1. Umzug

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Arbesa POV.

BEEP BEEP BE..

Weiter konnte mein Wecker nicht mehr klingeln, denn er machte eine wunderbare Bekanntschaft mit meiner weissen Wand. Samstag. Welcher Idiot stellt, denn den Wecker an einem Samstag Morgen. Natürlich. Ich. Normalerweise stehe ich niemals so früh an einem Samstag auf, aber heute werden wir umziehen. Deutschland. Wir leben gerade noch in Österreich. Ich werde hier irgendwie niemand vermissen. Natürlich habe ich Freunde hier gefunden, aber ich kann niemanden Vertrauen. Bei mir ist es schwierig mein Vertrauen zu gewinnen. Ich vermisse meine zwei beste Freundinnen, die auch früher hier gelebt haben. Damla und Lina. Ich vermisse unsere Mädelsabend. Wir waren wie ein Gesamtpaket. Wir passten einfach alle zueinander. Wie für einander geschaffen.

Ich hatte gar nicht gemerkt, dass mir eine Träne die Wange runter rollte, bis mein Zwillingsbruder ohne anzuklopfen hereinplatzte. Ich wischte mir so schnell ich konnte die Träne weg und stand auf. Mein Bruder wusste was jetzt kommen, weshalb er mir einen entschuldigten Blick warf und mein Zimmer so schnell verliess, wie er es betreten hatte. Ich atmete tief durch und machte eine 360° Drehung in mein Zimmer. Mein altes Zimmer. Wie sich das anhört.

Hier haben wir Mädels oft unsere Mädelsabend verbracht. In jeder Ecke sah ich eine Erinnerung. Schöne Erinnerungen, aber auch schlechte, die wir trotzdem besiegt haben. Gemeinsam. Bevor ich wieder in Tränen ausbrechen konnte, schnappte ich mir meine frisch hingelegten Sachen und lief aus meinem Zimmer. Den Flur entlang und ins Badezimmer.

Nachdem ich fertig mit dem Duschen war, trocknete ich meinen Körper ab und cremte mich mit einer BodyLotion ein. Ich nahm mir meine frischen Sachen und zog sie mir an.

Als erstes die Unterwäsche, danach meine weisse Hose, die einpaar Risse und Löcher enthielt, wobei meine Bräune zum Vorschein kam. Ein weiss-schwarz gestreiftes Oberteil, darüber einen hautfarbenen Cardigan und noch meine hautfarbenen-braunen Nikes. Ich beschmückte mich noch ein bisschen, indem ich mir noch eine goldene, dünne Kette um den Hals legte und mir meine Michael Kors Uhr um das Handgelenk befestigte. Meine dunkelbraunen Haare liess ich über meine Schultern hängen und schminken, tat ich dezent. Augenbrauen nachfüllen, Wimperntusche und noch mit einer natürlichen Farbe meine Lippen bemalen. Nachdem dies ebenfalls getan war, verliess ich mein altes Zimmer.

Ich lief die Treppen des Hauses runter, während ich auf die Küche steuerte. Mit einem Lächeln im Gesicht begrüsste ich meine Familie mit einem "Mirëmëngjesi." (Guten Morgen)
Zurück bekam ich ebenfalls ein "Mirëmëngjesi."
Ich setzte mich auf dem freien Platz, neben Ardian, was bedeutet das Alban wie immer vor mir sass. Wir fingen an zu frühstücken. Währenddessen redeten wir und lachten auch viel.

Das, dass noch am Morgen geht.

Ich glaub wir sind alle aufgeregt, auf das neue Haus und der neuen Umgebung. Nachdem wir alle fertig waren, half ich noch meiner Mutter beim Abwasch. Als wir das ebenfalls erledigt hatten, gab ich meiner Mutter bescheid, dass ich noch in meinem Zimmer wäre, falls mich jemand braucht. Wie geplant lief ich auf mein Zimmer zu, öffnete die Zimmertür, trat hinein und schloss die Tür hinter mir. Ich setzte mich nicht auf mein Bett um Nachzudenken. Nein, dafür habe ich zu wenig Zeit. Ich lief in meinem Zimmer rum und schaute mich um. Alles immernoch so wie ich es wollte. Nun lief ich auf meinem Lieblingsplatz zu. Meine Zimmerecke. Der Platz, an dem alle Bilder der Erinnerungen mit meinen Freunden zu sehen sind. Auf der Komode waren nur Bilder meiner Familie. Familienausflüge. Oberhalb von der Komode, hängten sehr viele Bilder von mir und meinen Freunden. Meinen besten Freunden. Natürlich ist Ardian ebenfalls auf den Bildern, den seine Freunde waren meine Freunde.

Ich nahm ein ganz besonderes Bild ab und schaute es mir genauer an. Darauf waren Ardian, Armend, Amir, Damla, Lina und ich. Armend, Amir, Damla und Lina waren letztes Jahr alle weggezogen. Der Abschied war sehr schwer. Wir hatten uns allen versprochen in Kontakt zu bleiben, aber nach nicht einmal einem Monat meldete sich niemand bei niemanden und ich wechselte mein Handy. Nun habe ich eine neue Nummer und ein neues Handy, dass mittlerweile nicht gerade neu ist. Mir fehlen die alten Zeiten. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter, weshalb ich meinen Kopf leicht zur Seite drehte.

Ardian lächelte mich warmherzig an. Er ist der beste Zwillingbruder den man sich wünschen kann. Er versteht mich in jeder Situation und wir haben keine Geheimnisse voreinander.

Uns gibt's nur im Duo.

Unser Zwillingsmotto.

Ich lächelte ihn ebenfalls an und umarmte ihn. Natürlich erwiederte Ardian meine Umarmung und schloss seine Arme in Sekundenschnelle um meinen kleinen, zerbrechlichen Körper. Wir standen da und redeten nicht. Manchmal, da braucht man nicht zu reden, um sich verstehen zu können. Eine Geste reicht vollkommen. Wir unterbrachen die Umarmung nach einer gefüllten Ewigkeit und trennten uns voneinander. Ich lief mit dem Bild in meiner Hand auf meine Michael Kors Tasche zu und legte das Bild hinein. Es wird eine sehr gute Erinnerung an die Vergangenheit. Ich checkte nochmals meine Tasche ob alles vorhanden war.

Kopfhörer, mein Handy, das Bild, Mascara, Parfüm und sonst noch irgendwelche Kleinigkeiten. Ich bemerkte, dass alles vorhanden war und schaute zu Ardian rüber, der mich wahrscheinlich beobachtet hatte. Ich nickte als Zeichen, damit er bescheid weiss, dass ich fertig bin. Ich schaute mich nochmals um im Zimmer und machte eine sehr langsame 360° Drehung. Alles wird heute noch weggenommen und wird dann in Kartons bei unserem neuem Haus ankommen. Klar habe ich dann alles was ich will wieder, aber es wird nicht dasselbe sein.

Eigentlich kommen nur unsere Wertsachen zu uns, die Möbel sind im neuem Haus schon eingerichtet und wir wissen alle noch nicht wie das Haus aussieht, ausser meine Eltern. Ich nahm meine Tasche und Ardian nahm mein Koffer, den er runtertrug und im Kofferraum des Autos verstaute. Wir waren etwa in der Mitte von Österreich, was bedeutet das wir eine lange Fahrt vor uns haben, weil wir in Deutschland ebenfalls etwa in der Mitte Deutschlands sein werden.

Wie in Österreich.

Ich drehte mich nochmals um und schaute das Haus ein letztes mal an. Die Umgebung beobachtete ich ebenfalls. Nachdem ich fertig mit beobachten war, setzte ich mich ins Auto.
Im Auto waren unsere Eltern und ich. Ardian war mit Alban, der ebenfalls ein eigenes Auto hatte, wie unsere Eltern. Als ich bemerkte, dass das Auto in Bewegung kam, steckte ich mir meine Kopfhörer in den Ohr, machte Musik an und schloss meine Augen. Das alles, nur um mich zu beruhigen, aber nach kurzer Zeit merkte ich wie müde ich doch war und nahm nichts mehr von meiner Umgebung wahr.

Nur ich und meine Musik.

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Erstmal Hi.
Ich wollte mich entschuldigen, dass lange nichts mehr kam. Ich versuche öfters zu updaten, da die Geschichte neu begonnen hat.
Ein Neuanfang.
Tut mir leid. Habt bitte dafür Verständnis.

Updated: 22.02.2016

1131 Wörter.

- Blxndx ✍🏽

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