3. Kapitel

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„Sag mal Alter, was war das denn?" fragte Georg als er den kleinen Raum, der Tokio Hotel als Backstageraum diente, als Letzter betrat.

„Was genau meinst du?" grinste der Gitarrist und griff nach seiner Zigarettenschachtel.

„Ey Junge, du weißt ganz genau was ich meine. Tu mal nicht so scheinheilig!"

Tom grinste immer noch. Es schien so, als ob sein Grinsen sogar noch ein bisschen breiter geworden war.

„Na schauen wird ja wohl noch erlaubt sein", lachte er leise vor sich hin ehe er sich die Kippe zwischen die Mundwinkel steckte und anzündete.

„Schauen, ja. Aber du hast sie ja schon fast mit deinen Blicken ausgezogen!" Georg schüttelte lachend den Kopf.

„Tom!" Jetzt drehte sich auch Bill zu seinem Bruder um. „Ich dachte die Zeiten sind vorbei", stöhnte er und verdrehte die Augen.

„Dachte ich auch", grinste Tom und pustete den Rauch aus seinen Lungen. Aber ey kommt schon, habt ihr die gesehen? Die war doch mal wirklich scharf!"

„Stimmt," nickte Georg. „Aber musstest du das gleich so offensichtlich machen? Das war ja teilweise echt ganz schön penetrant. Die Arme wusste gar nicht mehr, wo sie noch hinschauen sollte."

„Kann sein", zuckte Tom mit den Schultern. „Aber die ist echt heiß. Die würd' ich gern mal näher kennen lernen...wenn ihr versteht was ich meine", er wackelte übertrieben mit seinen Augenbrauen.

„Tom du spinnst!" sagte Bill gerade heraus und steckte sich ebenfalls eine Zigarette an. „Konzentrier' dich lieber auf unseren Gig nachher."

„Mach ich doch auch. Aber was danach ist, werden wir dann sehen", grinste er, was ihm von seinen anderen Bandkollegen nur ein genervtes Augenrollen einbrachte.

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Kaum hatten die Freundinnen ihren Drink in der Hand, ging auch schon das Licht im Gibson aus. Vorsichtig bahnten sie sich ihren Weg zurück zur Lounge. Dort standen kaum Fans. Die drängelten sich lieber direkt vor der Bühne.

„Ist doch überall das Gleiche", sagte Julia und stupste Caro an. „Anstatt lieber einen guten Blick zur Bühne zu haben, drängen sich alle direkt davor rum. Was bringt das bitteschön?"

„Nichts", sagte Caro nüchtern „Außer vielleicht, dass sie näher an ihren Lieblingen dran sind."

„Da bin ich echt froh, dass wir darauf keinen Wert legen. Vor allem glaube ich nicht, dass ich direkt vor der Bühne lange in der Senkrechten bleibe. Vor allem direkt vor Tom. Da hat schon die Entfernung vorher gereicht, um mich aus der Fassung zu bringen. Da hat er echt ganze Arbeit geleistet. Wie wär' das erst, noch weiter vorne? "

„Kannst ja mal ausprobieren!" schrie Caro über das aufkommende Fangekreische, das in dem Moment einsetzte, hin weg. „Da kommt er!"

Julias Herz begann, ohne dass sie es beeinflussen konnte, heftig an zu klopfen. Wenn Tom vorhin schon gut aus sah, dann sah er jetzt umwerfend aus. Die lässigen Klamotten, die er anhatte, standen ihm unheimlich gut. Seine Haare hatte er zu einem Knoten im Nacken gebunden, aus dem sich ein paar Strähnen gelöst hatten und ihm ins Gesicht hingen.

Die Band zog die Fans sofort in ihren Bann. Und mit ihnen Julia und Caro. Auch sie waren ganz begeistert von dem, was die Jungs ihnen da auf der Bühne boten.

Verwirrtes Herz (Tokio Hotel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt