Chapter one

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Alles von Anfang

Kennst du das wenn du im Auto sitzt, die Welt an dir vorbei zieht, dein Lieblings Lied aus dem alten Autoradio läuft und du dir vorstellst dies sei der Vorspann deines Eigenen Filmes? Ein Vorspann für ein ganz neuen Abschnitt in deinem Leben. Selbst wenn es wie in meinem Fall nur ein Jahr sein wird. Dann werde ich auch schon wieder zurück sein. Komische Vorstellung.

Ihr fragt euch nun sicher "was redet die denn nur für einen Müll?!" - frage ich mich auch immer.

Nun gut, hier kurz die Fakten, damit auch wisst was hier vor sich geht:

Mein Name ist Allie Meyer.
Alter: 17 Jahre
Alter Wohnort: Hamburg, Deutschland
Neuer Wohnort: Toronto, Kanada

Und da sind wir auch schon beim Thema. Ich werde für ein Jahr einen Schüleraustausch in Kanada machen. Ich weiß noch nicht allzu viel über meine Gastfamilie, nur, dass die Mutter Karen und der Vater Manuel heißt. Und sie haben zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Ich bin schon echt gespannt und freue mich riesig!

"Allie, wir sind da.", der traurige Unterton in der Stimme meiner Mutter war nicht zu überhören. Wir sind am Flughafen angekommen. Nach dem Check-In verabschiedete ich mich von meiner Mutter. "Pass gut auf dich auf süße! Und schick mir ganz viel Fotos.", eine Träne kullerte über ihre Wange. "Ja Mama, keine Sorge. Es ist doch auch nur ein Jahr. Die Zeit geht schneller um als wir uns jetzt vorstellen können... Ich muss los, sonst verpasse ich den Flieger. Hab dich lieb, Mama!" Nach diesen Worten verabschiedet ich mich noch einmal mit einer Umarmung und machte mich auf dem Weg zu meinem Flieger. Dort angekommen konnten die Passagiere auch schon einsteigen. Ich hatte einen Platz direkt am Fenster. Zum Glück! Da kann man während des 12 Stunden Fluges auch mal raussehen. Ich machte es mir auf meinem Platz bequem und steckte mir meine Kopfhörer ins Ohr. Ich hörte mein Lieblingslied "Good For You"- von Selena Gomez. Nach einer weile schlief ich ein.

Nach weiteren Stunden die ich mit Schafen, essen, Filme gucken, essen, Musik hören und essen verbrachte (ja ich esse sehr viel!) waren wir auch schon angekommen.
Die Suche nach meinem Koffer gestaltete sich eher schwierig, aber nach weiteren 30 Minuten war ich auf dem Weg zum Ausgang. Meine Gastmutter schrieb mir vor ein paar Tagen, dass sie mich am Ausgang abholen würde. Ich hielt meine Augen offen, auf der Suche nach einem Schild mit meinem Namen darauf, da ich leider nicht wusste wie Karen aussah.

Und da sah ich sie. Eine schöne Frau mit dunkeln blonden/braunen längeren Haaren und einem sehr herzlichen Lächeln. Daneben ein gut aussehender Junge. Er hat auch braunes Haar, was aber ein bisschen dunkler war als das seiner Mutter. Ich schätze er ist in meinem Alter. Er lächelte mich ebenfalls an, aber sein Lächeln sah nicht ganz so herzlich aus wie das seiner Mutter, eher etwas schüchtern.
Ich ging auf die beiden zu und bevor ich etwa sagen konnte umarmte mich Karan stürmisch. "Du musst Allie sein! Wie hübsch du bist!", ich merkte wie meine Wangen sich röteten da mir ihr Kompliment etwas unangenehm war.
"Vielen Dank Frau Mendes. Ich freu mich wahnsinnig hier zu sein.", Karen fing leicht an zu lachen. "Nenn mich ruhig Karen. Und das ist Shawn, mein Sohn." Ich wandte mich von ihr ab um auch ihn zu begrüßen. Statt einer Umarmung bekam ich von Shawn nur ein kurzes "Hallo", dann drehte er sich um und ging Richtung Parkplatz. "Mach dir nichts draus, er ist manchmal etwas eigen. Aber ihr werdet euch sicher gut verstehen. Und nun komm, zuhause wartet Kuchen auf uns.", wir fingen beide an zu lachen und Karen führte mich zum Auto.

Auf dem Weg nachhause dachte ich die ganze Zeit daran was ich nur falsch gemacht habe, dass Shawn so unfreundlich zu mir war. Sein Verhalten passte auch gar nicht zu seinem schüchternen Lächeln, welches ich zuvor gesehen habe. Ich hatte gehofft, dass ich durch die Kinder in meiner Gastfamilie den Anfang hier erleichtert bekomme. Vielleicht hätte ich durch sie einfacher neuer Leute in der Schule kennenlernen können. Nun musste ich mich aber darauf einstellen, dass ich am ersten Tag wohl doch auf mich alleine gestellt bin.

Wir fuhren von der Hauptstraße ab, in ein kleines Viertel wo viel größere Häuser waren. Keine Villen, aber schon sehr ansehnliche Häuser.
Karen fuhr auf eine der Einfahrten und hielt an. Ein schönes Haus mit großem Garten lag vor uns. Ich öffnete die Autotür und stieg aus. An der Haustür des Hauses sah ich schon ein Mädchen stehen. Sie war etwas jünger als ich und hatte die gleiche Haarfarbe wie Shawn. Sie sah sehr niedlich aus und hatte genau das gleiche herzliche Lächeln wie ihre Mutter.
Ich ging zum Kofferraum um meine Taschen und Koffer zu holen, doch Shawn kam mir bereits zuvor. "Ich kann meine Koffer selber tragen." meine Stimme klang etwas zickiger als eigentlich gewollt. Ich ging auf Shawn zu um ihm meine Koffer anzunehmen, doch er ging einfach los ohne mir eine Chance zu geben. "Ich mach schon", mit diesen Worten verschwand er im Haus. Eine leises "Danke" drang aus mir heraus, doch ich vermutet, dass diese nicht mehr bei ihm ankam.

"Hey, ich bin Aaliyah und du bist das Mädchen aus Deutschland?" Aaliyah strahlte mich an und hielt mir die Tür auf. "Ja genau, ich heiße Allie. Du bist bestimmt die Schwester von Shawn oder?"- "Ja, leider", wir beide fingen an zu lachen und gingen ins Haus.

ONE YEAR with Shawn MendesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt