Die Dunkelheit schien das junge Mädchen mit den zitternden Lippen zu verschlucken, ihr war kalt und Angst machte sich in jeder Zelle ihres Körpers bemerkbar. Sie hatte keine Ahnung, wo sie war oder wer sie hierher gebracht hatte. Fragen über Fragen überschlugen sich in ihrem Kopf, sie spürte bereits die Kopfschmerzen, die vom zu vielen Denken immer schlimmer wurden, doch ihre Gedanken wollten keinen Halt machen. Jegliches Zeitgefühl hatte sie verloren, Datum oder überhaupt das Jahr waren ihr unbekannt. Hatte man sie manipuliert? Wie lange befand sie sich bereits in diesem stockdunklen Raum? Wo waren ihre Eltern? Würde sie sie je wiedersehen? Sollte sie sich vielleicht ein wenig voran tasten? Doch ihre Finger ertasteten nichts, die Leere war überall, inzwischen konnte sie nicht mal mehr sagen, ob ihre Augen geschlossen oder geöffnet waren, keiner ihrer Sinne schien mehr zu funktionieren. Sie war hilflos, allein und hatte keine Ahnung, was zu tun war.
„Claire, ich heiße dich herzlich willkommen!" Die Stimme kam aus dem Nichts und das so plötzlich, dass das Mädchen zusammenzuckte und einen leisen Aufschrei nicht verhindern konnte. „Wahrscheinlich bist du, kleine Maus, gerade kurz davor, nach Mami zu schreien, aber sie wird ja nichts von alldem erfahren, richtig?" Er wartete nicht auf ihre Antwort, sondern sprach einfach weiter. „Ab jetzt werden wir ganz viel Zeit miteinander verbringen und ich hoffe, du freust dich genauso sehr wie ich, endlich hier zu sein." Jedes Wort schmerzte in ihren Ohren, zu lange war es still gewesen. „Wer sind Sie?" Selbst die eigene Stimme klang für Claire fremd, als hätte sie Wochen keinen Ton herausgebracht.
„Ich, meine Liebste, bin dein schlimmster Albtraum."
Kaum hatte sie realisiert, was ER da gesagt hatte, befand sich Claire nicht mehr in dem unbekannten Raum sondern lag, schwitzend und keuchend, in ihrem Bett, es war still.
Der Schlaf und somit auch der Albtraum kamen in dieser Nacht nicht mehr zurück.
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The nightmare
Teen Fiction„Wer sind Sie?" Selbst die eigene Stimme klang für Claire fremd, als hätte sie Wochen keinen Ton herausgebracht. „Ich, meine Liebste, bin dein schlimmster Albtraum."