Fragen über Fragen
Ryan's Worte gingen mir nicht aus dem Kopf. Während des ganzen Filmes konnte ich mich fast nur darauf konzentrieren. Ich versuchte krampfhaft alles auszublenden um den Film und die Zeit mit Ryan zu genießen, aber seine Worte ließen mich nicht los.
Ryan's Gesichtsausdrücken und kleinen Lachanfällen entnahmen ich, dass der Film wohl echt gut war. Vielleicht gucke ich ihn mir irgendwann nochmal an. Jetzt überlegte ich nur wie ich rausbekam, was ich wissen wollte. Aber ich vermute, dass das nicht so einfach werden würde. Ich kann ja nicht einfach zu Shawn gehen und ihn fragen.. - oder doch?
In meinem ganzen Gedankenwahnsinn hatte ich gar nicht mitbekommen, dass der Film vorbei war. Erst als Ryan vor mir stand und mich auffordernd ansah bemerkte ich, dass es Zeit war den Saal zu verlassen. Auf dem Weg zum Auto ließ Ryan den ganzen Film nochmal Revue passieren, was mir eine relativ detaillierte Zusammenfassung des Filmes gab. So kann ich wenigstens tun als hätte ich den Film auch gesehen.
Ich war froh, dass Ryan mich nicht nach meiner Meinung zum Film oder zu bestimmten Szenen fragte. Ein zustimmendes nicken oder 'mhm' meinerseits, genügte ihm offensichtlich.
Und dafür war ich ihm gerade sehr dankbar!
Ich fühle mich wie in einer schlechten Badboy-Story. Irgendwie kann das alles doch nicht wahr sein. Ich bin noch gar nicht lange hier und weiß schon nicht mehr wo unten und oben ist.
Durchgehend schwirren mir Shawn's Gesicht und Ryan's Worte im Kopf umher. Ich bekomme noch eine Krise!
STOP! - Es reicht Ally! Der Abend mit Ryan sollte mich etwas ablenken und ich habe ihn anfangs auch echt genossen! Und so soll es nicht enden. Kopf aus und entspannen. Leichter gesagt als getan.."Hörst du mir noch zu oder hab ich dich bereits verloren, Ally?" lachte Ryan plötzlich und katapultierte mich ruckartig aus meinen Gedanken zurück in die Wirklichkeit. "Ehm.. Sorry! Ich war in Gedanken." Ich grinste ihn schief an und legte eine Haarsträhne, die mir ins Gesicht gefallen war, hinter mein Ohr.
"Kein Problem! Ich schätze ich hab dich auch ganz schön verwirrt mit meinen Worten vorhin. Aber vergiss es am besten einfach! Hast du Hunger? Wir könnten uns noch was zu essen kaufen." bat Ryan mir an und seinem strahlenden Zahnpastalächeln, was er sofort aufsetzte, konnte ich nichts abschlagen.
"Sehr gern!" mehr brauchte ich nicht sagen, sofort startete der Wagen und wir fuhren los. Wie holten uns aus einem kleinen Diner Milchshakes und Pommes.
Ich stehe so auf Pommes! Ich stehe auf alles essbare. Sorry not sorry!
Ich dachte wir würden unsere frisch frittierten, Gold braunen, Pommes einfach gleich im Auto essen, doch als ich grade dabei war mir eine meiner Pommes in den Mund zu schieben, stoppte Ryan mich sofort. "Halt stop! Noch nicht essen! Wir sind doch noch gar nicht da." ein freches Grinsen huschte über seine Lippen. Er führ sich mit der Hand am Kinn entlang und startete dann den Motor. Ich weiß nicht wieso, aber die Art wie er Dinge tut, sich bewegt oder auch nur guckt, lassen ihn verdammt sexy aussehen.
Die Fahrt dauerte nicht sehr lange.
Ryan fuhr einen Berg hoch und hielt Nähe einer Klippe. Und wow! Das war echt eine tolle Aussicht!
Ich öffnete die Tür bevor Ryan den Motor überhaupt abschalten konnte. Bei sowas lasse ich mich nicht aufhalten. Ich wollte nur diese Aussicht betrachten. Und nun stand ich bereits an der Klippe. Es herrschte ein mäßiger Wind. Ich Strecke einfach meine Arme zu den Seiten hin aus. Es gibt nichts schöneres als solche Momente. Ich schloss die Augen und blendete alles um mich herum aus. In solchen Momenten fühlt man sich einfach frei, als könnte man fliegen. Solche Momente sind die schönsten im Leben und wir sollten versuchen so viele wie möglich von ihnen zu sammeln! Diese Momente kann einem keiner nehmen.
Unerwartet merkte ich wie Ryan sich hinter mich stellt und auch seine Arme ausbreitet. Es fühlte sich echt schön an. Er berührte meinen Körper zwar nicht direkt, aber ich spürte die Wärme die er ausstrahlte. So geborgen hatte ich mich in letzter Zeit schon lange nicht mehr gefühlt und ich war froh das er bei mir war. Mit einem Satz drehte ich mich auf den Fußspitzen zu Ryan um. Was natürlich bei meinem Glück nicht ganz so klappte wie vorgestellt und ich verlor kurzzeitig das Gleichgewicht, aber bevor etwas passieren konnte hielt Ryan mich fest. Natürlich stieß mir die Röte gleich ins Gesicht und ich grinste ihn verlegen an und brachte nur ein kurzes "Danke!" heraus. Er lächelte mich breit an und ergriff sofort das Wort, wofür ich ihm wieder sehr dankbar war. "Unser Essen wartet!" Voller Vorfreude stürmten wir beide gleichzeitig zum Auto. Wir holten unser Essen und machten es uns auf der Motorhaube seines Wagens bequem.
Und so saßen wir dort eine ganze Weile. Wir aßen, unterhielten uns, alberten rum und genossen die Aussicht. Man konnte von hier über die halbe Stadt sehen. Ich konnte sogar unser Haus entdecken. Also nicht mein Haus, ihr wisst schon wie ich das meine.
Es wurde langsam spät und wir beschlossen uns auf den Rückweg zu machen.Vor meiner Haustür angekommen, bedankte ich mich bei Ryan für den tollen Abend. Und das war nicht nur so eine höfliche Floskel, es war auch genau so gemeint. Ich hatte ein paar tolle Stunden verbringen können. Wohlmöglich die schönsten meines ganzen Aufenthaltes in Kanada.
In der Dunkelheit, die mittlerweile schon überhand genommen hatte, war kaum noch Licht im Auto. Lediglich ein paar Strahlen der Laterne am Straßenrand fielen hinein. Ryan lehnte sich zu mir rüber und umarmte mich zum Abschied. Als wir uns von einander lösten guckte er mir tief in die Augen, was mich in Verlegenheit brachte. Bevor ich noch irgendwas dummes sagen konnte, lächelte ich nur noch einmal kurz und stieg ungeschickt aus dem Auto.
Auf dem Weg zum Haus drehte ich mich noch einmal zum Auto um und sah wie Ryan mir zu winkte und dann davon führ. Der Abend hatte sich echt gelohnt.Es war schon relativ spät, aber im Wohnzimmer brannte noch Licht als ich das Haus betrat. Da ich aber keine Lust mehr hatte mich mit jemandem zu unterhalten, ging ich einfach hoch auf mein Zimmer.
Ich zog mich um und machte mich Bettfertig. Im Bett eingekuschelt schnappte ich mir meinen Laptop und machte mir noch eine Folge Gilmore Gilrs an. Eine der besten Serien überhaupt.Als ich kurz vorm einschlafen war, klopfte es leise an meiner Zimmertür. Kurz darauf öffnete sich auch schon die Tür. Durch das Licht auf dem Flur konnte ich trotz der Dunkelheit erkennen, dass es Shawn war. Was will er denn jetzt?
Er kam auf mich zu und stolperte über einen kleinen Berg Wäsche, der auf dem Boden war. Ein kurzes kichern gefolgt von einem fluchen war zu hören.
"Was willst du hier?" frage ich ihn genervt und vielleicht auch ein klein wenig zickig. "Warst du heute mit Ryan unterwegs?" Shawn's stimmt war harsch und er guckte finster, sofern ich das in der Dunkelheit deuten konnte. Unaufgefordert setze er sich auf die Kante meines Bettes.
"Ich glaube das geht dich nichts an." Mehr wollte und werde ich dazu nicht sagen und drehte mich einfach um und kuschelte mich wieder in meine Decke.
"Ich glaube das geht mich sehr wohl was an Ally! Du sollst dich von ihm und den anderen fernhalten! Hab ich dir das nicht bereits klargemacht?!" seine Stimme lallte etwas. Bestimmt hatte er getrunken. Er legte eine kurze Pause ein. Aber fertig war er natürlich noch nicht.
"Ich meine es ernst. Du weißt nicht was du da tust."
Jetzt reichte es mir. Ich fühle mich echt etwas verarscht. Bevor er noch etwas sagen konnte fiel ich ihm ins Wort. "Und was tu ich?! Vielleicht kannst du mir einfach mal ein paar Antworten geben! Aber das geht ja natürlich nicht. Wieso sollte ich mich von Ryan fernhalten. Er ist wenigstens nett zu mir, im Gegensatz zu dir! Nenn mir einen vernünftigen Grund!" meine stimmte wurde lauter, die Wut und die Verzweiflung waren sicher nicht zu überhören. Abrupt stand Shawn auf und verließ das Zimmer. Ohne antworten. Ohne einen weiteren Blick. Ich hörte nur noch wie die Tür in das Schloss fiel.
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ONE YEAR with Shawn Mendes
FanfictionEin Jahr Schüleraustausch. Ein Jahr Kanada. Ein Jahr Liebe. Ein Jahr Hass. Ein Jahr Shawn Mendes!