Arbesa POV.Ich wollte gerade Fragen stellen, als die Tür aufgerissen wurde und ein Junge hereinspazierte. Er schaute meine Eltern verunsichert an und lief auf mich zu. Vor meinem Bett hielt er an und ich bemerkte wie Ardian mein Bruder ihm einen vernichteten Blick zuwarf.
"Ehm.. Hi. Gehts dir besser?", fragte mich der unbekannte Junge.
"Ich denke besser. Wer bist du denn?", fragte ich. Das ich verwirrt war, stand mir schon auf der Stirn geschrieben.
"Der, der dich die Treppen runtergeschmissen hat und du deswegen im Krankenhaus liegst. Der ach so lieber Besian.", beantwortete Ardian mir meine Frage.
Seine Antwort war mit Energie geladen, sodass ich zusammenzuckte als er so laut sprach. Sehr wahrscheinlich schon schrie. Meine Atmung verlief flacher als sonst und verschnellerte sich.
Besian.
Treppen.
Runterschmeissen.
Ich wollte nicht schwach wirken, weshalb ich Besian ignorierte.
"Das war nicht meine Absicht. Wir waren beide vertieft in Gedanken, dann sind wir ineinander gelaufen und ich wollte dich halten, bevor du runterfällst. Ich hatte keine Chance, alles ging zu schnell.", mit Verzweiflung schaute dieser Besian mir in die Augen.
Aus seinen Augen konnte man kaum was lesen.
Man sah ihm trotzdem an, dass er Verzweifelt war und in seinem Blick lag etwas, was aussah wie Reue. Da ich ihn nicht lange oder erst seit ein paar Stunden kenne, kann ich nicht beweisen, dass es ihm wirklich Leid tut. Ich hasse es, vor jemandem schwach zu wirken. Ich löste mich schwer von seinen Augen und drehte meinen Kopf zum Fenster, um herauszusehen. Wie ich Vögel liebe. Oh Gott ich kann mir schon bildlich vorstellen, wohin ich gehen würde, wenn ich ein Vogel wäre.Weg von den Problemen.
Weg von falschen Freunden.
Weg von allen.
Flüchten.
Das würde ich gerne tun. Einfach alles und jeden mal Stehen und Liegen lassen, um zu Flüchten. Um schauen zu können wer mir hinterher trauert.
Ist es nicht so, dass wir verloren gehen wollen, um gefunden zu werden?
Ich wurde aus meiner Vogelwelt herausgezogen, als die Tür mit einem lautem Knall zu geschlossen wurde. 'Mein' Bruder Ardian war wahrscheinlich herausgestürmt. Alban schenkte mir einen besorgten, dennoch vertrauten Blick, welchen ich mit einem Lächeln erwiederte. Wenn er 'mein' Bruder wäre, würde ich mich an ihm gewöhnen. Er sieht ziemlich nett und harmlos aus. Mein Blick wanderte zu 'meinen' Eltern, welche ich verwirrt ansah.
"Ähm... Zemër, Besian wollte hier bleiben, um dich nicht alleine zu lassen, deswegen schickt er uns weg, weil er meint wir sehen müde aus.", sprach meine Mutter, mit einem verunsicherten Blick.
Ich war mir selbst dabei unsicher, weil ich diesen Besian selbst noch nicht kannte. Ich wusste nicht einmal, ob ich ihn jemals gekannt hatte. Er könnte doch ein Mörder sein, der 'meinen' Eltern und mir etwas vorspielen. Naja, ich kann ihm ja noch nicht Vertrauen, da ich ihn erst seit ein paar Stunden kenne. Ich schenkte Alban einen unsicheren Blick, den er mit einem Nicken und Lächeln erwiederte. Ich schenkte ihm ebenfalls ein Lächeln und schaute letztendlich Besian an. Er lächelte mich ebenfalls an. Zu guter letzt schaute ich wieder 'meine' Eltern an, welche mir ebenfalls zunickten.
"Na gut.", gab ich geschlagen zurück.
'Meine' Eltern pusteten die Luft aus, welche sie sehr wahrscheinlich angehalten hatten. Sie waren erleichtert. Bis auf Besian, verabschiedeten sich alle von mir. Ardian hatte ich seit dem kleinem 'Vorfall' nicht mehr gesehen, also konnte ich mich von ihm nicht verabschieden. Alban und das Ehepaar verliessen mein Krankenhauszimmer. Somit war ich alleine mit einem wildfremden Jungen, der angeblich mein Nachbar sein sollte. Ich konnte mich so ziemlich an nichts und niemanden erinnern.
DU LIEST GERADE
Mein Schicksal
Romance"Arbesa. Erkennst du mich denn nicht? Ich bin's Fitore, deine Schwester." Ein Schlag ins Gesicht. Mittendrin, einer nach dem anderen. Mein Leben nimmt einen sehr grossen Anlauf, nur um über die Klippe zu springen. Natürlich ist der Anlauf zu klein...