Kapitel 4

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Elea kam aus der Küche, mit einer Melone in der Hand, zu mir. Ich saß auf der Tischkante und Luke saß auf dem Stuhl daneben. Ja sein Name war Luke! Das hab ich mal vor ein paar Tagen erfahren, als wir ihn einmal zum sprechen gebracht hatten. Skeptisch sah ich die Melone an und dann Elea. »Okkaayy....kannst du mir jetzt noch bitte verraten was du mit dieser Melone genau machen willst?!« »Ich dachte mir, da unser letzter Versuch mit dem üben aus irgendeinem Grund gescheitert ist, versuchen wir es heute nochmal...« in ihrer Stimme konnte man leichte Skepsis heraushören aber auch Zuversicht. »Und was genau spielt die Melone bei diesem Versuch für eine Rolle?« »Naja weil du das letzte mal irgendwas von beschützen gelabert hast, dachte ich, es wäre vielleicht vom Vorteil wenn wir Sachen zu uns fliegen lassen können. Also zum Beispiel ein Messer! So können wir immer das zu uns holen, was wir in diesem Moment gerade brauchen!« »Und das üben wir mit einer Melone! Dein Ernst?! Ein Stift hätte es auch getan...« »Jaa....ähm...da hat wohl mein Bauch für die Auswahl des Gegenstandes gesorgt!« grinste Elea verlegen.
Naja also begannen wir mit dem Training. Wir legten die Wassermelone auf einen Stuhl, den wir vor den Küchentresen gestellt hatten. Luke hatte noch nie was mit Zauberei zutun gehabt, deshalb blieb er einfach dort wo er auch zuvor war und schaute uns nur zu. Elea kam neben mich auf die Tischkante. »Du fängst an!« sagte sie. Dieses Training basiert auf dem Versuch nur mithilfe von den Händen Sachen zu bewegen. Also streckte ich beide Hände aus und konzentrierte mich nur auf mich und die Melone. Die Melone und ich werden eins! Die Melone und ich werden eins! Ich konnten selbst kaum glauben, was ich da in meinem Kopf plabberte. Wie tief kann ich nur sinken, dass ich wirklich soetwas von mir gebe?! Aus diesem Satz könnte man schließen, dass ich mir wünsche so zu sein wie eine Melone! Oh Gott das ist so albern. Was würde ich machen wenn ich hier gleich als Melone daliegen würde?! Hilfe! Okay das wird mir jetzt zu Niveaulos! Was de....
Aufeinmal gab es eine rießen Explosion! Ich wurde aus meinen dummen Gedanken gerissen und ich zuckte zusammen. Mit offenen Mund starrte ich zu der Melone, also das was von ihr übrig geblieben war. »Ups...« verlegen sah ich die anderen beiden an. Elea blickte immer noch erschrocken zwischen mir und der Melone hin und her. »Das....das war keine Absicht!« stotterte ich vor mich hin. »Du warst unkonzentriert!« es klang aus Eleas Mund fast wie ein Vorwurf, was es wahrscheinlich auch war. Das kannte ich gar nicht von ihr.

Nachdem die ganze Sauerei beseitig war, saßen ich und Elea schweigen am Tisch uns gegenüber. Ich versuchte diese unangenehme Stille zu unterbrechen und begann über irgendetwas zu sprechen »Weißt du schon was es mit den Kameras auf sich hat?« ich erinnerte mich zurück an unsere Ankunft. Als ich zur Haustür gegangen war, hatte ich auf dem Weg dorthin mehrere Kameras an den Wänden entdeckt. Ich dachte mir, dass es bestimmt einfach nur für unsere Sicherheit ist. Vielleicht gab es hier welche, die von unserer Existenz wussten und diese Kameras zur Überwachung des Hauses dienten. Doch langsam kam ich von diesem Gedanken ab, da ich letztens auch im Haus Kameras gesehen hatte. Ich fühlte mich rund um die Uhr beobachtet. Es wurde schon beängstigend.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Elea endlich zu sprechen begann. »Nein ich habe keine Ahnung...« ihr Blick war leer. Als würde nichts, keine Gefühle, einfach nichts in ihrem Körper sein. Ich folgte ihrem Blick, doch dieser führte ins Leere. »Elea?« ich sah in ihre Augen und versuchte sie wieder aus ihrem weggetretenen Zustand heraus zu holen. Doch sie rührte sich nicht. Auf einmal zuckte sie so stark, dass sie mit ihrem Kopf auf die Tischoberfläche aufschlug. Es entstand unter ihrer linken Kopfhälfte eine Blutlache. Ich erschrak so sehr, dass ich fast vom Stuhl fiel. »Elea!« schrie ich und weinte beinahe. Langsam richtete sie sich auf und sah mich an. An ihrem Mundwinkel entlang und aus ihrer Nase floss Blut. Ihr Blick war so hasserfüllt und finster. Ich bekam es allmählich mit der Angst zu tun, da das auf keinen Fall normal sein konnte.
»Eins, zehn.....vierzig, acht.....eins, zehn.....vierzig, acht.....« murmelte sie vor sich hin. Man konnte es kaum verstehen, aber mit viel Konzentration hörte ich die Zahlenfolge, die sie immer wieder wiederholte. »Elea was bedeuten die Zahlen?« »Eins, zehn.....vierzig, acht.....«
»Elea!!!« verzweifelt versuchte ich sie dazu zu bringen mir die Antwort auf meine Frage zu geben. Ihr leerer Blick wanderte von der weißen Wand zu mir, direkt in meine Augen. »Spielen wir ein Spiel!« kam aus ihrem, zu einem hinterlistigen Grinsen verzogenen, Mund. Was meinte sie mit einem "Spiel"? Ganz sicher kein Karten- oder Brettspiel. Etwas gefährlicheres.
»Was für ein Spiel?« »Die Spielregeln sind ganz einfach....alles ist erlaubt! Auch töten! Das machts lustiger.«

Tears of destinyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt