eins [Cara's Sicht]

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Langsam stieg ich die Treppen des Fernreisebusses hinauf und kam somit dem Urlaub mit meiner Klasse immer und immer näher. Ich freute mich sehr, doch manche in meiner Stufe verhielten sich so kindlich. Ich meine wir sind in der 11.Klasse, da muss sowas wie schreiend den Gang runter und rauf laufen nicht mehr sein! Ich ging mir noch einmal durch meine langen dunkelblonden Haare, bevor ich einen Blick in die Gänge warf und am Ende des Busses meine Clique entdeckte. Mara, Hannah, Laura und Celine. Wir hingen uns wirklich andauernd auf der Pelle. Niemals würde ich etwas ohne sie machen. Sie sind mir so ans Herz gewachsen. Ich ging zu Ihnen und lächelte leicht. Jedoch wurde ich auf meinem Weg aufgehalten.
"Guten Morgen, Cara." Hörte ich eine unverwechselbare Stimme sagen.
"Was willst du jetzt schon wieder?" fragte ich Alex zischend. Dieser Junge hatte mir gerade noch gefehlt. Seine Eisblauen Augen starrten mich an und ein dreckiges Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. Er versperrte mir den Weg. Ich sah, wie alle Augen meiner Freundinnen nur auf uns lagen. Langsam ballte ich meine Fäuste und versuchte mich zwecklos einfach durchzudrängen. Da er gut gebaut und relativ groß war konnte ich das schon einmal vergessen.
"Lass mich durch!" fauchte ich. Seine Hände legten sich an meine Hüfte und er zog mich näher.
"NEIN!" sagte ich und schubste ihn einfach. Außer sich rief er: "HEY!" und schaute mich extrem verwirrt an. Ich ignorierte ihn und ging mit gesenktem Kopf den Gang schnellen Schrittes weiter. Das kann er nicht bringen. Er ist der Beachboy schlechthin. Immer hat er Tanktops an. Seine hellblonden Haare perfekt gestyled und die Augen, die dem Pazifik glichen. Diese stachen besonders hinaus, denn sein Teint war immer leicht gebräunt. Ich verstehe mich selbst immernoch nicht, warum ich mal eine Beziehung mit ihm eingegangen bin. Nicht ohne Grund habe ich Schluss gemacht. Er will nur Party, Alkohol, Sex und Drogen.
"Was wollte der denn?" flüsterte Hannah und ich zuckte mit meinen Schultern. Ich setzte mich neben Sie ans Fenster. Wie meine Freundinnen schon wissen, dass ich gerne am Fenster sitze. Alle aus Alex's Gruppe schauten immer mal wieder in unsere Richtung. Ich setzte jedoch meine Beats auf und drehte die Musik auf volle Lautstärke. Hannah lehnte sich an mich und irgendwann setze sich auch der Bus in Bewegung.
"Liebe Schülerinnen und Schüler. Wir befinden uns jetzt auf dem Weg in die schottischen Highlands. Dort bleiben wir ein und halb Wochen. Die Fahrt wird natürlich etwas dauern und wir müssen einmal in eine Fähre steigen. Aber das werdet ihr ja noch herausfinden." sagte Frau Schmidt. Sie ist eine der Chilligsten Lehrer überhaupt. Sie unterrichtet bei uns Biologie und ebenfalls dabei ist unser Sportlehrer Herr Groll. Mit den Beiden kann man so viel Scheisse bauen. Das wird der absolute Hammer! Ich setzte meine Kopfhörer ab und schaute meine Mädchen links von mir an. Als ich die Aufmerksamkeit von allen erlangt hatte, fragte ich sie etwas:
"Soll ich Alex einfach ignorieren oder was?" Sie rieten mir sehr dazu.
"Wisst ihr wie ich mich freue? Cara! Wir werden deinen Geburtstag sowas von sprengen!" , schrie Laura fast und stupste mich einmal mit ihrer Faust an. Ich nickte zufrieden. Ja! Mein 17. Geburtstag wird durch die Decke gehen. Ich drehte mich wieder zum
Fenster und beobachtete aufmerksam die vorbeiziehenden Bäume und Büsche. Zwischendurch aß ich Haribo und Milkaschokolade. Außerdem krallte ich mir Chips von den Jungs in der Reihe vor mir.
"Cara?" fragte Jonas laut. Erst jetzt bemerkte ich ihn, wegen meiner lauten Musik. Er ist ein Freund von mir, der Schräg gegenüber von mir sitzt. Ich stellte die Musik aus.
"Was gibt's?" wollte ich wissen und antwortete:
"Wir spielen wwop. Willst du mitmachen?" Ich schaute einmal die Runde an und nickte. Leider sah ich nicht, dass Alex auch mitmachte, was mir im Nachhinein dann nicht so gefiel. Aber ich hatte zugesagt und würde das jetzt auch durchziehen. Wir zählten wie kleine Kinder einmal durch und Luz, ein guter Freund von Jonas musste anfangen. Er nahm Mara dran. Es war so auffällig, dass er auf sie steht! Aber dass lasse ich ihre Sache sein. Ich habe meine eigenen Probleme.
"Nehme Pflicht." sagte Mara, noch bevor er die Typische Frage fragen konnte.
"Soo. Fangen wir mit etwas ganz harmlosen an...Schrei mal bitte: FUCK. Ich habe meine Tage." Er lachte los, während sich der Blick meiner besten Freundin verfinsterte.
"Warum muss eigentlich immer ich sowas machen?" stellte sie fest. Sie hatte eigentlich sowas von Recht. Wenn es etwas zum rausschreien gab, musste in 99% der Fälle sie ran. Im Endeffekt tat sie's  und die Runden gingen weiter und weiter. Ich ließ zum Beispiel Luz und Mara sich küssen, wohingegen sie sich gerächt hatten und ich die nächsten 2 Runden auf dem Schoß von Alex verbringen musste. Schrecklich! Wo der überall mit seinen Fingern hingeht. Der betouched einen überall. Einmal ging er langsam den Bund meiner Hose entlang oder er legte seine Hände oder Arme um mich. Sein Atem ging ständig in meinem Nacken und so langsam fing ich an auszuticken.
"Nur noch eine Runde, Cara!" sagte Mara, welcher die Schadensfreude ins Gesicht geschrieben war. Ich hasse sie dafür. Das kann sie doch nicht einfach so machen. Vorsichtig tastete Alex sich vor und strich immer weiter hinauf mit seinen Fingern. Er war schon oben an meinen Haaren angekommen und legte sie über meine linke Schulter. Plötzlich spürte ich, wie eine Stelle an meinem Rücken leicht geküsst wurde. Der denkt, dass er jede kriegt? Falsch gedacht! Ich sprang auf und drehte mich. Meine Hand hing 2 Sekunden später in seinem Gesicht und ich schaute aggressiv auf ihn hinunter.
"Was fällt dir eigentlich ein?" meinte ich und verkroch mich wieder in meine Ecke. Mit angewinkelten Beinen versuchte ich mich so gut wie möglich aus der Sache die die da spielenten rauszuhalten. So langsam hatte ich keine Lust mehr auf Jungs. Egal was man macht, sie sind zu direkt und spontan. Ich brauche Abstand von männlichen Wesen! Den Rest der Fahrt verschlief ich und geweckt wurde ich erst an der Fähre, auf welcher wir uns eigentlich die ganze Zeit nur im Shop aufhielten. Wir testeten Parfum, kauften Süßes, sahen uns komische Spielzeuge an und gingen ab und zu in den kleinen Raum mit den Spieleautomaten. Wir hatten nur einen in unserer Klasse, der 18 Jahre alt ist und somit befugt war diese zu spielen. Also standen alle um ihn herum. Er warf ein paar Geldstücke ein und drückte auf den rot blinkenden Knopf. Die Rädchen mit den Bildern fingen an sich zu drehen.
Erstes Rad: Jackpot.
Zweites Rad: Jackpot.
Drittes Rad: Jackpot.
Wir alle sind ausgeflippt und Tausende kleiner Münzen fielen aus dem Automaten vor unsere Füße. Jeder nahm sich eine Hand voll und der Rest gehörte Frederic. Zufrieden kauften wir wieder etwas ein. Ich nahm eine typisch Schottische Seife für meine Mutter und ein paar Handschuhe aus einer besonderen Wolle für meinen Vater mit. Dann ließ ich mich mit meinen Freundinnen wieder an der Bar nieder.
"Also. Celine und Ich in ein Zimmer und Laura und Hannah in ein Anderes. Oder?" fragte ich und alle stimmten zu.
"Wir müssen aber unbedingt zwei Räume nehmen, die nebeneinander liegen! Bitte." Flehte Laura und ihre braunen Augen schlossen sich leicht, da sie diese zusammen presste und eine Hundeschnute zog.
"Klar!" Stimmten wir alle einstimmig zu. Nach einer Weile mussten wir auch schon wieder aussteigen und der kalte Wind Großbritanniens kam mir entgegen. Ich kuschelte mich noch etwas mehr in meinen Oversize-Pullover. Vor Kälte blieb ich für einen Moment stehen.
"Komm schon." Rief Mara und zog mich weiter an meinem Arm in Richtung Bus.
"Du hast gut reden!" entgegnete ich meiner Freundin die von mindestens 50 Jacken warm gehalten wurde. Sie lachte leicht.
"Wir sind ja jetzt gleich am Bus!" rief sie und verschnellerte ihren Schritt. Gequält folgte ich ihr und schaute nocheinmal auf das Meer. Wir stiegen in den Wagen und sicherten uns erneut unsere Plätze ganz hinten. Sichern kann man dies eigentlich nicht nennen, denn wir hatten ja unsere Sachen dort liegen gehabt. Diesmal saß ich jedoch in der Mitte, was wie ich merkte merhere Vorteile besaß. Ich konnte mich hinlegen und bekam alles mit. Das Brummen des Motors, die leichten Bewegungen beruhigten mich irgendwie. Die Nähe meiner Freundinnen gab mir auch ein wenig Sicherheit, also schloss ich meine Augen und genoss die Autofahrt. Dass ich eindöste, merkte ich gar nicht.
"CARA!" schrie mir jemand in mein Ohr. Voller Angst fuhr ich auf.
"Was? Hä? Wtf." meinte ich schnell und bemerkte, dass Jonas es war. Verwirrt schaute ich aus dem Fenster. Es war dunkel draußen, dann glitt mein Blick übrr die entschuldigenden Gesichter meiner Freudinnen.
"Wir wollten dich nicht wecken, also hat er das übernommen!" erklärte Hannah vorsichtig, auf deren Schoß ich mit meinem Kopf lag. Sie zeigte auf Jonas, der gerade seine Sachen nahm und gehen wollte. Ich schlug nach ihm. Natürlich nicht fest, aber dennoch verfehlte ich ihn.
"Mist." Fluchte ich und richtete mich richtig auf, sodass auch meine Freundinnen sich wieder bewegen konnten. Wir packten alles in unsere Taschen und machten uns auf den Weg nach draußen. Wir waren die letzten. Die mittlere Tür war am nächsten also steuerte ich automatisch auf sie zu. Als ich jedoch bemerkte, wer draußen vor der Tür wartete ging ich einfach weiter und wollte vorne aussteigen. Alex.
"Junges Mädchen. Bitte hinten aussteigen." Wies mich der Busfahrer zu Recht. Ich verdrehte meine Augen und schob schon meine Freundinnen weiter nach hinten in Richtung Hinterausgang. Ich sprang so aus dem Bus, dass es nicht viele Möglichkeiten hatte mich abzufangen und 'versteckte' mich dann zwischen meinen Freundinnen.
Als wir unsere Zimmer hatten, lies ich mich erschöpft aufs Bett fallen. Wir hatten 22:30 Uhr, aber dennoch entschlossen wir uns einen Film zu schauen. Celine setzte sich sich durch und wir sahen uns Fast and furious 7 an. Um genau 0 Uhr nachts, ich war während des Films fast durchgängig am schlafen, erlebte ich eine krasse Überraschung. Sämtliche Schüler meiner Stufe kamen ins Zimmer gestürmt.
"HAPPY BIRTHDAY CARA!" Riefen sie. Oh, dass hatte ich ganz verdrängt. Sie sangen für mich und übergaben mir ein kleines Geschenk. Ich öffnete es und und darin, befand sich eine Kamera.
"Haben wir alle zusammen gekauft!" erklärte Max.
"Aber...aber das ist viel zu teuer!" Wiedersprach ich. Sie schüttelten ihre Köpfe. Dann bedankte ich mich bei jedem einzelnen. Nacheinander verzogen sich alle wieder und ich redete noch mit vielen. Mitten in der Nacht schlief ich dann ein.
Der erste Tag war ein absoluter Chill Tag! Wir sind erst um 14 Uhr aufgestanden und beschlossen am Abend feiern zu gehen. Bis dahin machten wir die Stadt ein bisschen unsicher und suchten geeignete Clubs. In einem noblen Club am Rand der Stadt, begannen wir alle unseren Abend. Das gute war, er war ab 16, da dort nicht wirklich hochprozentigerer Alkohol ausgeschenkt wurde. Sobald man die Türschwelle übertrat, spürte man schon den Bass in seinem Bauch. Wir fingen an zu Tanzen und spielten Trinkspiele. Es war echt ein cooler Geburtstag! Muss man schon sagen. Wie auch immer wir das schafften, am Ende konnte keiner sich auf den Beinen halten. Zusammen rauchten wir in einer Seitengasse dann noch Zigaretten und tranken auch noch weiter. Ich hatte meinen Spaß und machte vor lauter Betrunkenheit Alex an. Ich hatte die Grenze die ich mir auf Partys normaler Weise setzte, weit übergangen und bekam ab diesem Punkt nur noch Bruchteile mit. Ich hab ihn geküsst und irgendwie befand ich mich danach in einem Auto. Wer darin saß und wohin es fuhr, wusste ich nicht. Ich fing an zu schreien und irgendwann hielt der Wagen. Ich stieg taumelnd aus.
-FILMRISS-
Von meinen Dröhnenden Kopfschmerzen wachte ich auf und das erste was mir in die Nase stieg, war der Geruch von Benzin, obwohl sich vor mir nur Grass und Hügel befanden. Sobald ich mich umgedreht hatte und ein Stückchen gegangen war, erblickte ich eine sehr lange, immer nur geradeaus führende, Betonstraße und die Tankstelle hinter der ich gelegen hatte. Das Laufen fiel mir schwer. In meiner kleinen Umhängetasche suchte ich nach Aspirin und Wasser. Ich entdeckte beides und schluckte. In dem Laden hier muss doch bestimmt jemand sein.
Fehlanzeige.
Keine Menschenseele. Auch kein Auto. Ich ließ mich erstmal nieder und schaute durch die Gegend. Kein Haus, kein Auto, kein Mensch. Nur ich und ein Schild, welches mir arrogant zu erkennen gab, dass der nächste Ort in jediglich 14km Entfernung lag. Nachdem die Aspirin gewirkt hatte, beschloss ich loszugehen. Die Bewegungen halfen mir gegen die Kälte, aber mehr auch nicht. Was war letzte Nacht passiert. Und wer hatte mich hier liegen lassen?

Iron's Sicht: telling_tales

HighlandboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt