Chapter six

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Freunde und Feinde 

Shawn machte keine Anstalten zu stoppen und kam immer weiter auf mich zu. Ich hatte das Gefühl dieser Moment spielte sich in Zeitlupe ab. Ich merkte wie mein Herz anfing schneller zu schlagen. Was war denn jetzt bitte los?! Ich redete selber auf mich ein um mich zu beruhigen. Ich hatte keine Ahnung wie lange das ganze dauerte, aber es fühlte sich an wie eine Ewigkeit.
Ich stellte mich schon darauf ein, dass Shawn mich gleich küssen würde. Mein Inneres 'Ich' freute sich insgeheim.
Doch verlor sogleich auch die Hoffnung. Kurz bevor Shawn's Lippen meine berührten hielt er inne, löste seinen Blick dennoch nicht von mir. "Selbst wenn ich dich nicht mögen würde, was definitiv nicht stimmt, würde ich nicht wollen, dass du dich in dieser Gegend aufhältst. Und wenn ich dich nicht mögen würde, wäre ich auch nicht auf die Suche nach dir gegangen. Weißt du eigentlich was für sorgen ich mir gemacht habe, als ich dich nicht gleich finden konnte?!", sein zuerst sehr ruhiger Ton, wurde harsch. Es wirkte aber echt und ich glaubte ihm was er sagte, auch wenn ich nicht wusste warum. Er schnellte zurück  und fuhr sich durch die Haare, ehe er einmal scharf Luft einholte und leicht mit geschlossenen Fäusten auf das Lenkrad haut. "Fuck Allie! Mach das nie wieder! Und versprich mir, dass du dich von diesen Typen fern hältst!" Bevor ich etwas sagen konnte, kam er plötzlich wieder auf mich zu. Darauf war ich nun nicht vorbereitet. Er packte meinem Kopf mit beiden Händen und zwang mich ihm in die Augen zu sehen. "Hast du mich verstanden?", flüsterte er, ohne dabei die herrische Art abzulegen. Da ich etwas geschockt war, nickte ich nur vorsichtig. Es war deutlich zu spüren, dass er sich nun wieder etwas entspannte. Shawn hielt immer noch meinen Kopf zwischen seinen Händen uns sah mich weiter an. Ein kaum hörbares "Gut" verließ seine Lippen. Ich betrachtete sein Gesicht ganz genau. Es schien im wirklich erst zu sein. Seine Stirn runzelte sich leicht und er wirkte ernsthaft besorgt.
Er strich mir mit seinem Daumen über die Wange, nickte noch einmal leicht, um mehr sich selbst als mir das eben gesagte noch einmal zu bestätigen und machte sich wieder daran den Motor zu starten.

Die Stelle an der er eben meine Wange berührte brannte und kribbelte heftig. Warum hatte er so eine Wirkung auf mich? Ich kannte ihn doch kaum. Perplex berührte ich mit meinen Fingern, die Stelle an der eben noch sein Daumen war. Als mir bewusst wurde was ich dort tat, schüttelte ich leicht den Kopf und drehte mich zum Fenster um hinaus zu sehen. Den Rest der Fahrt sagte niemand was.

Zuhause angekommen ging Shawn ohne ein weiteres Wort in sein Zimmer.
Da mein Magen etwas knurrte ging ich in die Küche und schmierte mir ein Brot. Da ich nicht alleine hier unten hocken wollte, nahm ich den Teller in die Hand und machte mich ebenfalls auf den Weg nach oben. Als ich fast das Ende der Treppe in die erste Etage erreichte, hörte ich aus Shawn's Zimmer Musik. Er sang wieder. Es hörte sich so unglaublich gut an, als würde er alle seine Gefühle in den Song legen. Da ich mich nicht traute sein Zimmer zu betreten, aber ihm unbedingt noch etwas zuhören wollte, machte ich es mir auf der obersten Treppenstufe bequem, nahm mein Brot vom Teller, aß und lauschte noch eine weile.

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Heute war zum Glück Freitag. Das hieß ich musste nur noch diesen Tag überstehen und hatte dann zum Glück zwei Tage meine Ruhe.
Doch bevor ich in den Wochenend-Modus wechselte, musste ich dem Lehrer erklären wo ich gestern geblieben war. Schließlich hatte ich ja auch die Führung über das Gelände verpasste. Das würde mir später bestimmt noch zum Verhängnis werden. Hier etwas zu finden war echt nicht leicht.

Nachdem ich die ersten Stunden überlebt hatte, ging ich in die Cafeteria. Was sollte ich auch sonst in der Pause tun. Schließlich wollte ich nicht wie ein Loser durch die Gänge irren. Ich würde mich sicher auch verlaufen.
In der Cafeteria angekommen hielt ich Ausschau nach Ryan. Ich hatte ihn heute noch gar nicht gesehen und schließlich war er der einzige den ich kannte. Leider konnte ich ihn aber nirgends entdecken.
Ich holte mir eine Joghurt und lief etwas eingeschüchtert an den ganzen Tischen vorbei. Ich fragte mich wo ich mich hinsetzten sollte. Ich wollte mir nicht gleich Feinde machen, weil ich mich an den falschen Tisch setzte. Auch wollte ich nicht als freak abgestempelt werden.
Also irrte ich weiter umher, ganz unauffällig, damit niemand merkte, dass ich keine Freunde hatte. Das würde bestimmt nicht gut ankommen.
Kurz bevor ich den Ausgang erreichte sah ich, wie ein Mädchen mich anlächelte und mir mit ihrer Hand deutete mich zu ihr zu setzten. Sie war ebenfalls alleine, was mich aber gleich wunderte als ich sie genauer ansah. Sie war wunderschön! Sie hatte langes blondes Haar und sah einfach perfekt aus.
Ich setze mich gegenüber von ihr hin und bedankte mich bei ihr, dass ich mich zu ihr setzten durfte.
Sofort quietschte sie los "kein Problem! Ich bin ja selbst alleine hier. Ich bin Marie und wer bist du? Allie richtig? Warum frage ich überhaupt? Natürlich bist du Allie! Schließlich redet die halbe Schule von dir.Du weißt schon.. weil du bei Shawn lebst. Damit hast du dir ganz schön viele Feindinnen gemacht, weißt du?", sie kicherte und strahlte mich an.
"Wieso denn Feindinnen? Ich verbringe doch nur mein Auslandsjahr bei den Mendes." skeptisch zog ich die Augenbraue in die Höhe. "Na ja, aber er ist einer der meist begehrtesten Jungs der Schule. Er geht den Mädchen aber meistens aus dem Weg, was sie natürlich dazu veranlasst, ihn noch mehr zu wollen. Und nun hast du die Chance Zeit mit ihm zu verbringen. Klar, dass sich da bei einigen Neid entwickelt." entgegnete sie sofort. Ich brummte nur zustimmend und widmete mich meinem Joghurt. Marie lächelte mich an und machte sich auch weiter über ihr Essen her.
Wir unterhielten uns noch ein wenig, bis es zum Unterricht klingelte.
Marie und ich standen auf und machten uns auf den Weg in unsere jeweiligen Klassenräumen. Wir verabschiedeten uns von einander und verabredeten uns für Montag in der Cafeteria. Ich glaube wir könnten gute Freundinnen werden.

Der Rest des Schultages verging wie im Flug und ich war schnell wieder zuhause.
Schon als ich die Auffahrt zum Haus hoch ging, sah ich, dass Karen und Aaliyah wieder zurück waren.
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Hallo ihr lieben!
Sorry, dass so lange kein Kapitel gekommen ist! Bin zurzeit ziemlich im Stress. Versuche aber nun öfter wieder zu updaten! Hab so viele Ideen was noch passiert. Was glaubt ihr? :)

Hoffe, dass euch das Kapitel trotzdem gefällt. Ich weiß es ist nicht gerade das beste. Seid aber gespannt was noch kommt!

Haltet die Ohren steif!
Wir lesen uns bald.

ONE YEAR with Shawn MendesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt