgendwelchem Zeugs und fand einen kleinen zerknüllten Zettel. Ich faltete diesen auseinander und erstarrte. Auf dem kleinen Stück Papier stand: 12, 5, 15, 13
Ich konnte es kaum glauben und rannte nochmal zum Fernseher zurück. Aber es stimmte. Ich sprang auf und ab, als ich wirklich realisierte, dass meine Kombination gewählt wurde. Ich wurde aus meinem kleinen Freundenstanz gerissen, als es klingelte. Mein Blick fiel auf das Telefon, das am Esstisch lag. Schnell nahm ich ab und versuchte mich etwas zu beruhigen. »Hey Leonie! War deine Kombination dabei? Meine leider nicht...« sagte meine beste Freundin Mia. »Du wirst es nicht glauben!!! Es waren meine Nummern dabei!« schrie ich schon fast vor Freude durchs Telefon. Es tat mir leid, dass Mias Nummern nicht dabei waren. Okay...man merkte mir in diesem Moment nicht wirklich an, dass sie mir leid tat, aber es war so. Und das bedeutete auch, dass ich in meinem gerade gewonnenen Urlaub in der Menschenwelt auf mich alleine gestellt war. Naja die Chance, dass genau meine und Mias Kombination gewählt wurden, lag bei eins zu einer Millionen. Ich beendete das Gespräch ziemlich schnell, da ich es gar nicht abwarten konnte meine Koffer zu packen. Meine Freude war so groß, dass ich auf nichts anderes mehr geachtet hatte. Und genau das war mein großer Fehler! Ich war sehr egoistisch. Die Betonung liegt auf war.

Doch jetzt wünschte ich mir, ich hätte diese "Reise" niemals gewonnen!
Wer sich noch fragt wer ich bin....
Ich bin Leonie Miller und lebe in einer anderen Welt. In welcher ist unrelevant. Aber die Menschenwelt steckt für uns noch voller Geheimnisse.
Ich bin eine von dreien, die diese Reise in die Menschenwelt gewonnen haben. Und ich war eine von vielen, die an das Gute eines Menschen geglaubt haben! Und das wurde mir zum Verhängnis!