Es sollte einfach wunderbar werden. Die Chance endlich einmal aus sich herauszukommen. Allen zeigen, dass sie auch ein Mädchen war, das sich gerne schick anzog, auf ihr Aussehen achtete und die Aufmerksamkeit auch einmal nur auf sie gerichtet sein sollte.
In weniger als einer Stunden würde es losgehen. Der erste Weihnachtsball in ihrem bisherigen Leben. Und sie freute sich. Sie freute sich wirklich, gerade deswegen, weil sie Ron so endlich einmal die Augen öffnen könnte.
Das hatte er nun davon.
„Du bist doch... ein Mädchen?"
Die Frage war einfach nur unter ihrer Gürtellinie. War sie die letzten drei Jahre denn kein Mädchen? Okay. Sie war kein typisches Mädchen. Sie lebte eigentlich nur für ihr Wissen. Ihr war es egal, ob sie ihre Haare bändigen konnte oder nicht. Sie war auch kein Mädchen, das sich mit Schminke schöner fühlte. Es war ihr egal. Es zählten doch nur innere Werte, oder?
Und offenbar – sie musste bei diesem Gedanken kichern – hatte Viktor das erkannt. Vielleicht sah er ja über den Tellerrand hinaus. Und sie war glücklich über diese Tatsache.
Ron würde schon sehen, was er davon hatte. Durch Ginny wusste sie, das er ja darauf spekulierte, dass niemand sie gefragt hatte, dass sie es sich nur ausgedacht hatte, um gut dar zustehen. Das er in weniger als eine halbe Stunde besser belehrt wurde, löste in ihr einen Purzelbaum aus.
Hermione saß in ihrem Zimmer, vor Ginnys Spiegel und flochtet sich ihre Haare. Sie sah in ihre eigenen rehbraunen Augen und musste sich anlächeln. Ihre Mum wäre stolz auf sie gewesen, wenn sie ihre Tochter so sehen könnte.
Über diese Tatsache musste sie wieder kichern. Wie oft hatte ihre Mutter schon versucht, in ihr das Mädchen zu wecken? Zu oft und zu lange. Und jetzt tat sie es, weil ein Junge sich für sie interessierte. Unfassbar.
„Hermione, bist du endlich soweit?", kam es von Ginny, die gerade aus dem Bad kam, „Oh Merlin...Hermione! Du...du siehst bezaubernd aus!"
Sie wandte sich zur Seite und sah lächelnd zu Ginny.
„Findest du? Ist das...pink nicht zu gewagt?"
„Spinnst du? Es passt perfekt zu dir!"
Sie lächelte und nickte ihr dankend zu.
„Ich geh dann schon. Neville wartet bestimmt schon."
„Okay."
„Und du?"
Hermione atmete leise die Luft um sie herum ein, bis sie antwortete.
„Ich warte noch."
„Aber du kneifst nicht, oder? Immerhin...", sie machte eine bedeutende Pause, „Ist es Viktor Krum, der dich da gefragt hat."
„Keine Angst, Ginny. Ich will nur ein bisschen warten, bis Ron aus dem Turm ist."
„Kann ich verstehen. Seine Augen werden ihm raus fallen, vor allem wenn er mitkriegt, mit WEM du gehst.", grinste sie und gab dann ihrer Freundin ein Küsschen auf die Wange, „Ich seh dich dann unten."
Hermione nickte und sah ihr noch hinterher, bis Ginny ihr gemeinsames Zimmer verließ.
Wieder ihr Augenmerk auf den Spiegel, sah sie noch einmal an sich herunter. Dieses Kleid war ein fantastischer Fang gewesen. Pink, zartes rosa, aus glänzender Seide.
Heute würde sie alle überraschen.
Und sie hatte alle überrascht. Sie konnte Rons Blick auf ihrem Rücken bemerken, als sie mit Viktor die Tanzfläche betrat. Der Eröffnungstanz der Trimagischen Spieler ließ ihr Herz höher schlagen, als der bulgarische Zauberer ihre Hand nahm und sie zugleich mit dem frischen Walzer begannen.
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