Träume der Wirklichkeit

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Es musste ein Traum sein. Was konnte man als junge Frau denn schöner finden, als einen weiteren Schritt in ihrem Leben zu tun?

Hermione war aufgeregt. Sehr sogar. Manchmal glaubte sie, dass es nur ein Traum war. Ein wunderschöner Traum, wenn man es genau nehmen sollte.

„Hermione? Schätzchen, bist du soweit? Wir müssen los!", rief ihre Mutter von unten zu ihrem ehemaligen Zimmer hoch.

Sie stand vor ihrem Wandspiegel. Sah noch etwas müde aus. Der Abend gestern war ziemlich lang gewesen.

Plötzlich ging die Tür auf und ihre Mutter stand im Türrahmen.

„Hermione, wir müssen jetzt wirklich los, sonst verpassen wir noch das Schiff."

„Mum?", fragte sie unbeirrt, „Sehe ich gut aus?", fragte sie mit einer zittrigen Stimme.

Sie sah das Lächeln ihrer Mutter und es beruhigte sie ungemein.

„Aber natürlich. Du bist die schönste Frau heute. Er kann sich wirklich glücklich schätzen.", lächelte sie.

Hermione sah an sich herunter.

Das Kleid das sie trug war vom Stil her sehr luxuriös geschnitten. Oben eng, sehr gestrafft, bis es ab ihrer Hüfte ein wenig in die Breite ging. Der Stoff war aus Taft und Tüll. Die linke Schulter war als einziges mit einem Träger versehen. Ansonsten war es Ärmellos.

Zu guter Letzt sah sie nach hinten und richtete ihre kleine, und doch sehr gut erkennbare Kapellen-Schleppe.

„Es war sehr gut, dass du dich für dieses Elfenbein als Farbe entschieden hast.", gestand ihre Mutter, bevor sie auf sie zu ging und einen Hut, der ebenso aus der selben Farbe bestand, von einem Beitisch nahm und es ihr behutsam auf ihr Haar – etwas seitlich, setzte, „Mein Mädchen ist erwachsen geworden.", säuselte sie und hatte wirklich ein paar Tränen in ihren Augen.

„Mum..."

„Nein, ist schon okay. Du siehst fabelhaft aus.", sagte sie und nahm ihre Tochter in den Arm, „Lass uns gehen, sonst verpasst du wirklich noch dein eigenes Schiff.", lächelte sie.

Nachdem Hermione noch in weiße Pumps schlüpfte, ging sie aus ihrem Zimmer und schritt die Treppen hinunter.

Es war eine lange Fahrt gewesen. Hermiones Vater hätte extra darauf bestanden, sie mit dem Auto zur Anlegestelle zu fahren. Auch wenn sie einfach mit ihnen apparieren könnte, aber sie konnte ihrem Vater diese einfache Bitte nicht ausschlagen.

Die Fahrt nach Portsmouth dauerte lange. Fast zwei Stunden mit dem Auto. Als sie endlich ankamen, parkte Mr. Granger auf einem Parkplatz in der Nähe der Anlegestelle.

Hermiones Mutter half ihrer Tochter mit dem viel zu großen Kleid, aus dem Auto zu steigen. Diese wurde jedoch sogleich hysterisch von einer anderen jungen Frau überrumpelt, als sie überschwänglich ans Auto trat.

„Hermione! Bei Merlins Willen, da bist du ja endlich! Wir haben uns schon alle solche Sorgen gemacht, du würdest kalte Füße kriegen, oder dir wäre was passiert!"

Hermione stand nun neben der Autotüre und sah ihre beste Freundin schmunzelnd an.

„Tut mir leid, Ginny. Dad hat so darauf gepocht, mich mit dem Auto zu fahren."

„Es ist ja auch sehr viel sicherer.", meinte plötzlich Mr. Granger, der gerade das Familienauto – Ein blauer Mazda 2, abschloss.

„Dad. Alles was du nicht kennst, ist für dich unsicher. Aber ich hätte uns auch apparieren können. Das weißt du."

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