Kapitel 2

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Kapitel 2

Mein Kopf ruhte auf meinen Armen und ich wartete darauf, dass die Glocke endlich läuten würde. Ich schaute rüber zu Juliana die mich im selben Moment auch anschaute und mich angrinste. Ich erwiderte es und machte ein paar Grimassen. Sie hob ihre Arme und bewegte sie hinter ihr Kopf und stellte die Hörner eines Rentieres nach, dabei streckte sie ihre Zunge heraus und schielte. Ich versuchte mein Lachen zu unterdrücken und biss mir auf die Zunge. "10..9..8..7..6..5..4..3..2..1..0", zählte Tom neben mir herunter, genau bei 0 erklang die Schulglocke. Ich packte all meine Sachen blitzschnell ein und raste aus dem Saal heraus. Juliana neben mir. "Endlich, ich will Heim" ,sagte Juliana zu mir, ich nickte zustimmend.

"Du siehst müde aus." ,sagte ich ihr, "Bin ich auch, ich konnte gestern kaum einschlafen", erklärte sie mir, dass erklärte ihre dunklen Augenringe. Sie trug heute auch kaum Make-up. Wir liefen die Stufen hinunter und verließen das Schulgebäude, ich schaute in die Menge vor uns und erkannte Niall ein paar Meter von uns entfernt stehen. Er stand in der Raucher-Ecke, er stand da noch nie? "Niall raucht?", sprach ich meine Frage laut aus. Juliana schaute mich geschockt an und wartete darauf, dass ich erklären würde wie ich darauf kam. Ich machte mit einer Kopfbewegung Richtung Raucher-Ecke. "Oh mein Gott.", wie gelähmt stand sie wie angewurzelt da und schaute ihn ohne zu blinzeln an. "Ach doch nicht.", erkannte ich, als ich den neuen neben ihm sah, der gerade an einer Zigarette zog. "Es ist der neue.", ich schaute sie an und sie lächelte erleichtert. Nebenbei zur Info, sie ist Anti-Raucher. Sie hat nichts gegen sie, jedoch versteht sie nicht wieso Leute dafür Geld ausgeben um früher zu sterben. Sie erhaschte noch einen kurzen Blick auf ihn und wir liefen weiter. "Ein Bild hält länger.", riet ich ihr sarkastisch, "Ha-ha.".

Wir stiegen aus dem rollenden Ofen aus und eine frische Brise Luft peitschte uns entgegen. "DAS TUT SO GUT!", schrie Juliana und wischte sich über die Stirn. Es waren mindesten 40 Grad in dem verdammten Bus, der Busfahrer hatte zwar sämtliche Fenster geöffnet, plus die Öffnungen am Dach. Doch es half einfach nicht. "Ok, ich ruf dich später an.", sagte ich zu ihr, gab ihr schnell eine Umarmung und lief in die linke Richtung. Sie musste in die rechte. "Hat da jemand Hunger?", stellte sie fest. Sie kennt mich zu gut! "Oh ja!", sagte ich und rannte los.

Ich drehte den Schlüssel nach rechts um das Schloss zu öffnen als sie plötzlich von allein aufging. Eine ausländisch aussehende Frau lief mir entgegen, doch sie schaute gerade Richtung Küche, weshalb sie mich nicht sah und anrempelte. Sie zuckte kurz auf als wir uns trafen und ihr Kopf drehte sich ruckartig zu mir.

"Oh, entschuldige bitte.", dabei schaute sie mich an und ich konnte ihre Augen sehen, welche wirklich wunderschön sind. Sie verabschiedete sich von meiner Mum und lief aus dem Haus. Ich wollte gerade eintreten als ich schon wieder in jemanden hinein lief. Diesmal entschuldigte ich mich. "Sorry", ich schaute auf um zu sehen wem ich in die Arme gefallen war und mir blieb fast das Herz stehen als ich ihn erkannte. "War meine Schuld.", sagte er schnell und folgte seiner Mum, denk ich. Mein Blick blieb auf ihn kleben bis Luke die Tür zu klatschte. Ich fasse es nicht wer gerade hier war.

"JANE?", hörte ich meine Mutter rufen, "JA?" schrie ich zurück. "ESSEN.", einer meiner Lieblingswörter. Hastig lief ich die Treppe runter und setzte mich an den schon gedeckten Tisch. "Wo ist Dad?", fragte ich nach während ich mir etwas zu trinken ein goss. "Er ist arbeiten, spät Schicht.", antwortet sie kurz und legte das Essen auf den Tisch. Ich wollte in ruhe essen, doch Mum hatte mal wieder was zu erzählen. "Schatz, ab morgen ist der Buchclub immer bei uns.", informierte sie mich und mir fiel der Löffel aus der Hand. WAS? WIESO? WESHALB? WARUM? "Warum das den? War es nicht immer bei Frau Hohl?", fragte ich verwirrt mit einem Entsätzten Ton. Ein Haus voller verrückter Frauen die ihre Sehnsüchte in Büchern suchten. Eigentlich lasen sie fast kaum, sie waren immer zusammen um zu tratschen und gemeinsam zu essen. Dieser Club war nur eine Ausrede um dem Alltag zu entfliehen. "Ja, jedoch. Sie ist ausgetreten und wir haben hier halt genug Platz.", ich verdrehte meine Augen. Ihr kennt doch bestimmt dieses Sprichwort 'Sei niemals der Gastgeber einer Party', hier war es dasselbe. Es sah danach immer aus. Aber was soll ich schon dagegen tun? "Super....Die Frau eben, wer war das?" hackte ich nach, "Ach, sie ist neu hier. Sie wohnen drei Straßen weiter, sie arbeitet in meiner Abteilung. Wir haben uns heute kennen gelernt und ich habe sie halt dann zum Tee trinken eingeladen." erklärte sie mir. Wenn wir schon beim reden sind kann ich sie auch gleich fragen ob ich raus kann. "Mum, ich geh später mit Josh raus, ok?", sie schaute mich an, überlegte kurz und nickte. "Spätesten um halb neun bist du zuhause!".

Just another Love Story (A 1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt