9. Kapitel

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Luke P.O.V

„Ich bin wieder da!" Die Stimme meiner Mutter hörte sich wach an, anders als sonst nach Elternabenden. Ich steckte den Kopf aus meiner Zimmertür und sah sie die Treppe hoch kommen.
„War irgendwas besonderes?" Sie fing an zu grinsen: „Nö, eigentlich nicht. Und wie war dein Abend?"
Schon etwas verängstigt zog ich mich langsam in mein Zimmer zurück und murmelte noch irgendwas unverständliches.
Sie gab sich damit zufrieden und ging immer noch gut gelaunt ins Bad. Ich zog meine Zimmertür ganz zu und schüttelte den Kopf.

Wie gewohnt klingelte der Wecker am nächsten Morgen, und wie gewohnt stand ich 5 Minuten später im Bad vor dem Spiegel. Wenig später kam meine Mutter aus dem Schlafzimmer, hielt ihr Handy in der Hand und sah dabei ziemlich enttäuscht aus.
„Ist was?" Sie brummte ein noch gerade so verständliches „Nöö" und verschwand auf der Treppe.
Wieder musste ich den Kopf über die schütteln. Was war denn bloß los mit ihr?

Auch als ich aus der Schule nach Hause kam, war Mom immer noch enttäuscht. Beim Essen verfielen wir in ein unangenehmes Schweigen. Ich war dabei meinen Teller in die Spülmaschine zu stellen, da hörte ich auf einmal ein sehr Mädchenhaftes quietschen von Tisch. Ich drehte mich um und sah meine Mutter mit ihrem Handy in der Hand auf ihrem Stuhl rum wibbeln. Ich wurde misstrauisch, erstens, weil meine Mutter sonst ca einmal in zwei Wochen an ihr Handy ging, und zweitens weil sie sich so benahm wie sie sich eben benahm.
Ich fragte spaßeshalber ob sie eine Nachricht von ihrem lover bekommen hatte. Ich erntete einen schockierten Blick. „Spionierst du etwa?" Jetzt war sie es wohl, die misstrauisch war. „Eigentlich ja nicht.", eine etwas längere Pause folgte, „Warum?" Ich würde langsam neugierig, und fragte mich ob ich recht gehabt haben könnte.
Schließlich rückte sie raus mit der Sprache: „Ich habe gestern Abend jemanden kennen gelernt." Interessant... „Und, wer ist der glückliche?" Fragte ich sie mehr oder weniger begeistert. Entweder sie bemerkte meine Reaktion wirklich nicht, oder sie tat einfach so als ob.
„Er ist der Vater des neuen aus deiner Klasse." In meinem Kopf ratterte es. Nicht, weil ich zu den Zeitpunkt herausfand dass Mom sich in den Vater von meinem Peiniger verknallt hatte, sondern weil ich überlegte wen wir neu in der Klasse hatten.
Sie bemerkte meine Ratlosigkeit und half mir auf die Sprünge: „Calum Hood? Der ist doch neu, oder?" „Naja..." Wieder ratterte es in meinem Kopf. Meine Mutter hatte sich allen ernstes in Calums Vater verknallt? Ich sah sie schockiert an.
„Aber.. Das geht doch nicht!" „Wie das geht nicht? Calums Vater erzählte mir dass ihr euch ganz gut versteht!" Sie sagte diesen Satz mit so einem überzeugten Tonfall, dass ich ihr es fast abgekauft hätte.
„Das erzählt er also. Dass Calum und ich uns gut verstehen." Sie fügte noch hinzu dass Calum jeden Tag nach der Schule von mir erzählen würde.
Ich nickte einmal und ging dann langsam die Treppe hoch.
„Wohin willst du denn, es ist erst halb 8!" „Ich geh schlafen." rief ich zurück, obwohl ich das nicht wirklich tat. Ich lag wach und dachte nach.

Nach langem überlegen entschloss ich mich dazu lieber nicht in die Schule zu gehen, als Calum damit zu konfrontieren. Das könnte peinlich werden, es hört sowieso jeder auf ihn, mich würden sie alle auslachen.
Dennoch wusste ich; ich muss mit Calum reden.
Oh, wie dramatisch das klingt.

Am nächsten morgen gaukelte ich Mom also vor krank zu sein, worin ich nicht sehr gut zu sein schien.
„Nichts da, du gehst in die Schule!"
Wieder so ein Tag der gut anfängt. Ich verdrehte die Augen und seufzte laut. Ein vernichtender Blick von Mom, und wieder ein seufzter meinerseits.
„Du willst nur nicht in die Schule wegen gestern Abend!" Ups. „Nein, wie kommst du dadrauf?" „Du bist sonst nie krank!" Ich war mir ziemlich sicher dass sie das krank in Anführungszeichen setze, weil sie es so betone.
„Moooom! Bitte ich will nicht dahin!" „Wenn du mit ‚dahin' Schule meinst, doch musst du. Und zwar jetzt. Du hast noch genau 11 Minuten um dich fertig zu machen." Naja, 11 Minuten bis der Bus kommt, vielleicht... „Und ich fahre dich nicht hin!" Oh, das hätte sich dann auch erledigt. Nach weiteren 4 Minuten meckern zog ich mir schnell Hose und Pulli über, nahm meinen Rucksack und verschwand. Für mehr war ja auch nicht Zeit.

Auf dem Weg in die Schule versuchte ich mir vorzustellen wie der Tag werden würde
Hey Luke, ich hab herausgefunden dass deine Mom auf meinen Vater steht."
„Oh, Calum, und meine Mom hat mir erzählt dass du deinem Dad täglich berichtest was ich alles so tue!" „Lass uns doch Freunde sein!" „Okay, cool."
Ja, sicher. Nicht.
Ich beschloss Calum einfach den ganzen Tag so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Wird schon schief gehen. Außerdem habe ich eine Information über ihn. Ich fand es schon sehr interessant, wenn auch merkwürdig, dass er nach der Schule von mir erzählte. Immerhin mobbe er mich doch.
Dann fiel mir auf, dass die Information doch vielleicht nicht so toll war, da er bestimmt erzählte wie ich rum heule wenn er mich verprügelt. Aber dann hätte meine Mom mich bestimmt darauf angesprochen.
Wie dem auch sei, ich musste mich jetzt erstmal darauf konzentrieren Calum aus dem Weg zu gehen.

Wie sich herausstellte, war das schwerer als gedacht. Wir hatten fast alle Fächer zusammen, was das Ganze nicht gerade einfacher machte. Dennoch schaffte ich es ihn, und vor allem Augenkontakt mit ihm, zu meiden. Größtenteils.
Ich hatte aber das Gefühl, das auch Calum den Kontakt zu mir vermeiden würde. Selbst kleine Sticheleien ließ er und überraschenderweise auch der Rest seiner Freunde heute aus. Nicht, das ich das schlecht finden würde, ganz im Gegenteil.

Trotz allem war ich froh als die letzte Stunde und somit dieser unangenehme Tag vorbei war. Als ich zusammen packte wagte ich einen Blick zu Calum. Mir kam der Gedanke ihn anzusprechen, was schnell wieder versuchte zu vergessen. Ich hatte aber den Eindruck, dass Calum für kurze Zeit den gleichen Gedanken gehabt haben musste. Ich sah wie er vorsichtig in meine Richtung spähte. Als er meinen Blick bemerkt hat, blickte er schnell wieder weg.
Ich wusste nicht ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Kopfschüttelnd verließ ich den Raum und beeilte mich, mal wieder, meinen Bus zu bekommen.


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Heyoooo ihr lieben,
Es tut mir sehr sehr sehr sehr leid dass so lange nichts mehr kam, aber ich hatte bis vor kurzem einfach keine Ideen. Hoffentlich gefällt euch das Kapitel :)
Ich bin grad krank und kann schreiben und blablabla. Und mir ist langweilig 😴
Was macht ihr so immoment 😄

Ok genug der Worte, bis zum nächsten mal meine Amigos 😏
Anna x3

P.s: Wer sich noch dran erinnern kann: meine Kursivschrift ging nicht und jetzt geht sie wieder :D

Lost boy | cakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt