zwei [Iron's Sicht]

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"Iron! Komm runter. Du musst in die Stadt.", brüllte mein Vater durch unser kleines Haus das mitten in den schottischen Highlands lag. Wir lebten hier seit ungefähr 13 Jahren. Seit dem Tag an dem meine Mutter verschwand. Ich schwang meine Beine aus dem Bett und durchquerte mein kleines Zimmer. Die Treppe welche hinunter in die Küche und in das Wohnzimmer führte, war platt getreten.

Mein Vater saß in seinem Sessel vor dem Fernseher und sah sich Lachross an. "Iron, komm schon. Wieso so langsam Junge?", sagte er und lachte rau. Langsam nährte ich mich seinem Stuhl. Sobald ich neben ihm stand roch ich die Fahne die in umgab. Neben ihm auf dem Boden lagen mehrere leere Bierdosen. Alles wie immer. Die Zigarette in seinem Mund umhüllte ihn zusätzlich mit dichtem Rauch. Er nahm sie aus seinem Mund und legte sie auf die rechte Armlehne seines roten Sessels. An dieser Stelle hatte sich ein schwarzes Loch in den roten Stoff gebrannt. Mein Vater, ein aufgedunsener Mann Mitte 50, groß, mit einem Kampfgwicht von über 100kg und blasser Haut blickte mir mit seinen eisige Augen ins Gesicht. "Iron, geh in die Stadt. Die Liste liegt auf dem Tisch in der Küche, das Geld müsste daneben liegen."

Ich drehte mich um und ging in die Küche. Auf dem Tisch lag ein kleiner Zettel. Darauf stand nur ein Wort.

Bier

"Nein.", entfuhr es mir.

"Wie Nein?", gab mein giftete mein Vater. "Ich hohle dir kein Bier. Du hattest heute schon genug."

"Ach ja? Ich bin dein Vater also sage ich auch was du kaufst. Und wann.", brüllte er zurück. Meine Hände umklammerten den Holztisch. "Ich gehe nicht.", sagte ich leise.

"Was?", antwortete er lachend. "Ich werde nicht schon wieder in die Stadt gehen um dir Bier zu kaufen damit du dich wieder voll laufen lassen kannst während ich täglich in diese scheiß Fabrik gehe um das Geld für deinen Alkohol ran zu schaffen."

Ich vernahm ein aggressives Lachen und Schritte die sich mir langsam nährten bis ich den abartigen Atem meines Vaters an meinem Ohr spürte.

"Du wirst gehen glaub mir, aber davor werde ich dir eine Lehre erteilen. Damit du endlich lernst deinen Vater zu respektieren.", zischte er bevor er mich gegen den Tisch drückte, meinen linken Ärmel hoch zog und die Narben die meinen gesamten Arm bedeckten entblößte. Er hatte das schon öfter getan. Mich bestraft. Ich versuchte mich aus seinen knochigen Händen zu befreien. Doch er hatte mich fest im Griff. Langsam hob er seine rechte Hand und drückte seine qualmende Zigarette auf meinem Arm aus. Der laute Schrei der mir entfuhr wurde durch die Hand meines Vaters die mittlerweile auf meinem Mund ruhte gedämpft. "SchSch. Das muss doch keiner mit bekommen. das ist unser Geheimnis! Aber du verstehst doch wieso ich das tue, nicht wahr? Es ist nur zu deinem besten. Und jetzt gehst du in die Stadt."

"Ich gehe nirgendwo hin. Wenn du Bier willst, geh selber!", presste ich hervor.

Mein Vater stieß einen lauten Wutschrei aus und schlug meinen Kopf gegen den kleinen Einbauschrank vor uns bevor er zurück taumelte und sich langsam in einer der kleinen Nischen der Küche versteckte. Wütend drehte ich mich um und baute mich zu meiner vollen Größe auf. Mit einem Schritt hatte ich ihn erreicht jedoch wich ich sofort wieder zurück als ich den glänzenden Gegenstand in seiner Hand sah. Es war ein Messer. Lachend kam er auf mich zu. "Ja! So ist's gut." Seine Zunge schnellte über seine trockenen Lippen. Ich stolperte ins Wohnzimmer in dem immer noch der Fernseher lief. "Lauf nur mein Junge. Das zögert deine Bestrafung auch nur hinaus.", kicherte er.

"Beruhige dich. Du bist betrunken du weißt nicht was du tust!", sagte ich leise.

"Und eben noch ne große Klappe was Kleiner? Wir können das hier ganz schnell lösen. Du gehst in die Stadt und besorgst mein Bier." Seine Augen verdrehten sich kurz und er stolperte leicht nach rechts. Ich nutzte den Moment und warf mich gegen meinen Vater.

HighlandboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt