Ein Hoch auf Uns

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Laute Stimmen erfüllten die große Halle. Glückliche zurufe, Gläser wurden in die Lüfte erhoben. Es wurde jedem zu ge'prostet. Erneut strahlte die große Halle in ihrem neuen und doch alten Glanz. Direktorin Professor McGonagall erhob ihre Stimme.

„Meine lieben Schüler und Schülerinnen. Es freut mich Ihnen mitzuteilen, dass wir heute das wohl wunderbarste geschaffen haben, was Hogwarts je zu Gesicht bekommen hatte. Die Tore dieser Schule, die vor hunderten von Jahren genau auf diesem Fleck gegründet wurde, kann wieder neu erstrahlen. Dank der vielen, helfenden Händen und Zauberstäbe, können wir dieses Jahr im September die Schule für Hexerei und Zauberei erneut eröffnen!"

Jubel brach aus, als Professor McGonagall ihre Anrede beendete.

Nach Monaten – um genau zu sein, waren es vier lange Monate gewesen – bis Hogwarts wieder so stand, wie es einmal war.

Jeder half mit. Ehemalige Schüler, Professoren, Mitglieder des Ministeriums und des Orden des Phönix.

Bekannte Gesichter, wie Seamus Finnigan oder Dean Thomas ließen ihre Freude freien lauf. Die beiden aus Gryffindor haben beispielsweise zusammen mit Neville Longbottom die Brücke, die sie im Krieg zum Explodieren gebracht haben, wieder aufgebaut.

Volle Krüge Butterbier flossen in Mengen über den Gryffindortisch. Auch wenn es an diesem Abend keine wirklichen Haustische gab, konnte man die Gryffindors alle auf einen Haufen erkennen.

Darunter natürlich auch Harry, Hermione und Ron. Sie wurden hier wohl am meisten gefeiert. Nicht nur, weil sie zum größten Teil des Erfolges über Voldemort triumphierten, sondern auch ihren Einsatz beim Neuaufbau von Hogwarts.

So hatte sich Ron dafür eingesetzt, zusammen mit den ehemaligen Schülern Angelina Johnson, Alicia Spinnet, Katie Bell und Oliver Wood, das Quidditchstadion wieder aufzubauen. Harry hatte zusammen mit Ginny, Luna und einer der Patil-Schwestern den Raum der Wünsche wieder hergestellt und Hermione hatte ihren Lieblingsplatz wieder mit viel Enthusiasmus, die Bibliothek auf Vordermann gebracht.

Lächelnd schaute die Letztgenannte auf. Sie konnte es förmlich spüren, wie die Magie Hogwarts durchströmte. Hier hatte sie das erste Mal in ihrem Leben Freunde gefunden. Sie wurde hier anerkannt, als Individuum. Sie war zwar immer noch eine Streberin gewesen, wie in ihrer alten Schule, aber man hatte sie akzeptiert. Hier war sie erwachsen geworden. - Ein bitterer Nachgeschmack, wenn sie genauer darüber nachdachte.

Sie alle wurden viel zu schnell erwachsen.

Hermione ließ ihren Blick durch die Menge schweifen. Es waren viele hier. In der Mehrzahl waren natürlich die Schüler. Glückliche Gesichter, die sich über den Erfolg freuten. Aber auch traurige. Jeder Glücksgedanke schwankte irgendwann einmal in ein traurigen Gedanken ab. Die vielen Tote. Der Verlust. Sie hatte lange genug getrauert, fand sie. Es war Zeit nach vorne zu sehen und das Beste daraus zu machen.

Ihr Blick blieb plötzlich an einem Jungen hängen. Sie kannte ihn gut genug. Sie verstand ihn auch, irgendwo zwischen den Zeilen seines eigenen Buches.

Auch er war zurückgekehrt und hatte beim Aufbau geholfen. Er wurde oft gemieden. Von Ron öfters schikaniert, was sie fast jedes Mal in Rage brachte. Er hatte das alles irgendwie nicht verdient.

Sie erinnerte sich zurück, als die Schikanen zu weit gingen und sie Ron belehren wollte...


„Merkst du eigentlich, dass du genau das selbe tust, wie er damals?"

„Na und? Er hat es verdient.", sagte Ron und grinste hämisch.

„Verdient? Hast du eigentlich nichts daraus gelernt? Ron. Wir wollten einen Neustart machen. Harry hat es selbst gesagt, das er Malfoy eine Chance gibt. Wieso setzt du dann alles daran, dass es nur noch schlimmer wird?"

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