Part 4

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*Taddl's Sicht*

"Taddl, na los, wir sind noch nicht fertig!" rief mein Vater aus dem Flur. "Och man." stöhnte ich laut, stand aber schließlich auf. Genervt ging ich
in den Flur, suchte meine vier Kartons raus, welche voll
mit meinen Klamotten und Schulsachen waren und schleppte sie einzelnd in mein Zimmer. Beim letzten Gang konnte ich schon langsam nicht mehr. Beim Anheben der letzten
Kiste verloren meine Arme schon ein wenig an Kraft. Trotzdem schaffte ich es, den Karton unversehrt in
meinem Zimmer neben den anderen Kartons zu platzieren.
Sonst bin ich nämlich immer ziemlich tollpatschig, was das angeht. Meine anderen Möbel standen schon alle in
meinem Zimmer, jedoch am falschen Ort, für meinen Geschmack. Neben meiner Matratze stand
mein auseinandergebautes Bettgestell. Soll ich das heute
noch zusammenbauen? Nein. Keine Lust mehr. Meine Arme taten eh schon genug weh..
Das mach' ich einfach alles morgen.
Ich holte meine Zahnputzsachen aus meinem Koffer und ging ins Bad. Ich putzte mir die Zähne und wusch
mir das Gesicht, woraufhin ich meine Hände am Waschbeckenrand abstützte und mich im Spiegel ansah.
Die Tropfen liefen mir das Gesicht hinunter, wodurch
ich meine blauen Augen zukniff. Meine Augenringe
machten sich ebenfalls bemerkbar. Ich griff nach einem Handtuch, welches links von mir am Haken
hing und trocknete mir damit mein Gesicht ab. Nun ging ich in mein Zimmer, zog meine Jeans
und meinen Pullover aus und schmiss beides neben meinen Schrank. Heute hab' ich auf gar nichts mehr
Lust. Ich knippste mein Licht aus, setzte mich auf meinen
Schreibtischstuhl und rollte damit zu meinem Fenster. Das
Licht hab' ich bewusst ausgeschaltet, denn dann sieht keiner,
dass ich nur in Boxershorts vor dem Fenster stehe. Naja, viel
ist draußen ja nicht los. In weiter Ferne erkenne ich ein
schwaches Licht, welches wohl der Bewegungsmelder eines
Hauses ist. Das Haus scheint mitten im Wald zu stehen, denn
der Lichtpunkt ist ziemlich weit weg. Der Bewegungsmelder ging aus.
Der Lichtpunkt war das einzige, was ich draußen gesehen hab'.
Nun war nämlich alles dunkel, ich hörte nur noch den Wind pfeifen.
Langsam fielen mir die Augen zu, obwohl es erst 20 Uhr war.
Ich zog die Gardinen zu und ging zu meinem Koffer, wo ich mein
Ladekabel rauszog. Ich warf mich auf meine Madratze und
nahm mein Handy vom Nachttisch. "Geil." sagte ich grinsend, als
mir eine Steckdose neben der Madratze auffiel. Direkt schloss ich
mein Handy dort an und ging gemütlich meine Nachrichten durch,
die ich tagsüber erhalten habe. Ein paar Freunde schrieben mir, dass
sie mich vermissen werden.. Ja, das werde ich ebenfalls. Nur leider
sagt man sich immer, dass man den Kontakt halten wird, was man aber
letztendlich  doch nicht einhält, bzw. nicht einhalten kann, da
die Entfernung einfach zu groß ist. Ich antwortete nur kurz und knapp,
da ich mich nicht mehr all zu lange mit dem Thema aufhalten wollte.
Ich legte mein Handy nun auf den Nachttisch und drehte mich um.
Ich kniff die Augen zu und versuchte einzuschlafen, doch mir ging zu
viel durch den Kopf.
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Tardy - Just a dream?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt