Chapter 24 | past

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POV Stegi

Ich saß da, wo ich früher immer saß, wenn ich nachdenken musste. Nur früher war es einfacher hier hin zu kommen. Ich musste einfach aus meinem Zimmer, unserer alten Wohnung, klettern und mich an der Regenrinne hochziehen. Nun musste ich in der Wohnung im letzten Stock, die nun anderen gehörte, einbrechen, um auf das Dach zu kommen.

Ich betrachtete die untergehende Sonne. Kurz nachdem wir Tim wieder weg gesperrt hatten, kamen die anderen wieder. Ich bin schnell untergetaucht und hier hin abgehauen. Melina wird den anderen wohl gerade ihre Idee schildern.

Ich und Tim würden Geiseln sein. Aus dem einfachen Grund, dass dies genau das ist, was die Polizei denkt. Die anderen würden nun mich und Tim fesseln, uns vielleicht schlagen oder so, und dann Geld fordern. Alles als Erpresser Video verpackt und mit Black Boy als Absender verschicken.

Eigentlich war ja klar gewesen, was wir mit Tim anstellen würden. Es musste sich wieder um Geld drehen. Eigentlich hab ich da ja nichts gegen, aber schon, wenn ich mit einbezogen bin. Das war ja nun der Fall.

Und so, wie ich Tim kannte, würde er bei der Sache auch noch mitspielen, weil er alles tuen würde um nicht mehr ernidriegend eingesperrt zu sein.

Wahrscheinlich hatte ich auch keine andere Wahl.

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*Ich und Tim saßen gefesselt auf dem kalten Boden. Eine Gestalt trat vors Bild. Sie hob die Hand und klatschte sie uns beiden ins Gesicht. Ohne zu zögern schlug er kräftig mit der Faust an Tims Kopf und dieser fiel schmerzhaft zu Boden. Die Gestalt warf mir als Beweis für den heutigen Tag die aktuelle Zeitung entgegen und man hörte seine Stimme. "20 Tausend pro Nase, wenn ihr sie jemals wieder sehen wollt!!*

Das Video stoppte. "Respekt. Das passt so" sagte Kai und nickte uns anerkennend zu. Tim guckte unsicher zurück, während er sich immer noch den Kopf hielt, an dem er vom Schlag eine erneute Platz Wunde hatte. Ich wusste was ich nun tun sollte. Doch irgendwie fand ich das ganze dreist und stumpf.

"Lasst mich wenigstens noch kurz mit ihm reden" sagte ich. Kai guckte erst verwirrt, dann machte er eine Zustimmende Geste und ich verließ den Raum.

Zur Erklärung, ich sollte Jonah das Video schicken, dass er dieses dann der Polizei zeigen könnte. Doch so ohne weiteres wollte ich das nicht tuen. Ich wollte ihm vorher noch sagen, dass das alles nur gestellt war und ihm erklären, wie er das Video weiter zeigen konnte, ohne selbst verdächtigt zu werden. Das war ich ihm ohnehin schuldig. Und außerdem... War er ja doch irgendwie ein Freund von mir....

Ich wählte seine Nummer und wartete. Die Mailbox ging an. Ich schluckte kurz und entschied mich dann eine Narchit zu hinterlassen. "Uhhm... Hey Jonah. Also... Ich muss dir was erklären. Das Video was ich dir jetzt schicke ist nicht ernst gemeint, okay? Du sollst uns nur helfen... Bitte. Nun ja, könntest du dieses Video einfach der Polizei zeigen und sagen, dass Black Boy es dir wahrscheinlich geschickt hat, weil er deine Nummer von meinem Handy hat? Das wär echt nett... Ja... Ruf mich dann Morgen noch mal zurück, dass wir richtig reden können..."

POV Tim

"Was hat er denn?" erkundigte sich die Blauhaarige, als Stegi den Raum verlies. "Ach, ich weiß es nicht." murmelte Kai und erhob sich. "Wir sollten ihn einfach machen lassen." meinte er und verließ auch den Raum. Die anderen taten es ihm gleich und so war ich mit dem Mädchen alleine.

Sie ließ sich neben mir fallen. "Weißt du Timmy, Stegi war eigentlich nie so..." meinte sie und blickte zu mir hoch. "Oh stimmt ja, warte" sagte sie entschuldigend. Ich schaute sie verwirrt an. Sie zog einen Verband aus ihrer Tasche und beugte sich leicht zu mir vor. Jetzt verstand ich. Vorsichtig verband sie meine Platzwunde. "Das musste doch jetzt eigentlich nicht sein... Warum hat Tom denn so zugeschlagen..." murmelte sie zu sich selbst. "Ach übrigends, ich heiße Melina" sagte sie und lächelte mich an. "Oh... Äh, mein Namen kenntst du ja" sagte ich über fordert.

"Du... Melina... Sag mal, kenntst du Stegi gut?" erkundigte ich mich vorsichtig, nach einem langen schweigen. "Na klar. Niemand kennt ihn besser als ich" sagte sie stolz. "Nun ja vielleicht seine Freundin" Dies versetzte mir wieder einen Stich ins Herz. Warum machte ich mir eigentlich immer noch si Hoffnungen bei ihm?

"Wenn ich so nachdenke, ist das vielleicht auch der Grund, warum es ihm jetzt immer noch so schlecht geht" meinte Melina. "Ich meine, dass er nicht zu seiner Freundin Chrissy kann" fuhr sie fort. "Ich möchte ihm helfen" sagte ich mit überaschend fester Stimme. "Und wie willst du das anstellen? Du kennst ihn dich gar nicht richtig." lachte Melina. "Genau das ist der Punkt" sagte ich aufgeregt, "Erzähl mir was von ihm. Erzähl mir seine Vergangenheit. Ich möchte ihn verstehen..." zum Ende hin wurde meine Stimme leiser. Vorsichtig blickte ich in Melinas Gesicht. Erst sah sie verwundert zurück, doch dann öffnete sie ihren Mund.

"Also... Eigentlich begann alles bei seinem Vater. Schon als er ganz klein war wurde er immer von seinem Vater geschlagen. Er wollte nie ein Kind oder eine Ehe. Genauso, wie seine Mutter. Doch diese hielt sich einfach immer raus, denn ihr war Stegi egal.

Als Stegi auf die Real Schule kam fand er nirgendwo Anschluss. Die Jungs aus seiner Klasse mobbten ihn, wegen den ganzen blauen Flecken im Gesicht und auf den Armen. Er begann sich selbst zu Verletzten. Er zweifelte an seinem Leben. Er fand alles so ungerecht.

Mit 13 Jahren fing er am zu trinken. Soweit ich weiß hat er auch kurzzeitig gekifft, aber das tut er jetzt nicht mehr.

Eines Nachts, in genau dem Jahr, kam er zu dem Schluss, dass es unsinnig war sich zu Verletzten. Er wollte aufhören, doch er schaffte es nicht seinen Schmerz anders zu lindern. Das Rauchen war auch nicht eine so effektive Therapie gewesen.

Dann fand er eine Lösung, die ihm für sinnvoll erschien. Warum sich noch selbst Schmerzen zuzufügen wenn man durch die Schläge des Vaters doch sowieso schon genug leidet? Andere sollen auch leiden, andere sollen auch schmerzen haben.

So veränderte sich seine Persönlichkeit erneut. Er war nicht mehr der Schüchterne kleine Stegi. Tagsüber und Nachts währte er sich gegen die Mitschüler und seinen Vater, was ihm nichts brachte, aber allein der Gedanke ein Rebell zu sein ermutigte ihn immer und immer wieder. Und Nachts wollte er seine Gerechtigkeit durch setzten. Er tötete unschuldige, quälte Leute, einfach nur aus dem Grund, weil er nicht der einzige sein wollte der Schmerzen hatte.

Die Medien nannten ihn Black Boy und es gab viele Leute die plötzlich über ihn rdeten. Erst war es nur Karlsruhe, dann Barden- Württemberg und schließlich ganz Deutschland.

Als ich Stegi zum ersten mal sah, war es Nachts. Er war hier, vor der Halle und suchte ein Versteck. Er sah die ganzen Waffen und war begeistert. Damals sagte er zu uns, dass er Baller- Videospiele liebte. Am nächsten Abend kam er wieder und blieb dies mal die ganze Nacht bei uns. Am Morgen ging er wieder. Aber kam weniger als eine Stunde später wieder zurück.

Er war schüchtern, sprach kein Wort, aber er zeigte mir seinen Pulli, der Blut beschmiert war. Ich verstand ihn sofort, brachte ihn in diesen Raum hier und holte die anderen. Kai nahm ihn auf, weil er der Meinung war, dass er gut zu uns passen würde.

Von da an veränderte sich seine Persönlichkeit erneut. Er war abeteuerlustig, frech und bekam nach und nach Respekt von allen Leuten hier aus der Halle. Er wurde durch hartes Training einer der besten im Schießen. Bei den Überfällen war er immer ganz vorne dabei und er hatte zu ersten mal in seinem Leben Freunde. Beste Freunde. Wir waren seine Familie. Und sind es eigentlich jetzt immer noch.

Das er weg ziehen musste wussten wir nicht. Vor 1 Monat war er einfach weg gewesen. Und ab dem Moment ist Chrissy, seine Freundin, auch nicht mehr die gewesen, welche sie mal war.

Durch sein Verschwinden hat Stegi hier alles durch einen der gebracht. Dima sitzt im Knast, und Chrissy liegt nun im Krankenhaus. Beide können wir wegen zu großem Risiko nicht besuche." traurig blickte Melina auf ihre Finger.

{Meinung?}

Why?~StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt