Tag 5

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Der Schultag war zäh gewesen. Auch ohne ihre ständigen Gedanken an den Albtraum, war es Claire schwergefallen, dem Lehrer zu folgen, sie hatte ständig nur daran denken müssen, was ER wohl vorhatte.

Nachmittags war sie sofort nach Hause gefahren, in der Hoffnung, ein bis zwei Stunden ruhig schlafen zu können. Doch ihr Vater hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mit einem lauten „CLAIRE!" hatte er das Mädchen empfangen. Sie wusste nicht, ob er jemals so wütend geklungen hatte.„DU HAST DEINEN LEHRER ERPRESST?", hatte er sie angeschrien,seine Augen hatte ihre durchbohrt, nach einer Antwort gesucht. Sie hatte nur zurück gestarrt.

Wie hatte er das herausgefunden? Niemand, außer Claire selbst und ihr Albtraum hatten davon gewusst.Es hatte nicht lange gedauert, bis ihr eingefallen war, dass ER ihr noch eine Strafe versprochen hatte. In diesem Moment hatte sie sich gefragt, ob ER es wirklich jemanden erzählt hatte, ER, das Monster in ihrem Kopf.

„WAS HAST DU DIR DABEI NUR GEDACHT?BIST DU VERRÜCKT GEWORDEN?" Er hatte ihr Schweigen mit weiterem Geschreie überspielt, Claire hätte am liebsten zurück geschrien.„Ja, Papa, ich bin verrückt geworden. Da ist etwas in meinem Kopf und es kontrolliert mein Leben.", hätte sie gesagt, doch es war kein Ton aus ihrem Mund gekommen. Sie hatte geschwiegen und ihren Vater sprechen lassen.

Clare hatte Hausarrest bekommen, hatte sich bei ihrem Lehrer entschuldigen müssen und würde nun jeden Tag für die Schule lernen müssen, damit sie nie wieder auf solch eine Idee kommen würde.


Ihre Eltern waren sauer. Claire war sauer. Und ihr Albtraum lachte.

Sie wünschte sich, ihr Kopf würde einen Tag lang, nur einen Tag lang, Pause machen. Dann könnte sie sich von alldem erholen. Aber das Leben war kein Wunschkonzert und der Kopf nichts, ohne das man einfach so leben konnte.


The nightmareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt