Kapitel 10

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Am nächsten Tag, unterwegs zum Park.

Eren

Die Luft ist kühl und ich sehe wie mein warmer Atem kleine Rauchwölkchen bildet. Mein ganzer Körper zittert. Wir haben uns zwar nur seit ein paar Tagen nicht gesehen, aber mir kommt es wie ein Jahr vor. Wenn ich nur an seine Augen und an seinen schwarzen Undercut denke, wird mir ganz schwindelig. Endlich hat mein Leben wieder einen Sinn.

Mit schnellen Schritten stapfe ich über den Schnee. Es scheint alles so still und friedlich zu sein. Es sind kaum Leute unterwegs. Vermutlich, weil heute Samstag ist und sehr kalt. Ich stelle mir vor, wie ich mit Levi zusammen gekuschelt unter einer Decke liege und eine warme Tasse Tee in der Hand habe. Ein schöner Gedanke.

Nun bin ich im Park angekommen und zurück in der Realität. Da hinten steht ein kleiner Mann mit schwarzer Kleidung. Das ist er, es besteht kein Zweifel. Meine Glücksgefühle ihn wiederzusehen überrennen mich und meine Beine setzen sich automatisch in Bewegung. Ich renne und spüre den kalten Wind in meinem Gesicht. Levi kommt ebenfalls auf mich zu gerannt. Wir sind nicht mehr weit voneinander entfernt und ich strecke meine Hand nach ihm aus.

Ein Knall. Ich spüre einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Ich bleibe stehen, gucke in Levi's entsetztes Gesicht und dann nach unten. Meine Brust ist überschmiert mit Blut. Mir wird ganz schwummrig und ich kippe um. Ich liege nun auf dem eiskalten Schnee. Meine Sicht verschlechtert sich und ich sehe mal klar, dann wieder verschwommen. Klar, verschwommen, klar, verschwommen...

Levi

Ich höre einen lauten Knall und bemerke eine große Wunde an Eren's Brust. Entsetzt starre ich ihn an, wie er umkippt. Ich wollte zu ihm, doch erstmal muss ich herausfinden, wer oder was das getan hat. Schnell drehe ich mich um und lasse meinen Blick über den kleinen Park schweifen. Da, hinter einer Tanne steht ein großer Mann mit einer Pistole in der Hand. Wutentbrannt renne ich zu ihm und schlage mit voller Wucht meine Faust in sein Gesicht.

Seine blauen Augen funkeln mich an. Geschockt stelle ich fest, dass es Erwin ist! Mit einem flinken Fußtritt, kicke ich ihm die Waffe aus der Hand, welche ich auffange. „Jetzt sind wir quitt.", sagt er mit einem hämischen Grinsen und verschwindet hinter den Bäumen.

Ich verliere keine Zeit und renne so schnell ich kann, mit der Waffe in der Hand, zurück zu Eren. Dieser liegt noch immer an der gleichen Stelle im Schnee. Sein Blut tropft auf die weiße Fläche und hüllt ihn in ein rotes Tuch ein. Ich lasse die Waffe fallen und beuge mich zu ihm hinab. „I-ich hab dich vermisst.", sagt er langsam und ringt wohl mit den Schmerzen. Ich lege meine Hand auf seine Wunde, wohlwissend, dass es jetzt nichts mehr bringt. Mit der anderen streichel ich durch sein braunes Haar. „Ich dich auch, Eren. Verzeihst du mir?" Er versucht zu nicken. „Klar." Mir steigen Tränen ins Gesicht.

„Ich liebe dich.", flüstert Eren. Liebevoll berühren sich unsere Lippen. „Ich liebe dich auch, bis in die Ewigkeit.", erwidere ich nach dem Kuss. Eren's Atem wird immer flacher. Letztendlich hört sein Körper auf zu beben und übrig bleibt eine leblose Hülle. Ich fange an zu weinen. Seine einst so strahlenden Augen haben jeglichen Glanz verloren. Ich lege zwei Finger auf seine Lider und schließe somit seine Augen.

Warum? Warum muss es jetzt enden, warum hier, warum so? Er hat es nicht verdient. Mit einem Mal wird mir bewusst, dass ich ihn verloren habe. Ich werde nie wieder seine Wärme spüren, nie wieder sein unbeschreiblich schönes Lächeln zu sehen bekommen. Er ist mir genommen worden. Wie soll ich denn ohne ihn weiterleben?

Mein Blick schweift von Eren ab und wendet sich zur Pistole, welche neben mir liegt. Vorsichtig hebe ich sie auf und spüre das kalte Metall an meiner Hand. Ich sehe wieder zu Eren. Vor meinem inneren Auge spielen sich alle Momente, die ich mit ihm erlebte, ab.

Als wir uns das erste Mal auf der Toilette im Kino trafen. Als wir uns im Auto einen Film angeguckt haben. Unser erster Kuss und unsere erste gemeinsame Nacht. Als wir in der Schule waren. Als wir zusammen auf dem Sofa aneinander gekuschelt saßen und die Zeit vergaßen. So viele Erinnerungen kommen hoch. Ich kann einfach nicht ohne ihn leben.

Langsam hebe ich die Waffe hoch und halte sie an meine Schläfe. „Jetzt sind wir für immer zusammen." und drücke ab.

Das ist das letzte Kapitel von dieser Fan-Fiction. Als kleines Special, hab ich noch ein Video hinzugefügt, welches wie ich finde, sehr gut passt. Es tut mir leid, dass Eren und Levi gestorben sind, aber ich finde, das ist so ein guter Abschluss für die Story. Beim Schreiben hatte sogar ich Tränen in den Augen :'D Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat. Vielen Dank für die vielen Reads, Votes und Kommis! Es hat mir wirklich sehr Spaß gemacht das hier zu schreiben. Vielleicht folgt ja eine nächste Ereri FF ;) Ich wünsche euch noch einen wundervollen Tag und bis dann! ❤️

Under Pressure (Ereri ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt