Kapitel 2.

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Chaos. Absolutes Chaos. Kurz nach der Ankunft in Seoul fing es an. Wollt ihr wissen, warum hier jeder in Panik ausbricht? Die Koffer. Sie waren weg. Und zwar ausnahmslos alle.

Deprimiert ließ ich meinen Kopf an die Wand sinken, während das restliche Team mit einigen Flughafenangestellten redete. Ich verfolgte die Diskussion mit halben Ohr "Zwei Tage? Sie werden uns aber hoffentlich entgegen kommen, immerhin ist das alles ihre Schuld-" Ich seufzte.

Das konnte ja nur noch besser werden. Aus den Augenwinkeln sah ich meinen Manager auf mich zu kommen. Mit einem tiefen Atemzug, richtete ich mich auf und ging ihm entgegen.

"Hannah.", fragend sah ich Mr. Black an. "Unsere Koffer sind noch in London." Soviel wusste ich bis jetzt auch. "Ich habe bereits mit dem Manager, deiner Idols besprochen wie wir weiter vorgehen werden." Idols? Mehr als eine Person? Wieviele? Drei, vier, fünf?

"Hannah! Hörst du mir überhaupt zu?" ertappt sah ich ihm in die Augen. "Tut mir leid Mr Black. Ich bin nur so unglaublich müde. Der Jetlag und so, sie wissen schon." Er wank ab.

"Kein Problem Kleines. Also noch einmal, wir bringen dich jetzt in das Gebäude des Managements, dort kannst du dein Zimmer beziehen. Jetzt ist es schon relativ spät und keiner von uns möchte heute noch viel machen, deshalb hab ich mit dem Manager vereinbart, dass er dir ein paar Merchandise Produkte zukommen lassen wird, damit du etwas zum Schlafen und Morgen zum Anziehen hast. Achja und gib mir mal dein Handy, ich kümmere mich um eine neue SIM-Karte." Nickend bestätigte ich, dass ich ihn diesmal verstanden hatte.

Langsam machten wir uns schließlich auf den Weg zum Hinterausgang.

Seoul ist fantastisch. Bunte Lichter, Reklametafeln, gigantische Poster und riesige Schriftzüge (die ich nur teilweise entziffern konnte) so weit das Auge reicht. Nicht mit London zu vergleichen.

Staunend sah ich aus dem Fenster und betrachtete die vorbeilaufenden Passanten. Gruppen von Schülern in süßen Uniformen, Pärchen im Partnerlook und mehrere Gruppen von Jugendlichen tummelten sich zu dieser Zeit noch auf den Straßen.

Ich seufzte und wollte automatisch nach meinem Telefon greifen. Stöhnend ließ ich mich in den Sitz sinken, als mir bewusst wurde, dass Mr Black in dem anderen Wagen saß und mein Handy eingesteckt hatte.

Nach gut 30 Minuten wurden wir langsamer. Ich schreckte aus meinem Döszustand auf und sah mich irritiert um. Waren wir da?

Das Auto fuhr in einen Hinterhof und gleich darauf in eine Tiefgarage. Wir waren also tatsächlich da. Die Türen öffneten sich.

"Hannah. Schön Sie kennen zu lernen, darf ich mich vorstellen, ich bin Mr. Hobeom" Leicht nervös, tippelte ich auf der Stelle, bevor ich aus dem großen Wagen ausstieg und mich verbeugte. Jetzt waren also meine Koreanischkenntnisse gefragt. "Schön sie.. kennen zu lernen?" Der Mann war Mitte dreißig, hatte schwarzes abstehendes Haar und war von Kopf bis Fuß in eine fragwürdige Jeanskombination gekleidet.

"Während ihres Aufenthalts in Korea werde ich mich um Sie kümmern" Er hatte wohl gemerkt, dass mein Koreanisch zu wünschen übrig ließ und sprach deshalb mit einer übertriebenen Ruhe und Langsamkeit. "Danke, für alles, ich hoffe ich mache Ihnen keine Umstände!" erneut verbeugte ich mich. Hobeom wank meine höfliche Geste mit einem Grinsen und einer Handbewegung ab. In wenigen Tagen würde ich Rückenschmerzen haben. "Bitte folgen Sie mir."

Das Zimmer, das die nächsten Monate mein Zuhause sein würde war elegant eingerichtet. Es erinnerte an ein großzügiges Hotelzimmer.

Wenn man die Tür öffnete fand man vor sich einen kleinen Gang mit mehreren Kleiderhaken. Rechts führte eine Türe in das angrenzende mit deckenhohen weißen Fliesen gezimmerte Badezimmer. Was mich sehr erfreute war die Badewanne. Ich liebte Baden. Baden war so ziemlich das Beste auf der ganzen Welt - einmal abgesehen von singen natürlich. Außerdem befand sich noch eine Toilette und ein Waschbecken mit einem deckenhohen Spiegel im Raum. Ich seufzte als ich mich in ihm betrachtete. Meine Haare sahen schrecklich aus. Meine Gesuch war aufgequollen und meine Poren immens. Noch mit meinem Handgepäck im Badezimmer stehend drehte ich die Wasserhähne der Badewanne auf und ließ eine Badekugel, welche in großen Mengen in einem Körbchen neben dem Waschbecken lag, in das Wasser fallen.

Das restliche Zimmer war hübsch - und irgendwie steril. Nach dem kleinen Gang eröffnete sich mir ein großer quadratischer Raum. Mittig an der rechten Wand stand ein Kingsizebett. Gegenüber davon war eine große Anrichte mit genug Platz um Gegenstände zu verstauen, mit einem Fernseher darüber, zu sehen. Links neben dem Bett war ein weißer Schrank in die Wand eingelassen, der sich mittels Schiebetüren öffnen ließ und gleichzeitig als Spiegel diente.

Am Ende des Raumes befand sich noch eine kleine Sitzgruppe, mit welcher man wohl eine geborgene Atmosphäre erreichen wollte. Interessiert tapste ich auf den dunkelgrauen Vorhand zu, der quer vor die Wand gezogen war. "Oh. Mein. Gott.", ich schnappte nach Luft. Die Türen ließen sich geschmeidig und ohne einen Ton von sich zu geben öffnen und so konnte ich in eine etwa 3 qm große Loggia treten. Abgesehen von einer Bank und einem flauschigen Teppich war sie leer. Es war um einiges kälter, da die zwei oberen Schiebegläser geöffnet waren. Was mich aber im Moment am meisten interessierte war etwas anderes...

Die Sicht war atemberaubend. Noch nie hatte ich so etwas gesehen. Seoul in seiner ganzen Pracht.

Melancholisch trat ich aus der Loggia zurück und schmiss meine Sachen auf das Bett. Jetzt noch ein Bad und dann ab ins Bett und hoffen das Morgen nicht so schlimm wird wie befürchtet.

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Hannah. | BTS Suga Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt