10. Kapitel

271 9 0
                                    




"Sag mal, kannst du mir mal verraten, was da heute Nacht lief?" Caro saß etwas abseits mit Julia, während sich Georg, Gustav, Tom und Bill über das servierte Frühstück hermachten.

Julia sah sie erschrocken an. "Nicht so laut", zischte sie ihr leise zu. "Jetzt nicht. Lass uns später drüber reden!"

Caro verdrehte die Augen. Bis jetzt wusste sie immer noch nicht, was genau zwischen Julia und Tom und anscheinend auch mit Bill, gelaufen ist. Warum sonst lag Julia zusammen im Bett mit den Zwillingen? Caro war gespannt wie ein Flitzebogen.

"Sag mir lieber mal, was das jetzt zwischen Georg und dir ist!" lächelte Julia.

Caro grinste sie nur geheimnisvoll an. Doch Julia wollte unbedingt mehr wissen. "Kommst du mit zum Auto", fragte sie grinsend. "Ich will mir meine frische Sachen holen", sagte sie weiter und hob vielsagend die Augenbrauen.

Caro nickte und stand sofort auf. Na wenn das nicht die perfekte Möglichkeit war, um weitere Einzelheiten zu erfahren.

Die Jungs schauten sie etwas verdutzt an, als sie ihnen von ihrem Vorhaben erzählten. Georg erhob sich sofort und kam auf Caro zu.

"Du kommst doch wieder, oder?" fragte er hoffnungsvoll. Und scheinbar hatte er wirklich Angst, dass sie jetzt einfach das Weite suchte.

"Ja mach ich", strahlte Caro.

Julia warf einen Blick in die Runde. Tom saß zwischen seinem mampfenden Zwilling und schaute sie an. Aber mit einem Blick, der ihr durch und durch ging. So also wollte er ihr irgendetwas sagen. Julia wandte den Blick ab. Sie hatte Angst, in diesen Augen erneut zu ertrinken. Irgendwas war mit ihr geschehen, und das machte ihr Angst. Große Angst sogar. Auf einmal war alles so anders. Hätte ihr am Vortag um die gleiche Zeit jemand gesagt, was sie in dieser Nacht erleben würde, sie hätte ihm den Vogel gezeigt.

Sie kam erst wieder in die Realität zurück, als Caro sie am Arm mit zur Türe zog. Und erst draußen auf dem Hotelflur konnte sie richtig aufatmen.

"So, und jetzt raus mit der Sprache!" rief Caro schon fast euphorisch und blieb einfach vor ihrer Freundin stehen und packte sie an beiden Oberarmen. "Was lief da heute Nacht?"

Julia seufzte und sah betreten zu Boden. "Können wir bitte erst mal raus gehen? Ich brauch dringend frische Luft."

Caro stöhnte und zog ihre Freundin ungeduldig weiter, während sie die Augen verdrehte.

Kaum waren sie vor dem Hoteleingang angekommen, atmete Julia übertrieben tief ein und aus.

"Jetzt genug frische Luft inhaliert?"Caro war sichtlich genervt vom Hinhalten ihrer Freundin. "Jetzt sag' schon!"

"Nicht hier. Lass uns kurz ins Auto sitzen. Mir hat's hier zu viele Ohren." Julia deutete unauffällig auf einige Fans, die unübersehbar vor dem Hotel rumlungerten. Die Freundinnen wurden eh schon neugierig gemustert.

Caro schnalzte genervt mit der Zunge und zog ihre Freundin eilig mit sich.

Wenige Minuten später fanden sie sich auf den Sitzen im Auto wieder.

Julia legte ihre Hände in den Schoß und seufzte schon wieder. Sie wusste, dass es jetzt kein Zurück mehr gab. Nun musste sie Caro beichten, was in dieser Nacht gelaufen war. Nur wie viel sie beichtete, das blieb ihr überlassen. Sollte sie den Sex mit Tom beichten? Ja. Aber auch das danach mit Bill?!

Caro trommelte bereits erwartungsvoll mit ihren Fingernägeln auf dem Lenkrad rum.

"Ja, ich hatte mit Tom Sex", sagte Julia dann in einem Atemzug und schaute nach unten.

Verwirrtes Herz (Tokio Hotel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt