4. Kapitel

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Pov: Delay

War ja klar. Wenn Manu schläft, dann schläft Manu. Und zwar wie ein Stein.

Also knie ich mich vor die Couch und schaue das Mädchen an. Sie sieht so verletzlich aus.
Ist ja verständlich, dass sie jetzt erstmal alles verarbeiten muss, was gestern passiert ist. Ich meine, war ja nicht nur so ein 'Oh, da bin ich hingefallen und hab mir mein Knie aufgeschürft. Naja, halb so schlimm' .

Ich sehe sie nur an, bin ein wenig überfordert mit der Situation. Ich kann doch jetzt nicht nichts machen.. Ich würde sie ja umarmen, aber nicht, dass ich ihr weh tue... Aber sie braucht jetzt jemanden...
Und so beuge ich mich leicht über das Sofa und lege vorsichtig meine Arme um sie.
Ich nehme ein leises Schniefen wahr, dann umklammern zwei Hände meinen Rücken und das Mädchen drückt ihren Kopf gegen meine Schulter. Ich bemerke, wie mein Shirt an dieser Stelle schnell mit Tränen getränkt wird, deswegen versuche ich das 'namenlose' Mädchen aufzusetzten, was auch nicht allzu schwer ist, da sie sehr leicht ist. Ich bekomme einen Arm frei und reiche ihr ein Taschentuch. Sie sieht mich mit nassen Augen an und nimmt es mir aus der Hand. Ich stütze sie mit einem Arm um ihrem Rücken, damit sie nicht wieder nach hinten fällt. Denn sie scheint sehr schwach zu sein.

Nach einer Weile legt sie das Taschentuch weg und schaut auf den Boden. Wahrscheinlich hat sie sich ein wenig beruhigt. Also frage ich vorsichtig: "Wie geht's dir?" Sie sieht mich mit leeren Augen an.

Pov: Ayleen

Ich weiß nicht, was ich machen soll... Ich weiß nicht, wo ich bin,
ich weiß nicht, wie ich hier her gekommen bin,
ich weiß nicht, was genau mir passiert ist,
und mein Leben ist das letzte.
Genug Gründe, um sich die Seele aus dem Leib zu weinen. Also, wieso nicht?

Ich liege einfach da, und weine. Wie das wohl auf mein Umfeld wirken muss.. Total bescheuert. Außerdem hab ich schon bei viel mehr Dingen nicht geweint, obwohl sie bei weitem schlimmer waren, als nur ein Sturz vom Longboard. Also bitte.
Aber irgendwie kann ich es nicht stoppen. So sehr ich es auch versuche. Für eine Sekunde fühle ich Wut auf mich selbst, da ich wieder einmal dafür gesorgt habe, ein komisches Bild von mir auf meine Umwelt zu übertragen. Also bye bye Menschen um mich herum. Lacht mich aus und geht einfach weg. 'Guck mal, die heult, weil die sich ihr Knie aufgeschürft hat. Ha!' Würde mich nicht wundern, so was zu hören.

Doch etwas reißt mich aus meinen Gedanken.

Jemand umarmt mich.

Jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr. Fühlt da jemand Mitleid? Nein. Das kann nicht sein. Es hatte noch nie jemand mit MIR Mitleid. Aber wenn doch, dann... NEIN! Aber..
Ich kann nicht anders. Ich drücke mich schwach, aber mit noch vorhandener Kraft an die Person und schluchze. Ich drücke mein Gesicht an dessen Schulter und die Tränen laufen mir wie ein Wasserfall aus den Augen. Die Person setzt mich auf, lässt mich mit einer Hand los und reicht mir ein Taschentuch.
Ich glaub's nicht. In diesen Augen spiegelt sich Besorgnis und Mitleid wieder.
Ich nehme das Taschentuch entgegen und wische mir alle Tränen weg. Nach einer Weile bin ich etwas ruhiger geworden und starre auf den Boden.
Warum? Was ist hier los?
"Wie geht's dir?" Ich schaue der Person ohne irgendwelche Emotionen in die Augen. Das ist mir zu viel.

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Yeeeay, wieder mal ein Kapi! :D
Hab nix zu sagen, also lasst es auf euch wirken. :D
Bis später! :3

Ich sehe was, was du nicht siehst. | DelayLP | GermanletsPlay FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt